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Soziale Reproduktion in der Krise

Sorgekämpfe in Krankenhäusern und Kitas

Julia Dück
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Julia Dück, Soziale Reproduktion in der Krise (2022), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779930594

1952
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25
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Beschreibung / Abstract

Ausgehend von der Beobachtung, dass Streiks und Proteste in Bereichen sorgender Dienstleistungen an Strahlkraft gewonnen haben, wirft das Buch den Fokus auf den Zusammenhang von Krisen und Kämpfen um Care. Am Beispiel der Felder Krankenhäuser und Kindertagesstätten werden Veränderungen der ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen ebenso betrachtet wie die von Sorgebeschäftigten artikulierten Krisen. Die Ursachen sozialer Reproduktionskrisen werden nicht nur als Folgen einer Abwertung, sondern auch der Nutzbarmachung von Sorge konzeptualisiert. Im Fokus stehen die Vielfältigkeit von Krisenprozessen und die Reorganisation von Sorgeverhältnissen.

Beschreibung

Julia Dück, Dipl., hat an der Friedrich Schiller Universität Jena zu Kämpfen um Care in der Krise promoviert und arbeitet als Referentin für soziale Infrastrukturen und verbindende Klassenpolitik in der Rosa Luxemburg Stiftung. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind marxistische und feministische Theorie zu Fragen von (multipler) Krise und Hegemonie, sozialer Reproduktion und Geschlechterverhältnisse sowie zu gesellschaftlichen Kämpfe um Sorge.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Eine Krise oder viele Krisen – wogegen richten sich die Sorge-Kämpfe?
  • Sorge – Krise – Kapitalismus? Oder: Abwertungen und Aufwertungen der Sorgearbeit
  • 1. Reproduktion als gesellschaftlicher Kreislauf: Zur Reproduktion bei Marx
  • 1.1 Immer wieder von Neuem – Reproduktion als gesellschaftlicher Kreislauf
  • 1.2 Wer hält die Produktion am Laufen? – Zur Bedeutung der Reproduktion von Arbeitskraft
  • 1.3 Die vielfältigen Dimensionen der Reproduktion von Arbeitskraft im gesellschaftlichen Zusammenhang – Zwischenfazit
  • 2. Die Bedeutung des Staates im Reproduktionsprozess: Zur Reproduktion bei Althusser
  • 2.1 Soziale Reproduktion, Staat und die Subjekte – Reproduktion als subjektivierende Unterwerfung
  • 2.2 Erstarren der gesellschaftlichen Verhältnisse? – Grenzen des Reproduktionsbegriffs bei Althusser
  • 2.3 Arbeiten, lernen und unterordnen. Oder: politische Regulierung der sozialen Reproduktion – Zwischenfazit
  • 3. Zum gesellschaftlichen Zusammenhang von kapitalistischer Produktions-, Lebens- und Seins-Weise: Reproduktion im Anschluss an Gramsci
  • 3.1 Lebe so, dass du arbeiten kannst – Soziale Reproduktion als umkämpfte Lebensweisen und Subjektivitäten
  • 3.2 Mehr als Zwang und Herrschaft – Gesellschaftlicher Herrschaftszusammenhang als Hegemonie
  • 3.3 Produktion und soziale Reproduktion als kohärentes Verhältnis – Zwischenfazit
  • 4. Soziale Reproduktion in feministischen Debatten – Oder: Zum Zusammenhang von Kapitalismus, sozialer Reproduktion und Geschlecht
  • 4.1 Es war einmal ein ganzes Haus – Soziale Reproduktion in der Herausbildung des Kapitalismus
  • 4.2 Billiger soll es sein – Soziale Reproduktion und die kapitalistische Tendenz der Senkung von Reproduktionskosten
  • 4.3 Raub, Enteignung und Verfügung über die soziale Reproduktion – Oder: Eine nicht-kapitalistische Produktionsweise
  • 4.4 ‚Das Andere†˜ der kapitalistischen Produktion – Oder: Was meint die Care-Forschung mit den Besonderheiten von Sorge?
  • 4.5 Wer ist denn nun zuständig? – Soziale Reproduktion zwischen Staat, Familie und Erwerb
  • 4.6 Soziale Reproduktion als hegemonialer und vergeschlechtlichter Zusammenhang
  • 4.7 Soziale Reproduktion im Kontext von Kapitalismus und Geschlecht – Zwischenfazit
  • 5. Mehr als Erschöpfungen im Hamsterrad – Soziale Reproduktion und ihre Krise(n)
  • 5.1 Krise war schon immer da? – Zum Krisenbegriff in der marxistischen Debatte
  • 5.2 Existenzielles Minimum und keine angemessene Sorge? – Krise der sozialen Reproduktion und von Care in der feministischen Debatte
  • 6. Soziale Reproduktion und ihre Krise: Theoretisch-analytischer Rahmen der Untersuchungen
  • 6.1 Die Menschen sind Teil des Ganzen – Soziale Reproduktion im gesellschaftlichen Zusammenhang
  • 6.2 Was macht der Staat mit den Subjekten? – Soziale Reproduktion im Lichte staatlicher und zivilgesellschaftlicher Regulierung
  • 6.3 Sorge, Liebe und Bedarf? – Soziale Reproduktion, das Andere und die historisch spezifische Praxis
  • 6.4 Das bisschen Haushalt … – Soziale Reproduktion und Geschlecht
  • 6.5 Alte Gewohnheiten ändern sich nicht – Soziale Reproduktion in der Krise
  • 7. Krisen der sozialen Reproduktion empirisch untersuchen: Bemerkungen zum methodischen Vorgehen
  • 7.1 Zur Wahl der Felder: Warum Krankenpflege und frühkindliche Betreuung?
  • 7.2 Methodisches Design
  • 7.3 Sampling: Sorge-Kämpfende und ihre gewerkschaftliche Vertretung
  • 7.4 Datenerhebung und Aufbereitung
  • 7.5 Auswertung des Materials
  • 8. Fallpauschalen, Professionalisierung und der Abschied vom fürsorglichen Ethos – Umbau der Gesundheitsversorgung in Krankenhäusern
  • 8.1 Umstellung des Finanzierungsmodells im Krankenhaus: Fallpauschalen und die Veränderung von Arbeitsbedingungen in der Pflege
  • 8.2 Vom feminisierten Liebesdienst zur professionellen Pflege: Verschiebungen eines Ethos fürsorglicher Praxis?
  • 8.3 Zwischenfazit
  • 9. Pflegekräfte zwischen Erschöpfung und Widerstand: Krisen der sozialen Reproduktion in den Krankenhäusern?
  • 9.1 Wandel des Handelns und der Selbstverständnisse in der Pflege: Empirischer Forschungsstand
  • 9.2 Vorstellung des Samples
  • 9.3 Zeitdruck, Personalmangel und veränderte Anforderungen: Alltäglicher Anpassungsdruck in der Krankenpflege
  • 9.4 Krisen einer Pflege im Wandel: Drei Fallbeispiele
  • 9.5 Zusammenfassung in fünf Schritten
  • 10. Ausbau, Bildungskonzepte und Aufwertung der frühkindlichen Pädagogik – Wandel der Betreuung, Erziehung und Bildung in den Kitas
  • 10.1 Kita-Ausbau und Einführung frühkindlicher Bildungskonzepte: Aufwertung und Erweiterung pädagogischer Arbeit in den Kitas?
  • 10.2 Von der institutionalisierten Mütterlichkeit zur frühkindlichen Bildung: Professionalisierung des Erzieher*innen-Berufs und Verschiebungen im pädagogischen (Selbst-)Verständnis
  • 10.3 Zwischenfazit
  • 11. Erzieher*innen im Kampf gegen Überlastung und für die Umsetzung guter Bildung: Krisen der sozialen Reproduktion in den Kitas
  • 11.1 Kita-Reformen, Arbeitsbelastungen und (subjektive) Umgangsweisen pädagogischer Fachkräfte: empirischer Forschungsstand
  • 11.2 Vorstellung des Samples
  • 11.3 Einführung frühkindlicher Bildung und alltäglicher Anpassungsdruck in den Kitas
  • 11.4 Reformen und Krisen in der institutionellen Kinderbetreuung – Drei Fallbeispiele
  • 11.5 Zusammenfassung in fünf Schritten
  • 12. Umkämpfte Transformationen in Krankenhäusern und Kitas – Oder: Zu Ähnlichkeiten und Differenzen von Krisen der sozialen Reproduktion
  • 12.1 Who cares? – Zur veränderten Bedeutung von Krankenhäusern und Kitas für die soziale Reproduktion
  • 12.2 Zwischen Abspaltung und Nutzbarmachung von Fürsorge – Politische Regulierungen in der Sorgearbeit
  • 12.3 Krisen und Kämpfe im Vergleich: Pflegekräfte und Erzieher*innen zwischen Anpassung und Verweigerung
  • Schluss – Oder: Plädoyer gegen die Angst vor Differenzen
  • Literatur
  • Danksagung

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