Die Erfindung des muslimischen Anderen

20 Fragen und Antworten, die nichts über Muslimischsein verraten

Iman Attia, Claudia Brunner, Schirin Amir-Moazami, Fatima El-Tayeb, Sabine Hark, Naika Foroutan, María do Mar Castro Varela, Anna Sabel, Özcan Karadeniz und Mehmet Arbag

Diese Publikation zitieren

Iman Attia, Claudia Brunner, Schirin Amir-Moazami, Fatima El-Tayeb, Sabine Hark, Naika Foroutan, María do Mar Castro Varela, Anna Sabel, Özcan Karadeniz, Mehmet Arbag, Verband binationaler Familien und Partnerschaften (Hg.), Die Erfindung des muslimischen Anderen (2021), Unrast Verlag, Münster, ISBN: 9783986840280

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Beschreibung / Abstract

Nicht wenige, die an ›muslimische‹ Menschen und ›deren‹ Lebenswelten denken, sehen diese Bilder vor ihrem inneren Auge: Köftespieße, Gebetsteppiche, Baklava und Schwarztee, Gemüsehandel und Barbiershops mit arabischen Schriftzeichen, kopftuchtragende, auf dem Boden speisende Frauen in Hinterzimmern, verrauchte Cafés voller Männergruppen mit schwarzen Bärten und lauten Stimmen, die sich lediglich mit den Worten wallah, inşallah und yani zu unterhalten scheinen …

In unserer Gesellschaft herrscht offensichtlich der Drang, über den ›Islam‹ und die ›Muslim*innen‹ zu sprechen. Es sind in erster Linie rassistische (Islam-)Bilder, Vorstellungen und Denkweisen, die sich fest in das kulturelle Gedächtnis der Dominanzgesellschaft eingebrannt haben: archaische Kultur, rückständige Religion, übergriffige, gewaltaffine Männer und unterworfene Frauen.

Der vorliegende Essayband erklärt nicht, wie ›Muslim*innen wirklich sind‹, sondern wirft den Blick zurück auf jene, die diese Bilder produzieren und weitertragen. Mal ernst, mal augenzwinkernd, mal (selbst)ironisch demaskieren die Beiträge den antimuslimischen Rassismus und entlarven die Konstruktion des bedrohlichen Anderen als identitätsstiftend und herrschaftsstabilisierend.

Beschreibung

Die Erfindung des muslimischen Anderen sichert Privilegien. Dieses Buch lädt dazu ein, nach gerechteren Verhältnissen zu fragen.

Inhaltsverzeichnis

  • Die Erfindung des muslimischen Anderen
  • Inhalt
  • I. Die Anderen waren nicht immer muslimisch
  • 1.1 Wieso heißt es antimuslimischer Rassismus, obwohl der †ºIslam†¹ doch eine †ºReligion†¹ ist? (Anna Sabel)
  • 1.2 Was haben alle †ºMuslim*innen†¹ gemeinsam? (Özcan Karadeniz)
  • 1.3 Wer ist †ºwir†¹ und wann stärker als sonst? (Anna Sabel)
  • 1.4 Seit wann haben Menschen Migrationshintergrund? (Mehmet Arbag)
  • 1.5 Wie steht es um die »Islamisierung des Abendlandes«? (Anna Sabel)
  • II. Von Haremsfantasien und Sexmobängsten
  • 2.1 Die Macht der Geschichten, oder: Wann ist was †ºgetürkt†¹? (Anna Sabel)
  • 2.2 Warum scheint das Kopftuch nicht so sexy wie der Haremsschleier? (Anna Sabel)
  • 2.3 Wieso wirken andere Männer bloß immer wieder so viel fruchtbarer? (Anna Sabel)
  • 2.4 Warum verkaufen sich Kreuzberger Kriminalitätsgeschichten besser als andere? (Mehmet Arbag)
  • 2.5 Warum wirkt Gastfreundschaft †ºorientalisch†¹ und das Orientalisierte anziehend? (Anna Sabel)
  • III. Von erlebter und verschwiegener Gewalt
  • 3.1 Wie lässt sich Rassismus (erfolgreich) ignorieren? (Özcan Karadeniz)
  • 3.2 Wann werden aus erzkonservativen Politiker*innen Feminist*innen? (Anna Sabel)
  • 3.3 Warum wird dem einen vertraut und der andere besser kontrolliert? (Özcan Karadeniz)
  • 3.4 Warum sind Geflüchtete nicht dankbarer? Oder: Ganz schlecht fühlte ich mich 2015 nicht (Anna Sabel)
  • 3.5 Ohne Fleiß kein Preis? (Anna Sabel)
  • IV. Darf man jetzt gar nichts mehr sagen?
  • 4.1 Wer hat hier eigentlich Angst? (Anna Sabel)
  • 4.2 Muss man Paschas tolerieren, oder: Müssen wir nicht zumindest unsere Homosexuellen schützen? (Özcan Karadeniz)
  • 4.3 Wieso positionieren sich Muslim*innen nicht stärker gegen Terrorismus? (Mehmet Arbag)
  • 4.4 Warum integrieren sich sächsische Männer nicht besser? (Anna Sabel)
  • 4.5 Und was ist noch über Antisemitismus unter Muslim*innen zu sagen? (Mehmet Arbag)
  • V. Worüber müssten wir eigentlich reden?
  • 5.1 Die Erfindung des muslimischen Anderen, oder: Der Race/Religion-Nexus (Schirin Amir-Moazami)
  • 5.2 Wie und mit wem (nicht) sprechen (Iman Attia)
  • 5.3 Worüber müssten wir eigentlich reden? (Claudia Brunner)
  • 5.4 Plädoyer für den wohltemperierten Streit (Marà­a do Mar Castro Varela)
  • 5.5 Worüber sollten wir eigentlich reden? (Fatima El-Tayeb)
  • 5.6 Worüber sollten wir eigentlich sprechen? (Naika Foroutan)
  • 5.7 Es geschieht täglich. Es geschieht seit vielen Jahren (Sabine Hark)
  • Literaturverzeichnis
  • Die Autor*innen

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