Vorposten der Freiheit

Remigranten an der Macht im geteilten Berlin (1940–1972)

Scott H. Krause

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Scott H. Krause, Vorposten der Freiheit (2022), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593449883

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Beschreibung / Abstract

Im Kalten Krieg wandelte sich der Westen Berlins von der Hauptstadt der NS-Diktatur zum Symbol für Freiheit und Demokratie. Scott H. Krause zeigt, dass dies besonders auf eine enge Kooperation zwischen der antikommunistischen US-Außenpolitik und einem Netzwerk von Remigranten der eigentlich marxistischen SPD um Willy Brandt zurückging. Mittels PR und amerikanischer Zuwendungen inszenierten sie die Stadt gemeinsam als »Vorposten der Freiheit« gegenüber der SED, aber auch innerparteilichen Rivalen. Brandts Einzug ins Schöneberger Rathaus 1957 markierte einen Meilenstein für die Westbindung der SPD. Der Mauerbau der DDR erschütterte diese Meistererzählung, spornte Brandt aber zur Suche nach neuen Lösungsansätzen an. Indem einst gescholtene Emigranten prowestliche Mehrheiten links der Mitte schufen, trugen sie entscheidend zum Gründungskonsens der Bundesrepublik bei.

Beschreibung

Scott H. Krause, Dr. phil., ist Historiker und Kurator. Er leitet seit 2022 das Willy-Brandt-Forum Unkel und ist Mitherausgeber von »Cold War Berlin: Confrontations, Cultures and Identities« (2021).

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Zum Forschungsstand
  • Eine epistemische Gemeinschaft
  • Quellen
  • Zum Aufbau des Buches
  • I. Berlin, Hauptstadt der Ruinen, 1945–1948
  • 1. Entscheidungen in Potsdam, Juli 1945
  • 2. Berlin, eine sowjetische Kriegstrophäe
  • 3. Konkurrierende Narrative der Berliner Nachkriegszeit
  • 4. Streit um die Demokratie
  • 5. Eskalation, 1947/48
  • II. Die Ursprünge des Vorposten†Netzwerks, 1933–1949
  • 1. Die Zersplitterung der deutschen Linken, 1932–1941
  • 2. Kriegsexil in New York, 1941–1949
  • 3. Die Ursprünge des Vorposten†Netzwerks
  • 4. Die Neuformierung des Netzwerks in West†Berlin
  • III. Die Popularisierung des Freiheitsnarrativs, 1948–1953
  • 1. Die Luftbrücke als Verkörperung des Freiheitsnarrativs
  • 2. Shepard Stones Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
  • 3. Der RIAS, das wichtigste Medienorgan des Netzwerks
  • 4. Kampagnen für die Cold War Democracy
  • 5. Kampagnen zur Erneuerung der Sozialdemokratie
  • IV. Dreifache Krise, 1953
  • 1. An der Kulturfront des Kalten Krieges
  • 2. Aufstand in Ost†Berlin
  • 3. Die DDR und der RIAS
  • 4. Der McCarthyismus erreicht West†Berlin
  • 5. Reuters Tod und die Widerstandsfähigkeit des Netzwerks
  • 6. 1953 als Wendepunkt
  • V. Brandts Aufstieg, 1954–1961
  • 1. Brandt wird zur neuen Galionsfigur des Netzwerks
  • 2. Brandt als SPD†Kandidat für ein neues West†Berlin
  • 3. Die koordinierten Aktivitäten des Netzwerks
  • 4. Die Stilisierung West†Berlins zur Cold War Democracy
  • VI. Akzeptanz und Neuinterpretation, 1961–1972
  • 1. Der Mauerbau als Wendepunkt für Netzwerk und Narrativ
  • 1. Etabliertes Narrativ, ernüchtertes Netzwerk
  • 2. Politische Führung, Verschleierung der Exilvergangenheit
  • 3. Alte Garde, neue Aktivisten
  • 4. Berlin als Labor für Brandts Neue Ostpolitik
  • Schlussbetrachtung
  • Die Stadt
  • Das Narrativ
  • Das Netzwerk
  • Das Vermächtnis
  • Dank
  • Quellen und Literatur
  • Archive
  • Pressedienste, Zeitungen, Zeitschriften
  • Gedruckte Quellen und Literatur
  • Abbildungen
  • Glossar
  • Personenregister

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