Kognitionspsychologische Überlegungen zur begrifflichen Umschreibung von Personen, die als geistig behindert bezeichnet werden

Stephan Kehl

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Stephan Kehl, Kognitionspsychologische Überlegungen zur begrifflichen Umschreibung von Personen, die als geistig behindert bezeichnet werden (19.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1866-9344, 2021 #2, S.196

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Beschreibung / Abstract

Sowohl der Begriff der „geistigen Behinderung“ als auch gegenwärtige Alternativen implizieren aus kognitionspsychologischer Perspektive die Annahme einer statischen und undifferenzierten Abweichung kognitiver Fähigkeiten bei Personen mit sogenannter geistiger Behinderung. Basierend auf der Darstellung neurokonstruktivistischer Ansätze und einer systemischen Sichtweise auf Intelligenz ist das kognitionspsychologische Spezifikum des Personenkreises jedoch eher in einer veränderten Organisation kognitiver Funktionen zu suchen. Diese Sichtweise stellt Beschreibungen infrage, die eine globale Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten suggerieren, und wirft die Frage nach einer entsprechenden begrifflichen Reflexion der Komplexität dieser Zusammenhänge auf. Aus Sicht des Autors ist der Konflikt zwischen fachwissenschaftlicher Eignung einerseits sowie einer angemessenen begrifflichen Abstraktion andererseits kaum aufzulösen. Dies sollte zum Anlass genommen werden, die Perspektive der Betroffenen in den Fokus zu rücken und die Brauchbarkeit eines Begriffes primär aus ihrer Sichtweise zu beurteilen.

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