Über den Menschen

Gerhard Roth

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Gerhard Roth, Über den Menschen (2021), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518768037

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Beschreibung / Abstract

Kaum ein Forschungsgebiet hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten so stürmisch entwickelt wie die Neurowissenschaften. Sie sind aber auch zum Gegenstand heftiger interdisziplinärer Debatten geworden, die sich vor allem um eine Frage drehen: Zwingen uns die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer Revision unseres etablierten Menschenbildes? Entschieden verneint wird das vor allem von Philosophen, die den Neurowissenschaften mitunter sogar die Berechtigung absprechen, Aussagen über die geistig-kulturelle Welt des Menschen zu treffen. Sinnhaftes Verstehen, Geschichtlichkeit, Lebensweltlichkeit, Willensfreiheit sowie Sprache als Grundlage von Soziabilität können, so ihr Argument, prinzipiell nicht mit naturwissenschaftlichem Besteck untersucht werden.


Gerhard Roth zeigt in seinem neuen Buch, dass diese Auffassung den neurowissenschaftlichen Einsichten über die Beziehung zwischen Gehirn und Geist, Anlage und Umwelt sowie über die Bedingungen von Entscheiden und Handeln nicht gerecht wird. In Anknüpfung an seinen Bestseller Aus Sicht des Gehirns entwirft er auf zugängliche und elegante Weise ein Bild des Menschen als geistig-soziales, auf Erfassung des Sinnes seiner selbst und seiner Lebenswelt ausgerichtetes Wesen. Der Mensch in seiner Komplexität, so sein Fazit, ist weder allein von den Neurowissenschaften noch allein von den Geistes- und Sozialwissenschaften erfassbar – und fügt sich dennoch ein in die Einheit der Natur.

Beschreibung

<p>Gerhard Roth, geboren 1942, war promovierter Philosoph und promovierter Biologe. Seit 1976 war er Professor f&uuml;r Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie am Institut f&uuml;r Hirnforschung der Universit&auml;t Bremen, seit 2016 leitete er zudem das Roth Institut in Bremen. Von 1997 bis 2008 war er Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs, von 2003 bis 2011 Pr&auml;sident der Studienstiftung des Deutschen Volkes, au&szlig;erdem war er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. F&uuml;r sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Life Achievement Award. Er galt als einer der bedeutendsten Neurowissenschaftler im deutschsprachigen Raum, seine B&uuml;cher erreichten regelm&auml;&szlig;ig Bestsellerstatus. Gerhard Roth ist am 25. April 2023 verstorben.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung: Ein neues Menschenbild?
  • Erstes Kapitel Vom Wunsch des Menschen, etwas Besonderes zu sein
  • Seelenlehre und Vitalismus
  • Auf der Suche nach dem Sitz der Seele
  • Die biologische Einheit der Natur
  • Antinaturalistische Strömungen in Geistes- und Sozialwissenschaften
  • Ist die menschliche Sprache einmalig?
  • Was sagt uns das?
  • Exkurs: Vom spiritus animalis zur funktionellen Bildgebung
  • Zweites Kapitel Wie wir werden, was wir sind
  • Die genetische Weichenstellung
  • Die Entwicklung des Gehirns
  • Das limbische System
  • Die psychoneuralen Grundsysteme
  • Welche Persönlichkeitstypen gibt es?
  • Was sagt uns das?
  • Drittes Kapitel Was uns antreibt
  • Triebe, Motive und Ziele
  • Sozialpsychologische Motivationstheorien
  • Motivation und Gehirn
  • Appetenz und Aversion
  • Das Ungleichgewicht zwischen Freud und Leid
  • Von der Belohnung zur Motivation
  • Unsicherheit und Risiko
  • Motiv- und Zielkonflikte
  • Was sagt uns das?
  • Viertes Kapitel Wie veränderbar sind wir?
  • Typische Erfahrungen bei Veränderungsmaßnahmen
  • Die vier Grundvoraussetzungen für Veränderungen
  • Wie belohnen wir richtig?
  • Die Macht der Gewohnheit
  • Die »lieben« Gewohnheiten und der Starrsinn
  • Was sagt uns das?
  • Fünftes Kapitel Das Bestreben, die Anderen zu verstehen
  • Die Sprache als Kommunikationsmittel
  • Der Umgang mit Missverständnissen
  • Das Gehirn und sein Sprachvermögen
  • Sprache und Gedächtnis
  • Die Rolle des Unbewussten bei der Kommunikation
  • Formen der nonverbalen Kommunikation
  • Sprache, Lebenswelt und Kommunikation
  • Das Modell der »konsensuellen Bereiche«
  • Was sagt uns das?
  • Sechstes Kapitel Das Ich - Herr oder Knecht?
  • Das Ich in der neuzeitlichen Ideengeschichte
  • Ich-Zustände und Cortexmodule
  • Die erlebte Einheit des Ichs
  • Der vermeintlich privilegierte Zugang zum eigenen Ich
  • Schmerzerleben
  • Das Ich als Konfabulator
  • Macht und Ohnmacht des Willens
  • Wozu brauchen wir das Ich?
  • Was sagt uns das?
  • Siebtes Kapitel Was macht uns Menschen so intelligent?
  • Über menschliche Intelligenz
  • Wie geht man bei der Bestimmung des Intelligenzgrades vor?
  • Ist Intelligenz angeboren oder umweltbedingt?
  • Der Einfluss der Umwelt nach der Geburt
  • Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede?
  • Wie lässt sich Intelligenz steigern?
  • Intelligente Menschen gebrauchen ihr Gehirn effizienter
  • Wie intelligent sind Tiere?
  • Die neurobiologischen Grundlagen von Intelligenz
  • Menschliche Intelligenz und Sprache
  • Was sagt uns das?
  • Achtes Kapitel »Warum tun Menschen das anderen Menschen an?«
  • Was macht Menschen gewaltkriminell?
  • Chronische Gewalttäter
  • Bekannte Psychopathen
  • »Verbrecher-Gen« und Freisetzungshypothese
  • Was bedeutet dies für Schuld und Strafe?
  • Schuld, Strafe und Prävention
  • Was sagt uns das?
  • Neuntes Kapitel Krankes Gehirn - kranke Seele?
  • Gehirn, Psyche und Psychotherapie
  • Die drei Bereiche der psychotherapeutischen Interventionen
  • Die therapeutische Allianz
  • Was sagt uns das?
  • Zehntes Kapitel Das Geist-Gehirn-Problem: »Gelöst, lösbar oder unlösbar?«
  • Was ist das »Wesen« des Bewusstseins?
  • Was kommt zuerst - der Geist oder das Gehirn?
  • Gibt es neurobiologisches Gedankenlesen?
  • Gibt es im Gehirn spezielle bewusstseinserzeugende Strukturen?
  • Das »Bindungsproblem«
  • Ist Bewusstsein etwas Physikalisches?
  • Geist und Bewusstsein als Selbstbeschreibung corticaler Netzwerke
  • Was sagt uns das?
  • Elftes Kapitel Wie sicher ist unsere Erkenntnis?
  • Erkenntnistheoretische Positionen
  • Erkenntnistheoretische Positionen in den Naturwissenschaften
  • Evolutionäre Erkenntnistheorie - ein Ausweg?
  • Kann unser Gehirn überhaupt die Welt objektiv wahrnehmen?
  • Realität und Wirklichkeit
  • Die Dreiteiligkeit meiner Erlebniswelt
  • Willkürliche Konstrukte?
  • Was sagt uns das?
  • Zwölftes Kapitel Das Gehirn im Streit der Fakultäten
  • Der Kampf um die Deutungshoheit über den Menschen
  • »Neurodeterminismus«
  • Ursachen und Gründe
  • »Ich entscheide, nicht mein Gehirn!«
  • »Das Gehirn kann keine moralischen Urteile fällen«
  • »Der Mensch ist nicht sein Gehirn!«
  • Was sagt uns das?
  • Dreizehntes Kapitel Ein neues Menschenbild?
  • Weiterführende Literatur
  • Lehrbücher
  • Einleitung
  • Erstes Kapitel
  • Zweites Kapitel
  • Drittes Kapitel
  • Viertes Kapitel
  • Fünftes Kapitel
  • Sechstes Kapitel
  • Siebtes Kapitel
  • Achtes Kapitel
  • Neuntes Kapitel
  • Zehntes Kapitel
  • Elftes Kapitel
  • Zwölftes Kapitel
  • Namenregister
  • Ausführliches Inhaltsverzeichnis

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