Aneignung und Auslegung von Fairnessnormen im Fußball: eine qualitative Studie mit Profifußballspielern

Kathrin Wahnschaffe-Waldhoff und Michael Mutz

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Kathrin Wahnschaffe-Waldhoff, Michael Mutz, Aneignung und Auslegung von Fairnessnormen im Fußball: eine qualitative Studie mit Profifußballspielern (24.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2021 #2, S.144

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Beschreibung / Abstract

In wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatten wird oft argumentiert, dass Sport Fairnessnormen vermittle und prosoziales Verhalten fördere. Dem steht die Beobachtung gegenüber, dass Fairness zumindest im professionellen Leistungssport nicht die primäre Handlungsorientierung zu sein scheint. Vor diesem Hintergrund beschreibt der Beitrag gestützt auf qualitative Interviews das Fairnessverständnis von professionellen Fußballspielern. Dabei werden die im Handlungsfeld Leistungssport systemisch verankerten Bedingungen als Sozialisationsfaktoren ebenso sichtbar, wie typische Formen der Aneignung sowie der individuellen Verarbeitung und Reflexion. Am Material lässt sich zeigen, dass die Spieler faire Fouls und unfaire Fouls unterscheiden: Faire Fouls sind aus der situativen Erfolgslogik des Spielgeschehens heraus verstehbar, während unfaire Fouls aus dieser Sinnperspektive herausfallen. Vor allem fällt auf, dass die Spieler dem zwischenmenschlichen Umgang im eigenen Team unter der Fairnessperspektive eine hohe Bedeutung beimessen, da sie dort verstärkt mit Konkurrenz und verschiedenen Formen von Unfairness konfrontiert sind.

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