„Und bei uns im Ingenieurswesen, die lachen die aus.“

Zum Zusammenhang zwischen Studienfach und Geschlechterdifferenz aus der Perspektive von Studienanfänger/-innen im MINT- und im Sozialen Bereich

Josefine Spitzner und Hans-Peter Kuhn

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Josefine Spitzner, Hans-Peter Kuhn, „Und bei uns im Ingenieurswesen, die lachen die aus.“ (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2021 #2, S.178

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Beschreibung / Abstract

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes über Studierende an deutschen Hochschulen zeigen bundesweit, dass sich für Studienfächer im Sozialen Bereich deutlich mehr Frauen und für Studienfächer in den Natur- und Technikwissenschaften (MINT) deutlich mehr Männer einschreiben. Diese geschlechtsbezogenen ungleichen Präferenzen sind zeitlich sehr stabil und beharrlich, trotz großer Bemühungen – vor allem in Bezug auf Frauen und MINT – diesen entgegenzuwirken. Auf der Datengrundlage von 27 qualitativen Interviews stellt die vorliegende Studie aus sozialisations- und entwicklungstheoretischer Perspektive die Frage, wie männliche und weibliche Studierende kurz nach ihrer Entscheidung für ein Studienfach im Sozialen oder im MINT-Bereich sich selbst, ihr Studienfach, und die Studienfächer im jeweils konträren Bereich wahrnehmen. Der Fokus liegt dabei darauf, wie Zusammenhänge zwischen Studienfach, Beruf und Geschlechterdifferenz im Rahmen der beruflichen Identitätsarbeit konstruiert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem Männer aus dem MINT-Bereich dazu tendieren, sich als kompetent in allen Bereichen darzustellen, gleichzeitig jedoch den Sozialen Bereich abwerten. Für Männer aus dem Sozialen Bereich scheint darüber hinaus die Attraktivität des eigenen Faches mitunter darin zu liegen, dass dieses in ihren Augen weniger Anstrengung benötigt. Hinsichtlich Vor- und Nachteile im Beruf sehen die befragten Personen vor allem Nachteile für Frauen im MINT-Bereich und Vorteile für Männer im Sozialen Bereich.

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