Interview: Schuldzuweisung und Vergebung
Miranda Fricker antwortet auf Fragen von Kristina Lepold
Kristina Lepold und Miranda Fricker
Diese Publikation zitieren
Kristina Lepold, Miranda Fricker, Interview: Schuldzuweisung und Vergebung (2021), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISSN: 1860-2177, 2021 #1, S.153
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Beschreibung / Abstract
In Kristina Lepolds Interview erläutert Miranda Fricker, deren Adorno-Vorlesungen 2020 wegen Corona ausfallen mussten, ihre zentralen Thesen zu »epistemischer Ungerechtigkeit« sowie den moralischen Problemen von Schuldzuweisung und Vergebung, die in jüngerer Zeit im Mittelpunkt ihres Interesses stehen. Der zentrale Befund verdichtet sich in der These der »Relativität der Schuldzuweisung«, wonach wir einer Person die Schuld an etwas nur zuweisen dürfen, wenn wir von ihr vernünftigerweise erwarten können, das erforderliche moralische Prinzip selbst gehabt zu haben. Die den einschlägigen Forschungen zugrundeliegende Methode ist eine am Naturzustandsszenario orientierte Frage nach den fundamentalen menschlichen Bedürfnissen in Fragen der Moral.