Coronakratie

Demokratisches Regieren in Ausnahmezeiten

Diese Publikation zitieren

Karl-Rudolf Korte (Hg.), Martin Florack (Hg.), Julia Schwanholz (Hg.), Coronakratie (2021), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593446806

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Beschreibung / Abstract

Für die Politik in Zeiten von Corona fehlen die historischen Vergleiche. Umso reizvoller sind politik- und sozialwissenschaftliche Nachfragen: Was macht die Pandemie mit unserem politischen System? Wie widerstandsfähig und belastbar zeigt sich das Politikmanagement in Deutschland seit März 2020? Wie anfällig ist unsere moderne Risikogesellschaft? Gibt es überhaupt noch eine politische Normalität oder haben wir es mit einer Inflation von Krisen zu tun? Welche Folgen für die Demokratie kann man erwarten? Ist die »Coronakratie« gar ein politischer Möglichkeitsmacher? Oder bleibt am Ende alles so wie es ist bzw. war?
Fest steht: Wir werden langfristig mit dem Virus und seinen Folgen leben und auch politisch umgehen müssen. Dieser Band vermittelt Denkanstöße, die die Chancen und Risiken der Pandemie für unsere Demokratie und das politische System der Bundesrepublik Deutschland aufzeigen. Die Frage nach der Resilienz demokratischen Regierens im Spannungsfeld zwischen Freiheit, Gesundheit und Sicherheit ist dabei der Dreh- und Angelpunkt aller Betrachtungen.

Mit Beiträgen von Isabelle Borucki, Peter Dausend, Peter Graf Kielmansegg, Andrea Römmele, Gert Scobel, Till van Treeck, Ursula Weidenfeld u.a.

Beschreibung

Martin Florack, Dr. phil., ist Projektleiter beim Landtag Rheinland-Pfalz in Mainz. Karl-Rudolf Korte ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen und Direktor der NRW School of Governance. Julia Schwanholz, Dr. disc. pol., ist Akademische Rätin am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • »Coronakratie«: Konturen einer neuen demokratischen Normalität
  • Teil I: Anordnen, Steuern, Managen: Politikmanagement und Frontakteure
  • Kuratiertes Regieren: Bausteine der Resilienz
  • Belagerte Demokratie: Legitimität in unsicheren Zeiten
  • Die Krise als Normalzustand des Regierens: Semantik und Funktionalität
  • Die Corona-Pandemie 2020: Befindet sich Deutschland im Ausnahmezustand?
  • Daseinsvorsorge und strategische Vernetzung: Eckpfeiler einer neuen Staatlichkeit
  • Narrative als Handlungszuversicht: Schwieriges Erzählen in Zeiten großer Ungewissheit
  • Teil II: Teilnehmen, Teilhaben, Kontrollieren: Plenum und Arenen
  • Corona-Reden und die Folgen: Möglichkeiten und Grenzen der politischen Rede in Krisenzeiten
  • Parlamentarismus in Ausnahmezeiten: Landesparlamente gestalten die Krise mit
  • Das Corona-Virus als Katalysator digitaler Demokratie: politische Willensbildung in Parlament, Parteien und Zivilgesellschaft
  • Opposition in der »coronakratischen« Republik
  • Repräsentation: Zwischen technokratischer und populistischer Versuchung
  • Teil III: Kommunizieren, Senden, Verschwören: Meinungen und Einfluss
  • Politik und Expertise: Primat von was?
  • Die große Illusion: Die Medien und Informationen
  • Entdemokratisierung: Corona als Gefahr für die Grundpfeiler unseres Systems?
  • Gesellschaftlicher Zusammenhalt unter Pandemiebedingungen: Schub für Solidarität, Treiber von Ungleichheit
  • Parteien in der Pandemie: Zwischen Selbstvergewisserung und Aufbruch
  • Parteien- und Regierungskommunikation: Kampf um Einfluss im Zeichen des Virus
  • Teil IV: Interessieren, Durchsetzen, Blockieren: Macht und Organisation
  • Resilienz: Für ein neues Leitbild der Wirtschaftspolitik in Zeiten der allgemeinen Verunsicherung
  • Organisierte Interessen und Staat: Wer gewinnt und wer verliert in der »Coronakratie«?
  • »Unorganisierte« Interessen: Zivilgesellschaft unter Druck von Basis, Politik und Medien
  • Migrationspolitik in Pandemiezeiten: Nichts als Arbeit?
  • Biopolitik, oder: Wie man etwas in der Pandemie für’s Leben lernt
  • Teil V: Erforschen, Beraten, Erinnern: Wissen und Nicht-Wissen
  • Die Pest, die spanische Grippe und eine seltsame Niederlage: Vom Nutzen und Nachteil historischer Analogien in Zeiten von Covid-19
  • Vom Markt zurück zum Staat: Was den Umbruch von 1990 mit der Krise von 2020 verbindet
  • Wissen allein genügt nicht: Die Nutzung von politikberatenden Institutionen während der Corona-Pandemie im Vergleich
  • Evidenzbasiertes Regieren: Von klaren Zielvorgaben in der Corona-Politik zur Glaubensfrage
  • Demokratiebildung: Unter den Voraussetzungen von Grundrechtsdilemmata und Ohnmachtsgefühlen
  • Nachwort
  • Die Kritik der Urteilskraft: Ein Nach-Wort
  • Dank
  • Autorenverzeichnis

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