Das Versprechen der Gleichheit

Legitimation und die Grenzen der Demokratie

Christian Lammert und Boris Vormann

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Christian Lammert, Boris Vormann, Das Versprechen der Gleichheit (2022), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593448077

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Beschreibung / Abstract

Das Gleichheitsversprechen ist das zentrale Prinzip, das der Herrschaft in modernen Massengesellschaften Legitimität verleiht. Herkunft reicht längst nicht mehr aus, um die gesellschaftliche Stellung zu rechtfertigen. Der Weg an die Macht muss zumindest theoretisch allen offen stehen. Die Gleichheit als möglichen Endpunkt der Modernisierung darzustellen, wäre allerdings verkürzt. Diese Sicht reduziert den Blick auf einzelne Nationalgeschichten – England als Wiege der Demokratie, Frankreich von Karl dem Großen bis zu Charles de Gaulle, die USA als Sonderweg. Geschichte ist aber mehr als die Erzählung von Emanzipation innerhalb einzelner Nationen. Die Entstehung liberaler Demokratien war unmittelbar von direkten Abhängigkeitsverhältnissen geprägt. Entscheidend ist die Einsicht, dass Gleichheit einen Preis hatte. Ist Demokratie, als Versprechen von Gleichheit, überhaupt ohne Ausbeutungsmechanismen möglich? Dieses Buch wirft einen Blick auf die Schattenseiten der Demokratie, indem es die USA – oft als Vorreiter und Musterschüler verklärt – im Kontext ihrer imperialen Beziehungen neu denkt.

Beschreibung

Christian Lammert ist Professor für die Politischen Systeme Nordamerikas am John-F.-Kennedy-Institut der FU Berlin. Boris Vormann ist Professor für Politikwissenschaft am Bard College Berlin.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • I. Wann ist Ungleichheit legitim?
  • Krisen der Demokratie, globaler betrachtet
  • Falscher Fortschritt: das Außen mitdenken
  • Legitimation zwischen innen und außen
  • II. Wie die Nation zum Gleichheitsversprechen wurde
  • Identität: Nationenbildung und die Idee der Gleichheit
  • Institution: von der Idee zum Versprechen der Gleichheit
  • Indifferenz durch Umverteilung und Arbitrage
  • Legitimation und staatliche Kapazitäten
  • III. Gleichheit der Privilegierten in der Frontierkonstellation
  • Universalismen eines Elitenprojekts
  • Manifest Destiny: territoriale Expansion und Ausbau des Extraktionsstaats
  • Kehrseiten der nationalen Konsolidierung
  • Eine Wegscheide? Der Bürgerkrieg und seine Folgen
  • Reformversuche der Postbellum‐Ära
  • Demokratisierung und frühe Interventionen des Sozialstaats
  • Legitimation zu Beginn des 20. Jahrhunderts
  • IV. Gleich unter vielen: die fordistische Konstellation
  • Ende der Frontier, Aufstieg zur Weltmacht
  • Nationalismus und Nativismus: die Gleichheit der Progressives
  • Entstehung des Steuerstaates
  • Dimensionen eines modernen Wohlfahrtsregimes
  • Äußere Grenzen: Bretton Woods als Entstehungsbedingung
  • Innere Grenzen des US‑amerikanischen Wohlfahrtsstaat
  • Bürgerrechte und aufholende Integration
  • Lückenhafte Expansion des Gleichheitsversprechens
  • V. Universelle Gleichheit? Bruchstellen der globalen Konstellation
  • Identitätspolitik von rechts
  • Deindustrialisierung und Risk Shift
  • Rückbau des Sozialstaats
  • Neue und alte Ungleichheiten
  • Ungleicher politischer Zugang
  • Indifferenz durch Eigenverantwortung und billigen Konsum
  • Die globale Konstellation gerät an ihre Grenzen
  • VI. Gleichheit neu denken
  • Umverteilung und Arbitrage: ein bisschen Staat muss sein
  • Der Nationalstaat als Externalisierungsapparat
  • Nationale Legitimitätsszenarien der Zukunft
  • Lässt sich Demokratie global denken?
  • Literatur

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