Kilian Leib (1471-1553)

Prediger - Humanist - Kontroverstheologe

Bernward Schmidt und Simon Falch

Diese Publikation zitieren

Bernward Schmidt, Simon Falch, Kilian Leib (1471-1553) (2020), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402111024

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Kilian Leib ist gewissermaßen eine „Gründungsfigur“ der katholischen Reformationsforschung, da bereits im Jahr 1910 eine umfangreiche Monographie zu Leben und Werk dieses Augustinerchorherrn aus der Feder von Josef Deutsch erschien.
Kilian Leib, der ein halbes Jahrhundert lang als Prior des Augustinerchorherrenstifts Rebdorf bei Eichstätt amtierte, war ein vielseitiger Gelehrter. Die süddeutschen Humanisten unterhielten Korrespondenzen mit ihm, nicht zuletzt Johannes Reuchlin, der Leib als Hebraisten hoch schätzte. Leibs Wettertagebuch dient bis heute Klimahistorikern als wichtige Quelle. Als Kontroverstheologe schrieb er gegen Luther und die Reformatoren, als Prediger stand er in großen Traditionen seines Konvents. Darüber hinaus beschrieb und kommentierte er das Zeitgeschehen in historiographischen Werken.
Der vorliegende Band geht auf einen interdisziplinären Workshop zum Oeuvre Kilian Leibs in Eichstätt zurück und führt die Perspektiven von Historikern, Germanisten, Hebraisten und Theologen auf die Handschriften und wenigen Drucke zusammen. Auch wenn Leib keine den großen Luthergegnern Johannes Eck, Thomas Murner oder Hieronymus Emser vergleichbare Aufmerksamkeit der Forschung erfahren hat, lohnt sich doch die Beschäftigung mit seinem vielgestaltigen und teils anspruchsvollen Werk nicht minder.

Beschreibung / Abstract

Kilian Leib ist gewissermaßen eine „Gründungsfigur“ der katholischen Reformationsforschung, da bereits im Jahr 1910 eine umfangreiche Monographie zu Leben und Werk dieses Augustinerchorherrn aus der Feder von Josef Deutsch erschien.
Kilian Leib, der ein halbes Jahrhundert lang als Prior des Augustinerchorherrenstifts Rebdorf bei Eichstätt amtierte, war ein vielseitiger Gelehrter. Die süddeutschen Humanisten unterhielten Korrespondenzen mit ihm, nicht zuletzt Johannes Reuchlin, der Leib als Hebraisten hoch schätzte. Leibs Wettertagebuch dient bis heute Klimahistorikern als wichtige Quelle. Als Kontroverstheologe schrieb er gegen Luther und die Reformatoren, als Prediger stand er in großen Traditionen seines Konvents. Darüber hinaus beschrieb und kommentierte er das Zeitgeschehen in historiographischen Werken.
Der vorliegende Band geht auf einen interdisziplinären Workshop zum Oeuvre Kilian Leibs in Eichstätt zurück und führt die Perspektiven von Historikern, Germanisten, Hebraisten und Theologen auf die Handschriften und wenigen Drucke zusammen. Auch wenn Leib keine den großen Luthergegnern Johannes Eck, Thomas Murner oder Hieronymus Emser vergleichbare Aufmerksamkeit der Forschung erfahren hat, lohnt sich doch die Beschäftigung mit seinem vielgestaltigen und teils anspruchsvollen Werk nicht minder.

Inhaltsverzeichnis

  • Titel
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Kilian Leib (1471–1553)
  • Zwei geistliche Sendbriefe von Kilian Leibund Heinrich Kötzler.
  • Heinrich Kötzlers Sendbrief
  • Kilian Leibs Sendbrief
  • Fazit
  • Jenseits der reformatorischen Öffentlichkeit? Kilian Leibs Flugschrift zum Bauernkrieg
  • 1. Reformation, Bauernkrieg und Medien
  • 2. 1525 – der Gemeine Mann übt den Aufstand
  • 3. „Lieber richter“ – die Entstehungsumstände der Flugschrift
  • 4. „in den heyligen, auch andern schrifften“ –Leibs Argumentation
  • 5. Leibs Positionen vor dem Hintergrund der zeitgenössischenFlugschriftenliteratur zum Bauernkrieg
  • 6. „Diẞ ist (leider) alles war“ – die Grenzen derreformatorischen Öffentlichkeit
  • 7. Massenkommunikation – reformatorische Öffentlichkeit
  • Geschichte als Exempel und der Tyrann als Exempelfigur.
  • 1. Kilian Leib, Vom Ende und Frucht der Aufruhre (1525)
  • 2. Geschichte in Paradigma und Syntagma –zur Leibschen Narrativik in„Vom Ende und Frucht der Aufruhre“
  • 3. Phalaris von Akragas – Indienstnahme eines Tyrannen
  • 4. Vom negativen zum positiven Phalaris-Bild im 16. Jahrhundert
  • 5. Fazit: Kilian Leib und Gabriel von Eyb
  • Humanistische Kontroverstheologie?
  • 1. Kilian Leib und die Reformation
  • 2. Die handschriftliche Überlieferung
  • 3. Aufbau und Inhalt
  • 4. Leibs Quellen und Arbeitsweise
  • 5. Textsorten und Adressaten von Leibs Kontroverstheologie
  • Hebräisch als Heilmittel gegen „jüdische und andereirrungen unnd ketzereyen“:Der Klosterhumanist Kilian Leib undseine Auseinandersetzung mit Martin Luther
  • 1. Vorbemerkungen zu Humanismus und Reformation
  • 2. Hebräischkenntnisse und die Entfaltung des Fachs Hebraistik
  • 3. Hebräisch als probates Heilmittel gegen„jüdische und andere irrungen unnd ketzereyen“
  • 4. Das Ringen um die göttliche Dreifaltigkeit:Beispiele für Kilian Leibs exegetisches Vorgehen
  • 5. Zur Verwendung des Hebräischen bei Leib und Luther –Ähnlichkeiten und Unterschiede
  • 6. Ausblick
  • Das Wettertagebuch Kilian Leibs
  • 1. Einleitung
  • 2. Das Wettertagebuch
  • 3. Das Wettertagebuch im Kontext derzeitgenössischen Wissenschaft
  • 4. Das Wettertagebuch und die „Gründtliche anzaygung“
  • 5. Fazit

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