Die religiösen Bewegungen im Italien des 16. Jahrhunderts

Klaus Ganzer

Diese Publikation zitieren

Klaus Ganzer, Die religiösen Bewegungen im Italien des 16. Jahrhunderts (2003), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402191804

110
Accesses

Beschreibung / Abstract

In Italien, dem klassischen Land der humanistischen Bewegung, kam es im 15./16. Jahrhundert zu zahlreichen religiös-spirituellen Neuaufbrüchen, von denen Einzelpersönlichkeiten oder ganze Gruppen und Zirkel erfasst waren. Dabei waren vielfach Ideen des Humanismus lebendig, so etwa die Forderung einer Neuorientierung des kirchlichen Lebens an den ursprünglichen Quellen des Christentums, vor allem der Heiligen Schrift. Bei den neuen religiösen Bewegungen gab es unterschiedliche Ausformungen. Manche der Neuaufbrüche mündeten in die Gründung neuer Orden ein. Bei vielen dieser PersönlichkeiteN, vor allem den sogenannten "Spirituali", findet sich eine Abneigung gegen ein sogenanntes "Werkchristentum" und die Überzeugung, der Mensch werde durch den Glauben gerechtfertigt und nicht durch seine Leistungen. Darin finden sich Gemeinsamkeiten mit einzelnen theologischen Ideen der Reformatoren. Die Inquisition schritt gegen eine Reihe dieser Persönlichkeiten ein. Versuche, eine vom Augustinismus inspirierte Theologie in das Rechfertigungsdekret des Trienter Konzils einzubringen, hatten keinen Erfolg. Es setzte sich in der Folgezeit eine auf strikte Abgrenzung gegenüber den Reformatoren ausgerichtete Theologie durch, die wertvolle Impulse des sogenannten Bibelhumanismus nicht zum Zug kommen ließ. Einem auf Abgrenzung bedachten Konfessionalismus gehörte auf beiden Seiten, der reformatorischen und der katholischen, die Zukunft.

Inhaltsverzeichnis

  • TITLE
  • INHALT
  • VORWORT
  • DIE RELIGIÖSEN BEWEGUNGEN IM ITALIEN DES 16. JAHRHUNDERTS
  • DER RUF NACH REFORM IM SPÄTEN MITTELALTER
  • DER ITALIENISCHE HUMANISMUS UND SEINE RELIGIÖSEN REFORMIDEEN
  • DIE BEDEUTUNG UND DER EINFLUSS SAVONAROLAS
  • DER EINFLUSS DES ERASMUS IN ITALIEN
  • EINZELNE KREISE UND PERSÖNLICHKEITEN ITALIENS, DIE VON EINEMRELIGIÖSEN AUFBRUCH IM FRÜHEREN 16. JAHRHUNDERT ERFASST WAREN
  • „EVANGELISMO“ UND „SPIRITUALI“
  • DAS RELIGIONSGESPRÄCH VON REGENSBURG 1541
  • DAS ECHO AUF DAS RELIGIONSGESPRÄCH UND DIE FOLGEN
  • JUAN VALDÉS UND SEIN ANHÄNGERKREIS IN NEAPEL
  • DER KREIS UM KARDINAL POLE IN VITERBO (DIE „ECCLESIA VITERBIENSIS“)
  • DIE GRÜNDUNG DER RÖMISCHEN INQUISITIONSBEHÖRDE
  • DIE RECHTFERTIGUNGSLEHRE AUF DEM KONZIL VON TRIENT
  • DER WEG DER REPRESSIONEN
  • DIE ENTSTEHUNG NEUER RELIGIÖSER GRUPPIERUNGEN, DIE IN DIEGRÜNDUNG NEUER ORDEN EINMÜNDETEN
  • DER RELIGIÖSE RADIKALISMUS IN ITALIEN
  • WÜRDIGUNG

Mehr von dieser Serie

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor