In Christo ist weder man noch weyb

Frauen in der Zeit der Reformation und der katholischen Reform

Anne Conrad

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Anne Conrad, In Christo ist weder man noch weyb (1999), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402191767

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Beschreibung / Abstract

Die Forschungen zur Reformation, katholischen Reform und Gegenreformation sind in den letzten Jahrzehnten durch das Konfessionalisierungsparadigma in einen neuen Horizont gestellt worden. Fragen der Frauen- und Geschlechtergeschichte blieben dabei lange unberücksichtigt und werden erst seit Anfang der 1990er Jahre verstärkt in den Blick gerückt. Dabei hat sich mit der Entdeckung der "weiblichen Seite" der Kirchengeschichte nicht nur eine zusätzliche Perspektive historischer Betrachtung eröffnet, sondern der Prozeß der Konfessionalisierung selbst ist in ein neues Licht geraten.
Dieser Band knüpft hier an und will in verschiedenen Beiträgen die unterschiedlichen Facetten des Themas ausleuchten: die engagierte und kritische Auseinandersetzung von Frauen mit der Reformation; ihre Aktivitäten dafür oder dagegen; die katholischen Alternativen, die Frauen unter Berufung auf zum Teil verschüttete Traditionen aufgriffen oder neu entwickelten; die neuen Möglichkeiten, die sich Frauen als Laien mit der reformatorischen Lehre vom "allgemeinen Priestertum aller Gläubigen - ebenso wie mit der vortridentinischen katholischen Laienbewegung boten; die Chancen und Probleme, die in allen Konfessionen mit Institutionalisierung und Konfessionalisierung verbunden waren.
Die einzelnen Beiträge schlüsseln dabei exemplarisch bestimmte Konstellationen auf, bleiben jedoch nicht bei einer Detailbetrachtung stehen, sondern geben zum jeweils behandelten Teilbereich auch den gegenwärtigen Forschungsstand und noch anvisierte Forschungsdesiderate wieder, so daß das Buch als Ganzes auch einen gewissen Handbuchcharakter aufweist. Der zeitliche Schwerpunkt liegt im 16. und frühen 17. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

  • TITLE
  • INHALT
  • AUFBRUCH DER LAIEN – AUFBRUCH DER FRAUEN ÜBERLEGUNGEN ZU EINER GESCHLECHTERGESCHICHTE DER REFORMATION UND KATHOLISCHEN REFORM
  • Geschlechtergeschichtliche Annäherungen
  • „Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein“ (Joel 3,1)
  • Von der Laienbewegung zur „Reform(ation) von oben“
  • Die christliche Ehefrau und Mutter als neues Ideal
  • Klosterkritik und Ordensreform
  • Perspektiven
  • GEBILDET UND GEISTREICH: HUMANISTINNEN ZWISCHEN RENAISSANCE UND REFORMATION
  • 1. Lernorte für Frauen und Bildungstheorien
  • 2. Humanistinnen in der Auseinandersetzung mit der Reformation
  • PUBLIZISTISCHES ENGAGEMENT VON FRAUENIN DER FRÜHZEIT DER REFORMATION
  • 1. Die Flugschrift als Massenmedium der Reformationszeit
  • 2. Das Engagement von Frauen für die Reformation
  • 3. Das publizistische Wirken von Frauen für die Reformationin drei Beispielen
  • DIE DISKUSSION UM DAS KLOSTERLEBEN VON FRAUENIN FLUGSCHRIFTEN DER FRÜHEN REFORMATIONSZEIT(1523–1528)
  • 1. Einführung
  • 2. Die Auseinandersetzung um das Klosterleben von Frauen
  • 3. Ergebnis
  • ZWISCHEN GLEICHHEIT IM MARTYRIUMUND UNTERORDNUNG IN DER EHEAKTIONSRÄUME VON FRAUEN IN DER TÄUFERISCHEN BEWEGUNG
  • Leben in Gemeinden: Mähren und Münster
  • Leben in Zirkeln: Ober- und Niederdeutschland
  • Leben in Gleichheit? – Frauen und das Täufertum
  • „DESS SCHWENCKFELDTS LEHR ... SEY JNEN AIN ZEUGNUSS JRES HERTZENS“ FRAUEN ALS ANHÄNGERINNEN SCHWENCKFELDS
  • 1. Schwenckfelderinnen in der Forschung
  • 2. Frauen in der schwenckfeldischen Bewegung
  • 3. „Der Streicherin Sect“ – Schwenckfelderinnen in Ulm
  • 4. Schlußüberlegungen
  • KONTINUITÄT UND WANDEL DES EHEVERSTÄNDNISSESIM GEFOLGE VON REFORMATION UND KATHOLISCHER REFORM
  • 1. Theologische Ehekonzeptionen
  • 2. Die christliche Ehe im Kontext frühneuzeitlicher Entwicklungen
  • 3. Kontinuität und Wandel des Eheverständnisses
  • KIRCHENZUCHT ALS EHE- UND SITTENZUCHT DIE AUSWIRKUNGEN VON LUTHERISCHER KONFESSIONALISIERUNG AUF DAS GESCHLECHTERVERHÄLTNIS
  • Die reformatorische Ehelehre
  • Lutherische Kirchenzucht am Beispiel von Pfalz-Neuburg
  • Pfalz-Neuburger Ehenormen
  • Träger der Kirchenzucht
  • Folgen der Kirchenzucht
  • Ehezucht im Dienste einer Interessenallianz zwischen Obrigkeit und Gemeinde
  • DIE REFORMATION, DAS KONZIL VON TRIENTUND DIE FOLGENWEIBLICHE ORDEN ZWISCHEN AUFLÖSUNG UND EINSCHLIESSUNG*
  • 1. Die Grenzen des Themas
  • 2. Die „alten“ Klöster und Stifte
  • 3. Die „neuen“ Orden und religiösen Gemeinschaften
  • 4. Das Konzil von Trient und die Folgen
  • 5. Die Geschlechterfrage und die katholische Reform
  • 6. Eine Fülle von Forschungsfeldern
  • „EINGEZOGENES STILLES WESEN“?PROTESTANTISCHE DAMENSTIFTE AN DERWENDE ZUM 17. JAHRHUNDERT
  • Protestantische Klosterordnungen in Nassau
  • Die Mobilisierung der Verwandtschaft
  • Klöster als Schulen
  • Die Zweckbestimmung der Konvente
  • Die religiöse Praxis
  • Der tugendhafte Lebenswandel
  • Der Rekrutierungskreis der Konvente
  • Die Leitung der Konvente
  • Selbstverständnis und Lebensweise
  • Fazit
  • VERZEICHNIS DER MITARBEITERINNEN

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