Philippismus und orthodoxes Luthertum an der Universität Wittenberg

Die Rolle Jakob Andreäs im lutherischen Konfessionalisierungsprozeß Kursachsens (1576-1580)

Ulrike Ludwig

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Ulrike Ludwig, Philippismus und orthodoxes Luthertum an der Universität Wittenberg (2009), Aschendorff Verlag, Münster, ISBN: 9783402193754

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die vorliegende Strukturstudie befaßt sich vor dem Hintergrund der lutherischen Konfessionalisierung Kursachsens am Beispiel der Wittenberger Universität problemorientiert mit der Reformtätigkeit Jakob Andreäs im albertinischen Territorium in den Jahren von 1576 bis 1580. Der württembergische Theologe Andreä wurde 1576 durch Kurfürst August nach Sachsen berufen. Der »landfremde« Kirchenpolitiker sollte nach der Krise des kursächsischen Philippismus die Kirchen, Schulen und Universitäten im albertinischen Sachsen im orthodox-lutherischen Sinne neu ordnen, und zwar nach dem Vorbild seines südwestdeutschen Heimatterritoriums Württemberg. Im Zentrum der Untersuchung steht zum einen das Ringen um den Gestaltwandel in Kirche und Staat zwischen Jakob Andreä als Interessenvertreter des sächsischen Kurfürsten August und den Protagonisten der Wittenberger Universität. Zum anderen werden die Bestimmungen der als Ergebnis der Reformen im Jahr 1580 erschienenen Universitätsordnung ausführlich erörtert. Dabei wird untersucht, inwieweit das württembergische Modell in die neue Ordnung einfloß, aber auch, welche althergebrachten kursächsischen Traditionen gewahrt blieben. Schließlich wird ein Vergleich mit der anderen kursächsischen Hohen Schule, der älteren Alma mater Lipsiensis, vorgenommen. So gesehen, versteht sich die Studie auch als ein Beitrag zur Entstehung und Ausformung des orthodoxen Luthertums im mitteldeutschen Kernland der Reformation zwischen Augsburger Religionsfrieden und der Vorgeschichte des Dreißigjährigen Krieges.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Vorwort
  • Inhalt
  • 1. Einleitung
  • 1.1. THEMA, METHODE UND FRAGESTELLUNG
  • 1.2. QUELLENLAGE
  • 1.3. LITERATUR- UND FORSCHUNGSSTAND
  • 1.4. KONSTITUTIONSFAKTOREN DER MITTELDEUTSCHEN REFORMATIONS- UND BILDUNGSLANDSCHAFT
  • 2. Die Leucorea von ihrer Gründung 1502 bis 1571
  • 2.1. DIE LEUCOREA ALS ERNESTINISCHE UNIVERSITÄT 1502 BIS 1547
  • 2.2. DIE LEUCOREA WÄHREND DES SCHMALKALDISCHEN KRIEGES UND IN DER FOLGEZEIT
  • 2.3. DAS VERHÄLTNIS DER LEUCOREA ZUR STADT WITTENBERG IN DEN 1550ER UND 1560ER JAHREN
  • 2.4. DIE KONFESSIONSPOLITISCHEN ENTWICKLUNGEN DER 1550ER UND 1560ER JAHRE – DAS VERHÄLTNIS DER LEUCOREA ZUM LANDESHERRN IN DRESDEN
  • 2.5. DER EINFLUSS PHILIPP MELANCHTHONS AUF DIE STUDENTEN DER LEUCOREA –DAS WIRKEN DER PHILIPPISTEN
  • 2.6. DIE BEMÜHUNGEN UM DIE KONTINUITÄT DER LEHRE AN DER LEUCOREA NACH DEM TOD MELANCHTHONS 1560 – DIE PHILIPPISTISCHE PERSONALPOLITIK AN DER UNIVERSITÄT
  • 3. Die Leucorea in den Auseinandersetzungen der 1570er Jahre
  • 3.1. KRISE UND STURZ DES PHILIPPISMUS 1571 BIS 1574
  • 3.2. DIE GENERALVISITATION DER JAHRE 1574/75 –DAS VERHÄLTNIS VON UNIVERSITÄT UND LANDESHERR ZUM PHILIPPISMUS
  • 4. Die Leucorea im Zeichen der Wirksamkeit Jakob Andreäs 1576 bis 1580: Die Stellung des Tübinger Theologieprofessors in Kursachsen zwischen Landesherr und Universität
  • 4.1. DIE POLITISCHEN UND KONFESSIONELLEN VORAUSSETZUNGEN IM JAHR 1576
  • 4.2. DIE ROLLE DES HERZOGTUMS WÜRTTEMBERG FÜR DAS DEUTSCHE LUTHERTUM
  • 4.3. AUFSTIEG UND KARRIEREPROFIL JAKOB ANDREÄS
  • 4.4. DIE ANFANGSJAHRE ANDREÄS IN KURSACHSEN – DIE VISITATION AN DER LEUCOREA 1576/77 ALS VORBEREITUNG FÜR DIE NEUE UNIVERSITÄTSORDNUNG
  • 4.5. ANDREÄ ALS KIRCHENPOLITISCHER AKTEUR 1578/79– DER HÖHEPUNKT SEINER AUTORITÄT UND SEINES EINFLUSSES
  • 4.6. DIE KURSÄCHSISCHEN PREDIGTEN ANDREÄS IM JAHR 1579 – PROGRAMMATISCHE KONFESSIONALISIERUNG UND OBRIGKEITLICHE PROPAGANDA
  • 4.7. DIE PERIPETIE DES KONFLIKTS IM JAHR 1580 – DIE ENTLASSUNG JAKOB ANDREÄS AUSKURSÄCHSISCHEN DIENSTEN
  • 5. Die kursächsische Universitätsordnung von 1580 als normative Regelungsinstanz
  • 5.1. DIE BEDEUTUNG DER NEUEN KIRCHEN- UND UNIVERSITÄTSORDNUNG FÜR KURSACHSEN – DAS VORBILD WÜRTTEMBERGS
  • 5.2. INSTITUTIONELLE ORGANISATION UND LEHRPROGRAMM DER UNIVERSITÄTSORDNUNG
  • 5.3. DIE ORDNUNG FÜR DIE STIPENDIATEN
  • 5.4. DIE REGELUNGEN ZUM VERHÄLTNIS ZWISCHEN UNIVERSITÄT UND STADT
  • 5.5. DIE PRAKTISCHE UMSETZUNG DER ORDNUNG
  • 6. Die weitere Entwicklung in Kursachsen bis zum Ende der Kuradministratur 1602 – Ein Ausblick
  • 7. Ein Fazit in 17 Thesen: Die Leucorea als landesherrliche Bildungsinstitution in Kursachsen im Spannungsfeld zwischen Philippismus und orthodoxem Luthertum
  • Quellenbeilagen
  • ÜBERSICHT
  • EDITIONSGRUNDSÄTZE
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • 1. UNGEDRUCKTE QUELLEN
  • 2. GEDRUCKTE QUELLEN
  • 3. LITERATUR
  • Abbildungen
  • ABBILDUNGSVERZEICHNIS UND –NACHWEIS
  • Register
  • 1. PERSONENREGISTER
  • 2. ORTSREGISTER

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