Mit Resilienz durch die Krise?

Anmerkungen zu einem gefragten Konzept

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Karina Becker (Hg.), Stefanie Graefe (Hg.), Mit Resilienz durch die Krise? (2021), oekom verlag, München, ISBN: 9783962387525

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Beschreibung / Abstract

Das Konzept der Resilienz hat in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen. Angesichts der vielfältigen Krisenerscheinungen der Welt ist dies sehr verständlich: Resilienz verspricht, dass Krisen jeglicher Art bewältigt und überstanden werden können.

Die Frage ist allerdings, wie weit dieses Versprechen trägt – und welche Schattenseiten es möglicherweise aufweist: Was bedeutet es, wenn Menschen in Krisengebieten als resilient adressiert werden? Warum und wie sollen Arbeitnehmer*innen resilient (gemacht) werden? Können auch Demokratien resilient sein?

Auch in theoretischer Hinsicht lässt sich danach fragen, welche Vorstellungen von Krise und Gesellschaft der Begriff der Resilienz transportiert – und welche alternativen Denkangebote dabei in den Hintergrund geraten: Wie verhält sich Resilienz zur Logik des Experiments, zur Kunst der Resonanz oder zur Notwendigkeit von Demokratie, gerade in Krisenzeiten? Entlang dieser und anderer Fragen bietet der vorliegende Band vielfältige Anregungen zum Nachdenken und Weiterdiskutieren.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhaltsverzeichnis
  • Resilienzals Krisenbewältigungsmodus der Gegenwart. Karina Becker und Stefanie Graefe
  • Literatur
  • Realexperimente, ökologische Grenzen und die Unbestimmtheit des Resilienzkonzepts. Matthias Groß
  • Einleitung: Resilienz und planetarische Belastungsgrenzen
  • Experiment oder Resilienz?
  • Widerstandsfähigkeit und Lerneffekte
  • Resilienz als Transformationswerkzeug
  • Ordnung und Dynamik fruher und heute
  • Schiffsreparaturen auf hoher See
  • Resilienz als ökologische Mode?
  • Nichtwissen: Resilienz hilft irgendwie immer
  • Literatur
  • Die institutionalisierte Resilienz des autonomen Individuums als Gesellschafts- und Theorieproblem. Jörg Oberthür
  • Spurensuche: Die moralische Verpflichtung, Individuum zu sein. Émile Durkheim
  • »Utopischer Realismus«. Anthony Giddens
  • Ausblick: Zum Umgang mit dem Unverfugbaren Hartmut Rosas Weltbeziehungssoziologie
  • Literatur
  • Individuelle Anpassung statt kollektiver Widerstand. Resilienz im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Karina Becker
  • Konjunktur verhaltenspräventiver Ansätze im Postfordismus
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz in marktzentrierten Unternehmen
  • Die programmatische Vereinnahmung eines »Persönlichkeitsmerkmals»
  • Der Umgang mit psychosozialen Belastungen im Krankenhaus. Ein Beispiel aus der Praxis
  • Resilienz als Entpolitisierungsprogramm
  • Schlussfolgerungen: nachhaltiger Arbeits- und Gesundheitsschutz bedarf Konfliktkompetenz statt Resilienz
  • Literatur
  • Wachstum durch Anpassung an globale Krisen? Resilienzdiskurse in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe. Usche Merk
  • Hintergrund: Die Welt wird instabiler, aber nicht fur alle gleichermaßen
  • Das humanitäre System gerät unter Druck
  • Resilienz als Paradigmenwechsel
  • Zur Kritik des Resilienzparadigmas
  • Ausblick
  • Literatur
  • Systemrelevanzen. Zur Biopolitik der Resilienz in Coronazeiten. Stefanie Graefe
  • 1 Corona als biopolitischer Ausnahmezustand?
  • 2 Zur Paradoxie von Resilienz als Denk- und Handlungsstil
  • 3 Was leben und was uberleben soll
  • 4 Resilienz durch Demokratie, resiliente Demokratien?
  • 5 Die Krise wird es nicht richten
  • Literatur
  • Weitere Autoren im oekom verlag
  • Back Cover

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