Die Identität der deutschsprachigen Belgier

Bernhard Bergmans

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Bernhard Bergmans, Die Identität der deutschsprachigen Belgier (2020), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832586386

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Beschreibung / Abstract

Die deutschsprachigen Einwohner Belgiens besitzen im belgischen Staatsgefüge eine rechtlich abgesicherte Stellung mit einer beträchtlichen politischen Autonomie. Diese stellt den vorläufigen Schlusspunkt einer bewegten Vergangenheit am Schnittpunkt mehrerer Kulturräume und an den Grenzen mehrerer Staaten dar.

Die Fokussierung hierauf und die damit verbundenen selbstgenügsamen Einigelungstendenzen haben jedoch zur Verdrängung der Frage geführt, was über den formellen Status hinaus ihre Identität ausmacht und sie von ihren Nachbarn unterscheidet, von denen sie sich bewusst abgrenzen wollen, obwohl sie ihnen in vielerlei Hinsicht ähnlich sind.

In diesem Buch werden die verschiedenen Identitätsdimensionen systematisch und kritisch untersucht, und dabei auch geläufige Selbstbilder hinterfragt, insbesondere auch mit Blick darauf, welches Potenzial sie für die weitere Entwicklung bieten.

Auf dieser Grundlage wird ein Perspektivwechsel empfohlen und in seinen Grundzügen dargestellt. Ausgehend von den Merkmalen der Deutschsprachigen in einem weiteren kulturellen und regionalen Kontext werden neue Sichtweisen auf das Eigene und das größere Ganze in einer zukunftsorientierten Denkhaltung entwickelt. Dabei wird kein fertiges Modell vorgestellt, wohl aber aufgezeigt, welche identitätsprägenden Eigenschaften auf einer inhaltlichen Ebene positive Bestandteile einer Identität der deutschsprachigen Belgier darstellen können.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Einleitung (und Vorwort)
  • 1 Zielsetzung
  • 2 Ein geschichts- und geschichtenträchtiges Hundertjähriges
  • 3 Die Welt und wir
  • 4 Meine persönliche Motivation
  • 5 Plan
  • 1 Teil. Ausgangslage und Grundlagen
  • A Das Identitätspotenzial
  • 1. Facetten der Identität
  • 1.1 Individuelle Identität
  • 1.2 Kollektive Identität
  • 1.3 Kulturelle Identität
  • 1.4 Identität, Einzigartigkeit und Andersartigkeit
  • 2 Potenziale der Identitätsbetrachtung
  • 2.1 Gestaltbarkeit von Identität
  • 2.2 Nutzen von Identität
  • B Das Besondere der Identitätsfrage im östlichsten Osten Belgiens
  • 1 Deutschsprachige Belgier
  • 2 Geschichtlicher Rückblick
  • 2.1 Einleitung
  • 2.2 Politische Zugehörigkeiten
  • 2.3 Kirchliche Zugehörigkeiten
  • 3 Problematik der Identitätsfrage
  • 3.1 Ungeklärte Identität
  • 3.2 Konzeptioneller Status Quo
  • 3.3 Komplexität der Gegebenheiten
  • 3.4 Einfluss der Vergangenheit
  • 3.5 Dominanz des regionalen "Ost-West-Konflikts"
  • 3.6 Mangelndes Verständnis der Sinnhaftigkeit
  • 3.7 Fehlende neutrale Instanz
  • C Herangehensweise
  • 1 Leitlinien
  • 2 Methoden
  • 3 Kriterien
  • 2 Teil. Identitätsdimensionen
  • A Historische Identität
  • 1 Einleitung
  • 2 Die (impliziten) Identitätsmodelle
  • 2.1 Einleitung
  • 2.2 Positionen
  • 2.3 Identitätsbezug
  • 3 Kritische Bewertung
  • 3.1 Grundsätzliche Defizite der geschichtswissenschaftlichen Perspektive
  • 3.2 Prüfung der Argumente im Einzelnen
  • 4 Brauchbare historische Erkenntnisse
  • 4.1 Grundsätzliche Bedeutung der Geschichte für die Identitätsfrage
  • 4.2 Ostbelgische Geschichtskultur und Historisierungsidentität
  • 4.3 Identitätsrelevante Merkmale
  • B Sprachliche Identität
  • 1 Ausgangslage
  • 2 Konfliktlinien
  • 2.1 Was ist deutsche Sprache?
  • 2.2 Wo wird Deutsch gesprochen? Wo darf / muss es gesprochen werden?
  • 2.3 Wer ist deutschsprachig?
  • 2.4 Wie weit reicht deutsche Sprach- bzw. deutschsprachige Kulturpolitik?
  • 2.5 Wie "deutsch" darf man in Belgien sein? Deutsch oder deutschsprachig?
  • 3 Identitätsrelevanz der (deutschen) Sprache
  • 3.1 Aufgabenstellung
  • 3.2 Sprache und Staat
  • 3.3 Sprachgrenzen und -kontakte
  • 3.4 Sprachpolitik
  • C Ethnisch-kulturelle Identität
  • 1 Einleitung
  • 2 Bildung, Kunst und Medien
  • 2.1 Bildung
  • 2.2 Kunst und Architektur
  • 2.3 Medien
  • 3 Religion und Kirche
  • 4 Vereinsleben, Feste und Feiertage
  • 5 Kollektive Mentalitäten, Charaktere und Vorbilder
  • 5.1 Einleitung
  • 5.2 Vorbilder und Helden
  • 5.3 Selbstbewusstsein und Lokalpatriotismus
  • 5.4 Nord und Süd
  • 5.5 Einheimische und Zugezogene
  • 6 Folgerungen für die Identität
  • 6.1 Komplexität
  • 6.2 Inselkultur?
  • 6.3 Grenzkultur
  • D Institutionelle Identität
  • 1 Einleitung
  • 2 Schatten der Vergangenheit
  • 2.1 Einleitung
  • 2.2 Die ersten 50 Jahre Zugehörigkeit zu Belgien und ihre Bewertung
  • 2.3 Heutige Relevanz?
  • 3 Staat, Staatszugehörigkeit, Staatsangehörigkeit
  • 3.1 Einleitung
  • 3.2 Staatszugehörigkeit
  • 3.3 Staatsangehörigkeit
  • 3.4 Monarchietreue
  • 3.5 Die letzten Belgier?
  • 4 Deutschsprachige Gemeinschaft
  • 4.1 Genese
  • 4.2 Deutschsprachige Gemeinschaft und deutschsprachige Belgier
  • 4.3 Einheitlichkeit?
  • 4.4 Minderheitenstatus
  • 5 Andere Einheiten
  • 5.1 Europa und Euregio Maas-Rhein
  • 5.2 Wallonische Region und Provinz Lüttich
  • 5.3 Gemeinden, Städte und Dörfer
  • 6 Indirekte Prägungen
  • 6.1 Rechtsordnung
  • 6.2 Fahnen, Wappen und Hymnen
  • 6.3 Staatsferne
  • 7 Beitrag zur Identität
  • 7.1 Institutionelle Zugehörigkeit zu Belgien als Identitätsbasis?
  • 7.2 DG als Chance und Risiko
  • 7.3 Autonomie als Identitätsersatz?
  • E Regionale Identität
  • 1 Einleitung
  • 2 Landschaft und Natur
  • 3 Wirtschaft und Soziales
  • 4 Ostbelgien
  • 4.1 Die Suche nach einer griffigen Bezeichnung
  • 4.2 Ostbelgien als Marke
  • 5 Offenheit und Grenzlagenbewusstsein
  • 5.1 Europäischer und Euregionaler Großraum
  • 5.2 Offenheit
  • 5.3 Grenzlagenbewusstsein und mentale Grenzen
  • 5.4 Partikularismus
  • 6 Beiträge zur Identitätsfindung
  • 6.1 Einleitung
  • 6.2 Bedeutung der Grenzen
  • 6.3 Nomen est Omen
  • 6.4 Namensänderung als identitätssteigernde Maßnahme?
  • 6.5 "Ostbelgien" als identitätsstiftende Bezeichnung?
  • 6.6 Marke statt Identität?
  • 6.7 Bedeutung der Regionalität
  • 3 Teil. Identität anders denken
  • A Einleitung
  • 1 Zwischenfazit
  • 2 Warum das nicht reicht
  • 3 Identitätsbildung als Gestaltungsaufgabe
  • B Perspektivwechsel
  • 1 Vom Problem zur Chance
  • 2.1 Einleitung
  • 2.2 Welche Vergangenheit?
  • 2.3 Welche Bewältigung?
  • 2.4 Vergangenheit als Erkenntnisquelle für die Zukunftsgestaltung?
  • 3 Von der Abgrenzung zur Verbindung
  • 4 Von der Zugehörigkeit zum Lebensraum
  • 2 Von der Vergangenheitsbewältigung zur Zukunftsgestaltung
  • 5 Von Geschichte zu Geschichten
  • C Grundideen
  • 1 Einleitung
  • 2 Die Mischung macht�s
  • 2.1 Einleitung
  • 2.2 Übergangsland
  • 2.3 Nachbarn
  • 2.4 Belgisches und Deutsches
  • 2.5 Eher belgisch
  • 2.6 Eher deutsch
  • 2.7 Mischungsergebnis
  • 3 Verständigung und Verständnis
  • 3.1 Nach innen
  • 3.2 Nach außen
  • 3.3 Brückenbauer
  • 4 Heimat
  • 4.1 Einleitung
  • 4.2 Regionale Heimat
  • 4.3 Sprachliche Heimat
  • 4.4 Heimat und Migration
  • 5 Zusammengehörigkeit
  • 5.1 Institutionelle Zusammengehörigkeit
  • 5.2 Faktische Zusammengehörigkeit
  • 6 Sprache
  • 6.1 Streitgrund oder Bindeglied?
  • 6.2 Sprachschutz und Sprachnutzen
  • D Identitätsstiftung
  • 1 Gestaltung einer Identität
  • 1.1 Gestaltungsnotwendigkeiten
  • 1.2 Gestaltungsfreiheiten
  • 1.3 Gestaltungsinspirationen
  • 2 Prämissen einer gestalteten Identität
  • 2.1 Integrativ
  • 2.2 Vieldimensional
  • 2.3 Offen
  • 2.4 Hybrid
  • 3 Verantwortlichkeiten
  • 4 Maßnahmenbeispiele
  • 4.1 Einleitung
  • 4.2 Allgemeine Rahmenbedingungen
  • 4.3 Sprache
  • 4.4 Bildung und Kultur
  • 4.5 Zusammenhalt und Gemeinschaftsaktivitäten
  • 4.6 Das Besondere fördern
  • 4.7 Symbolisches
  • Gesamtfazit
  • 1 Worum es geht
  • 1.1 Identitätsverständnis
  • 1.2 Der neue Sinn der Deutschsprachigkeit
  • 1.3 Selbstbetrachtung und Drittvergleich
  • 2 Was kommen wird
  • 2.1 Evolutive Identität
  • 2.2 Spuren in die Zukunft?
  • 2.3 Und danach?
  • Familienbiografische Notizen
  • Quellenverzeichnis

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