Politische Gleichheit

Danielle Allen

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Danielle Allen, Politische Gleichheit (2020), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518764879

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Beschreibung / Abstract

Wer hat Macht und aufgrund welcher institutionellen Strukturen, Ressourcen und Möglichkeiten? Kann es sein, dass wir in den letzten Jahrzehnten im Schatten eines abstrakten liberalen Gleichheitsideals verlernt haben, die konkreten Machtverhältnisse und Ungleichheiten unserer Gesellschaften zu sehen – und uns die neuen ökonomischen Verwerfungen und rechtspopulistischen Mobilisierungen deshalb relativ unvorbereitet trafen? Ja, sagt Danielle Allen, und entwickelt in ihrem Buch ein neues Verständnis politischer Gleichheit für Gesellschaften großer sozialer und kultureller Vielfalt.


Ausgangspunkt ihrer Analyse ist das Verhältnis zwischen negativen und positiven Rechten. Im Gegensatz zur einflussreichen liberalen Theorie à la Rawls plädiert Allen dafür, beiden die gleiche Wichtigkeit einzuräumen – und gelangt so zu einer Theorie der Gerechtigkeit, die auf dem Prinzip »Differenz ohne Herrschaft« basiert. Im Lichte dieses Prinzips lassen sich beispielsweise Probleme des gesellschaftlichen Zusammenhalts produktiv bearbeiten. Echte politische Gleichheit, so Allen, lässt sich nur in demokratischen Gesellschaften mit starken sozialen Bindungen realisieren. Dazu gilt es, Differenzen auszuhalten und neue Kulturen der Interaktion aufzubauen. Und es braucht eine Politik, die genau dies etwa durch entsprechende sozial- und wirtschaftspolitische Maßnahmen fördert. Eine Theorie für das 21. Jahrhundert.

Beschreibung

<p>Danielle Allen, geboren 1971, ist James Bryant Conant University Professor an der Harvard University und Direktorin des Edmond J. Safra Center for Ethics in Harvard. Als Politikwissenschaftlerin und Altphilologin arbeitet sie im Feld der Politischen Theorie und beschäftigt sich insbesondere mit der Frage politischer Gleichheit von der Antike bis zur Gegenwart. Sie ist ehemalige Vorsitzende des Mellon Foundation Board sowie des Pulitzer Prize Board und Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der American Philosophical Society. Für ihr Werk wurde sie u.a. mit dem MacArthur Genius Grant, dem Chicago Tribune Heartland Prize, dem Francis Parkman Prize und dem Zócalo Book Prize ausgezeichnet. Sie schreibt regelmäßig Kolumnen für die <em>Washington Post</em>.</p>


Christine Pries, geboren 1961, ist Philosophin und Übersetzerin, u. a. von Danielle Allen, Wendy Brown, Barbara Cassin, Dipesh Chakrabarty, Philippe Descola, Didier Fassin und Jean-François Lyotard.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Erstes Kapitel Einleitung: Politische Gleichheit und ökonomische Ermächtigung
  • I. Ein blinder Fleck im 20. Jahrhundert
  • II. Eine Alternative für das 21. Jahrhundert
  • III. Differenz ohne Herrschaft und ökonomische Ermächtigung
  • IV. Ökonomische Ermächtigung und Einwanderung
  • Zweites Kapitel Eine neue Theorie der Gerechtigkeit: Differenz ohne Herrschaft
  • I. Einleitung
  • II. Politische Gleichheit als multivalentes menschliches Gut: Ein Neuanfang für die Theorie der Gerechtigkeit
  • III. Die Alten gegen die Modernen über politische Gleichheit als menschliches Gut
  • IV. Rawls’ Fehler
  • V. Neubeginn bei der Gleichheit
  • VI. Die Definition politischer Gleichheit
  • VII. Gleiche Grundfreiheiten und ihr paradoxes Potenzial, Ungleichheitsdynamiken zu erzeugen
  • VIII. Differenz ohne Herrschaft: Gleiche Grundfreiheiten und die soziale Frage
  • IX. Differenz ohne Herrschaft: Gleiche Grundfreiheiten und die ökonomische Frage
  • X. Schluss
  • Drittes Kapitel Auf dem Weg zu einer vernetzten Gesellschaft
  • I. Differenz ohne Herrschaft und Sozialpolitik
  • II. Von Differenz ohne Herrschaft zu sozialer Verbundenheit
  • III. Jenseits von Assimilation und Multikulturalismus
  • IV. Soziale Verbundenheit: Ein neues Ideal
  • V. Kulturelle Rahmenbedingungen für die Schaffung einer vernetzten Gesellschaft
  • VI. Fähigkeiten, Qualifikationen und Kenntnisse, die für soziale Verbundenheit erforderlich sind
  • VII. Schluss
  • Viertes Kapitel Polypolitanismus
  • I. Einleitung: Was ist mit der Zugehörigkeit?
  • II. Wie die Rahmenbedingungen von Zugehörigkeit die Ökonomie strukturieren
  • III. Ökonomischer Profit aus Migration und Zugehörigkeit
  • IV. Eine Alternative: Polypolitanismus
  • V. Schluss
  • Fünftes Kapitel Ökonomische Ermächtigung
  • I. Einleitung: Ökonomische Ermächtigung
  • II. Einbeziehung ökonomischer Schlüsselideen in die Argumentation des Buches
  • III. Produktivkräfte - Freie Arbeit
  • IV. Demokratische Steuerung der Verteilung
  • V. Schluss
  • Epilog Gerechtigkeit mit demokratischen Mitteln
  • Danksagung
  • Namenregister

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