Realität und Realismus
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Beschreibung / Abstract
Was meinen wir, wenn wir von Realität sprechen? Was bedeutet Realismus im Denken? Wie tritt der Mensch in Kontakt mit der Wirklichkeit und bildet ein Bewusstsein von ihr aus? Diese Grundfragen der Philosophie haben Hans Blumenberg zeit seines Lebens beschäftigt und sind als wichtige Unterströmung in vielen seiner Bücher präsent. Eine eigene Monographie zum Thema hat er nie publiziert, er hat sie aber projektiert, wie aus seinem Nachlass hervorgeht. Dort findet sich unter dem Kürzel REA ein umfangreiches Konvolut druckreifer Texte aus den 1970er Jahren, und auch einen Buchtitel hatte sich Blumenberg schon notiert: »Realität und Realismus«.
In intensiver Auseinandersetzung mit dem Wirklichkeitsbegriff, und zwar sowohl in systematischer als auch in historischer Hinsicht, arbeitet Blumenberg meisterhaft dessen historische, anthropologische und kulturelle Dimensionen heraus. Er zeigt unter anderem, dass die Thematisierung dessen, was wir Wirklichkeit nennen, auf Umwegen geschieht und auch erst dann, wenn wir durch eine Störung gezwungen werden, unseren selbstverständlichen Weltzugang zu hinterfragen. Realismus und Realität ist ein Glanzstück und entscheidender Baustein von Blumenbergs Theorie der Lebenswelt.
Beschreibung
Nicola Zambon, geboren 1983, hat über Hans Blumenberg promoviert und ist seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin. <em>Die ontologische Distanz </em>ist nach <em>Phänomenologische Schriften 1981-1988</em> und <em>Realität und Realismus </em>seine dritte Blumenberg-Edition im Suhrkamp Verlag.
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Informationen zum Buch
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- I Antiker und neuzeitlicher Wirklichkeitsbegriff
- II Antiker und mittelalterlicher Wirklichkeitsbegriff
- III [Zum Wirklichkeitsbegriff der Neuzeit]
- IV [Illusion und Realität]
- V [Zum Welt- und Wirklichkeitsbegriff der Phänomenologie]
- VI Die Realität des Eigenleibes
- VII Die Wirklichkeit des Unsichtbaren
- VIII Zur Anthropologie des Realisten
- 1. Ein Wesen, das auch als Nichtrealist existieren kann
- 2. Das Gedankenexperiment ›Paradies‹
- 3. Distanz als Faktor von Realismus: Zeit als Bedingung für die Wahrnehmung von Realitäten, die nicht momentan sind
- 4. Was real ist, hängt auch von quantitativen Bedingungen ab: Die Zeitabhängigkeit der Realität und die ›Länge des spezifischen Moments‹ (das Gedankenexperiment des Karl Ernst von Baer)
- 5. Dingrealität und Prozeßrealität - am Beispiel ›Fortschritt‹
- IX Der Realist als Indexfigur für Realismus
- 1. Was für den Historiker und was für den Physiker ›Tatsache‹ ist: Einzigkeit und Wiederholung als Antithesen
- 2. Realität abhängig vom Grad der Unabhängigkeit vom Subjekt
- 3. Der ästhetische Realist
- Nachwort des Herausgebers
- Namenregister