Wie werden Erziehungsberatende in Abhängigkeit von Geschlechts- und ethnischer Zugehörigkeit kognitiv repräsentiert?
Marcel Hackbart, Marcia Rapior und Barbara Thies
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Marcel Hackbart, Marcia Rapior, Barbara Thies, Wie werden Erziehungsberatende in Abhängigkeit von Geschlechts- und ethnischer Zugehörigkeit kognitiv repräsentiert? (19.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2020 #2, S.116
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Beschreibung / Abstract
Die Erziehungsberatung ist die am häufigsten genutzte Erziehungshilfe, wird positiv von Klienten/-innen angenommen und bringt Verbesserungen für die Interaktion in Familien (u. a. Arnold, Macsenaere & Holler, 2018). Dabei ist die Beziehung zwischen Beratenden und Klienten/-innen ein wesentlicher Wirkfaktor für den Beratungserfolg. Beratungsprozesse, insbesondere die Wahrnehmung der Beratungssituation, sind geprägt von kognitiven Schemata und Stereotypen. In einem experimentellen Design wurden mit Fallvignetten, in denen sich Probanden/-innen (N = 247) in die Lage von Eltern versetzen sollten, die kognitiven Schemata auf Basis des Stereotype Content Model (Fiske, Xu, Cuddy & Glick, 1999) und der Attributionstheorie von Weiner (1976) über Erziehungsberatende betrachtet. Im Fokus standen Geschlechts- und ethnische Zugehörigkeit bzw. der Migrationshintergrund als zwei dominante, stereotypbestimmende Kategorien. Es zeigt sich, dass türkischstämmige Erziehungsberatende wärmer und kompetenter beurteilt werden als Beratende ohne Migrationshintergrund. Zusätzlich wird der Erfolg türkischstämmiger Erziehungsberatender eher auf internale Ursachen (Fähigkeit; Anstrengung) zurückgeführt.