Open Access

Betreuungsmodelle in Trennungsfamilien: Ein Fokus auf das Wechselmodell

Sabine Walper, Christine Entleitner-Phleps und Alexandra N. Langmeyer
Download
Download

Diese Publikation zitieren

Sabine Walper, Christine Entleitner-Phleps, Alexandra N. Langmeyer, Betreuungsmodelle in Trennungsfamilien: Ein Fokus auf das Wechselmodell (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2020 #1, S.62

1120
Accesses

Beschreibung / Abstract

Das sogenannte Wechselmodell, bei dem die Kinder nach einer elterlichen Tren-nung zu annährend gleichen Teilen bei beiden Elternteilen leben, wird aktuell in vielen Ländern diskutiert. Allerdings gibt es bislang in Deutschland nur wenige empirische Befunde zur Verbreitung des Wechselmodells. Die vorliegende Studie untersucht anhand der zweiten Welle des repräsentativen Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (2013-2015), wie häufig das (symmetrische bis asy-metrische) Wechselmodell praktiziert wird und welche Prädiktoren dessen Wahl beeinflussen. Die Stichpobe umfasst 1.042 minderjährige Kinder mit getrennten Eltern. Gemessen an den Übernachtungen der Kinder bei jedem Elternteil (im Ver-hältnis 50:50 bis 70:30) leben lediglich 5 % dieser Kinder im Wechselmodell (An-gaben der Mütter). Das Wechselmodell wird häufiger beigeringer Wohnentfernung der Eltern und höherem Bildungsniveau der Mutter gewählt. Nicht nur ein kooperatives Coparenting der Eltern, sondern auch Coparenting-Probleme scheinen das Wechselmodell zu begünstigen. Dies legt nahe, dass das Wechselmodell teilweise in Konfliktfällen als Kompomisslösung gewählt wird. Die vorliegenden Befunde verdeutlichen die Notwendigkeit nachfolgender (prospektiver) Längsschnittstudien.

Mehr von dieser Ausgabe

    Ähnliche Titel

      Mehr von diesem Autor