Film als Raumkunst

Historische Perspektiven und aktuelle Methoden

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Henning Engelke (Hg.), Ralf Michael Fischer (Hg.), Regine Prange (Hg.), Film als Raumkunst (2016), Schüren Verlag, Marburg, ISBN: 9783741000317

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Beschreibung / Abstract

Die Auseinandersetzung mit filmischer Raumkonstruktion zieht sich wie ein roter Faden durch die Theoriegeschichte des Films. Bereits 1916 entwarf Hugo Münsterberg ein Modell filmischer Darstellungsformen in räumlichen Begriffen. Von den klassischen Filmtheorien Rudolf Arnheims, Béla Balà¡zs', André Bazins oder Siegfried Kracauers, über die semiotisch-psychoanalytische Ideologiekritik der 1970er Jahre bis hin zu phänomenologischen Ansätzen oder Gilles Deleuzes philosophischer Kinotheorie bildete der Raum einen zentralen Aspekt filmtheoretischer Diskurse.
Neben den historischen Erscheinungsformen und theoretischen Implikationen filmischer Raumkonstruktion thematisieren die Beiträge des Bandes methodische Voraussetzungen einer kunsthistorischen Filmanalyse in der Auseinandersetzung mit den Disziplinen Film- und Medienwissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft.
Mit Beiträgen von Stephan Günzel, Malte Hagener, Rayd Khouloki, Guido Kirsten, Burkhardt Lindner, Fabienne Liptay, Martin Loiperdinger, Johannes Pause, Kathrin Rothemund, Karl Sierek, Oliver Schmidt, Iakovos Steinhauer, Ursula von Keitz, Regine Prange, Ralf Michael Fischer und Henning Engelke.

Beschreibung

Henning Engelke ist Kunsthistoriker und Filmwissenschaftler. Er ist Heisenberg-Fellow der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg.


Ralf Michael Fischer
2006 Promotion an der der Philipps-Universität Marburg. Studium der Kunstgeschichte und Germanistik in Tübingen und an der University of Massachusetts in Amherst.

2001-2006 wiss. Mitarbeiter an den Kunstgeschichtlichen Instituten in Marburg und Frankfurt; in Frankfurt von 2006 bis 2007 wiss. Mitarbeiter und von 2007 bis 2009 wiss. Mitarbeiter im DFG-Projekt "Reflexion der filmischen Räume" mit einem Teilprojekt zum film noir.

Seit April 2009 wiss. Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Tübingen.

Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Bildkünste seit dem 19. Jahrhundert., Fotografie, Film. Publikationen über Kubrick, Kurosawa, Pollock, Antonioni und Fassbinder. Dissertation über die Konstruktion von Raum und Zeit in den Filmen Stanley Kubricks (Berlin: Gebr. Mann, 2009). Habilitationsprojekt zur Visualisierung der amerikanischen frontier in den Bildmedien seit dem 19. Jahrhundert.


Regine Prange
1991 Promotion an der FU Berlin; 1992–1998 wiss. Ass. am Kunstgeschichtlichen Institut der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, dort 1998 Habilitation. Vertretungsprofessuren an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Goethe Universität Frankfurt a.M., 1999 Professur für Kunstgeschichte an der Philipps-Universität Marburg mit Schwerpunkt in der Kunst des 19./20. Jahrhundert.

Seit 2001 Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kunstgeschichte, Kunst- und Medientheorie an der Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt a.M.

Forschungsschwerpunkte: Die ästhetische Raumkonstruktion in Malerei und Film; Geschichte der abstrakten Malerei; Utopien und Theorien der Moderne; Geschichte des Faches Kunstgeschichte und seiner Methoden.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • I. Raum und Grenze: Theoretische Perspektiven
  • Regine Prange: Zur Theoriegeschichte der filmischen Raumkonstruktion und ihrer Aktualität als Gegenstand einer historischen Bild- und Medienwissenschaft
  • Kathrin Rothemund: Übergänge. Das Einfließen der Grenze in das filmische Bild
  • Oliver Schmidt: Diegetische Räume. Überlegungen zur Ontologie filmischer Welten am Beispiel von Eternal Sunshine of the Spotless Mind (2004) und Inception (2010)
  • II. Raumkonstruktionen des Stummfilms und des frühen Tonfilms
  • Martin Loiperdinger: Henny Porten im Drama sozialer Mobilität. Einlass und Ausschluss in der kinematographischen Raumgestaltung von Alexandra (1914)
  • Iakovos Steinhauer: Musik und Montage bei Sergej Eisenstein
  • Burkhardt Lindner: Filmraum und Tonraum. Zur Medienarchäologie des frühen Tonfilms
  • III. Raum und Narration im Spielfilm
  • Ursula von Keitz: WesternFilmRaum. Zu John Fords The Searchers
  • Rayd Khouloki: Zur Analyse und Bedeutung filmischer Raumkonstruktionen am Beispiel von The Wild Bunch
  • Johannes Pause: Topologien der Macht. Zum filmischen Raum des Polit-Thrillers
  • Karl Sierek: Blickablösung, Stimmentkoppelung und Totalbild. Zu Huang Tu Di (Gelbe Erde, VRC 1984, Chen Kaige)
  • IV. Reflexion – Diskontinuität – Entgrenzung
  • Henning Engelke: Rasende Kamera oder visonäres Auge. Parker Tyler, Stan Brakhage und die romantische Wende der Filmavantgarde
  • Fabienne Liptay: Bildraum und Erzählraum. Historische Gärten bei Peter Greenaway und Ang Lee
  • Ralf Michael Fischer: Diskontinuierliche Bild- und Filmräume im Dialog. Joel Pizzinis Kurzfilm Enigma de um dia und Giorgio de Chiricos Pittura Metafisica
  • Guido Kirsten: Figuren im filmischen Raum. Anthropozentrische Anordnungen, stilisiertes Staging und realistische Rückseiten
  • V. Mediale Erweiterungen
  • Malte Hagener: Vom Fenster zum Display. Die Multiplikation filmischer Räume im Splitscreen
  • Stephan Günzel: Die Ästhetik der Grenze im Computerspiel
  • Die Autorinnen und Autoren
  • Anhang
  • Titelregister
  • Personenregister
  • Abbildungsnachweise

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