Sache / Ding

Eine ästhetische Leitdifferenz in der Medienkultur der Weimarer Republik

Diese Publikation zitieren

Oliver Jahraus (Hg.), Michaela Nicole Raß (Hg.), Simon Eberle (Hg.), Sache / Ding (2017), edition text+kritik, 81673 München, ISBN: 9783967072259

314
Accesses
10
Quotes

Beschreibung / Abstract

Medienpluralismus ist das zentrale Kennzeichen der Kultur der Weimarer Republik. Dramatisch beschleunigte medientechnische Entwicklungen führen zu einem Bewusstsein von Medienkonkurrenz, auf das neben bildender Kunst, Oper und Theater auch die Literatur mit produktiven Verwandlungen, mit avantgardistischen Tendenzen oder Krisen reagiert. U. a. in der feuilletonistischen Kritik, in Manifesten und poetologischen Reflexionen der Weimarer Republik werden immer wieder zwei antagonistische ästhetische Prinzipien genannt: auf der einen Seite Sache, Sachlichkeit, Versachlichung, auf der anderen Seite Ding, Dinglichkeit, Verdinglichung. Die Wörter Sache und Ding werden heutzutage wie in der zeitgenössischen Semantik der 1920er und 1930er Jahre nahezu gleichbedeutend gebraucht. In der philosophischen und ästhetischen Theoriebildung seit der Aufklärung werden sie jedoch gegensätzlich verwendet. Die Sache liegt im objektiven Blick, das Ding jedoch geht über die Sache hinaus und stellt ihren Objektstatus infrage.

Der Band liefert neue Interpretationen zu kanonischen Texten und zu Autoren wie Ernst Jünger, Erich Kästner, Irmgard Keun, Siegfried Kracauer, Fritz Lang oder Rainer Maria Rilke.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Sache / Ding, Versachlichung / Verdinglichung: Eine Leitdifferenz in der Medienkultur der Weimarer Republik
  • Leitdifferenz und Pluralismus
  • Beschreiben oder zitieren (reden lassen). Beobachtungen zu Versachlichung und Verdinglichung in der Literatur der Moderne
  • Sache / Ding, Versachlichung / Verdinglichung in der Literatur der Weimarer Republik
  • Reflexive Emotionalität. Strategien der Versachlichung und Verdinglichung von Gefühlen in der Lyrik der Weimarer Republik
  • Von der Widerständigkeit des Dings. Rilkes Entstaltung poetischer Gegenständlichkeit
  • Versachlichung bei Rilke
  • Tangente 1932. Hermann Broch und die Neue Sachlichkeit
  • Auf dem »Tanzplatz des Todes«. Krieg, Angst und Medienanthropologie in Ernst Jüngers Frühwerk
  • Großstadt, Collage und Körper in der Weimarer Republik. Irmgard Keun und Klaus Mann als Fallbeispiele zwischen Versachlichung und Verdinglichung
  • »Ich ziehe das Wachstuchverdeck zurück und die Schreibmaschine blickt mich an.« Schreibmaschinen in der Literatur der Weimarer Republik
  • Versachlichung, Verdinglichung und die Auseinandersetzung mit der Metropole Berlin
  • Sache / Ding, Versachlichung / Verdinglichung im Film der Weimarer Republik
  • Verdinglichung im Film der Weimarer Republik. Eine Spurensuche
  • Emil vergisst die Schere nicht. Kästners Neue Sachlichkeit im Film
  • Versachlichung und Stasis als Zeichen der Kontrolle in Fritz Langs M (1931)
  • Künstlerfilme von Hans Cürlis. Von schaffenden Händen und sich erschaffenden Werken
  • Film als Ding der Unmöglichkeit. Überlegungen im Ausgang von Là¡szlà³ Moholy-Nagys Lichtrequisit
  • Sache / Ding, Versachlichung / Verdinglichung: Mediale Ästhetiken der Weimarer Republik
  • Die »Freude am Gegenständlichen« Funktionale Ästhetik und Materialkunst
  • Die Wörter, die Dinge & die Bilder. Der Diskurs vom Neuen Sehen in der Weimarer Republik
  • Zwischen den Genres. Ernst Kreneks Jonny spielt auf als Oper der Intermedialität
  • Die Sache mit dem Ding. Versachlichung und Verdinglichung als ästhetische Verfahren im Werk von Erich Kästner, in den Illustrationen von Erich Ohser und Walter Trier sowie den Literaturcomics von Isabel Kreitz
  • Bibliografie

Ähnliche Titel