Nach dem Krieg - Nach dem Exil? Erste Briefe / First Letters

Fallbeispiele aus dem sozialwissenschaftlichen und philosophischen Exil

Diese Publikation zitieren

Detlef Garz (Hg.), David Kettler (Hg.), Nach dem Krieg - Nach dem Exil? Erste Briefe / First Letters (2012), edition text+kritik, 81673 München, ISBN: 9783967071610

64
Accesses

Beschreibung / Abstract

Wie können Menschen nach 1945 wieder ins Gespräch kommen, wenn die einen Deutschland oder Österreich verlassen mussten, während die anderen geblieben sind und Schuld, direkt oder indirekt, auf sich geladen haben? Briefe waren häufig die einzige Möglichkeit, den Kontakt erneut herzustellen. Doch wer schreibt zuerst und an wen, und vor allem: was? Wie erkläre ich mich, mein Verhalten, meine Taten? Wie fällt die Antwort aus? Kommt es zu einer Wiederaufnahme an freundschaftlichen, kollegialen oder auch privaten Verbindungen, oder ist ein Band des Lebens (unwiderruflich?) zerschnitten? Während im ersten Band vorwiegend der Briefwechsel von Literaten vorgestellt wurde, sind es jetzt vor allem Sozial- und Geisteswissenschaftler, die zu Wort kommen und in einen Prozess des "diskursiven Aushandelns" (David Kettler) über das "richtige Verständnis" der Vergangenheit und eine mögliche gemeinsame Zukunft eintreten. "Nach dem Krieg – Nach dem Exil" liefert dazu sowohl theoretische Rahmungen als auch Fallstudien prominenter, aber auch weniger bekannter Personen, die zeigen, was es heißt, im Medium der Sprache wieder Verständigung herzustellen. Zu den Stimmen, die den brieflichen Dialog führen, gehören u. a. Hans-Georg Gadamer, Leo Strauss, Eric Voegelin, Hannah Arendt, Herbert Marcuse, Martin Heidegger, Siegfried Kracauer, Ernst Fraenkel, Alfred Kantorowicz, Hans Gerth, Otto Kirchheimer, Johannes R. Becher, Karl Wolfskehl, Luis Trenker, Paul Kohner und Ernst Bloch.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • I
  • Einleitende Bemerkungen der Herausgeber
  • David Kettler Gibt es ein Zurück? Erste Briefe nach Deutschland 1945 1950
  • Ulrich Oevermann Soziale Konstellation des Exils am Ende des Zeiten Weltkriegs und die Pragmatik der First Letters Eine objektiv hermeneutische Struktur- und Sequenzanalyse
  • II
  • Thomas Meyer »Dass es mir nicht erlaubt ist, für einen Augenblick das Meer von Blut zu vergessen.« Hans-Georg Gadamer und Leo Strauss in ihren Ersten Briefen nach 1945
  • Tim B. Müller Fleischtopf und Transzendenz Eric Voegelin, Eduard Baumgarten und die Wiederentdeckung der alten in der neuen Welt
  • Moritz Mutter/Falko Schmieder Rückkehr ins Exil Erste Briefe von und an Ernst Bloch
  • III
  • Peter Breiner Eine Begegnung ohne Pathos Otto Kirchheimers kritische Reaktion auf das Nachkriegsdeutschland
  • Marjorie Lamberti Der Brief eines Exilanten an seine alten Genossen in Köln Wilhelm Sollmanns Kritik an der deutschen Sozialdemokratie und seine Konzeption einer neuen Partei im Nachkriegsdeutschland
  • Hans-Ulrich Wagner »Wir müssen hart bleiben, wenn wir in Deutschland etwas Neues schaffen wollen.« Alexander Maaß an Ernst Hardt, November 1945
  • IV
  • Micha Brumlik First Letters. Arendt an Heidegger
  • Hannah Arendts Erste Briefe an Karl Jaspers und Martin Heidegger
  • Thomas Wheatland Welcher Kontext sollte eine Interpretation formen? Marcuse schreibt an Heidegger
  • V
  • Detlef Garz »An meine Rückkehr, Freund, glauben Sie wohl selbst nicht.« Karl Wolfskehl Exul Poeta
  • Leonore Krenzlin »Man kehrt trotzdem nicht in die Fremde zurück . . .« Die Ersten Briefe Johannes R. Bechers
  • VI
  • Abstracts
  • Autorinnen und Autoren
  • Personenverzeichnis

Ähnliche Titel