Nerven und Krieg

Psychische Mobilisierungs- und Leidenserfahrungen in Deutschland (1900–1939)

Diese Publikation zitieren

Ralf Gnosa (Hg.), Gundula Gahlen (Hg.), Oliver Janz (Hg.), Nerven und Krieg (2020), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593445410

1866
Accesses
41
Quotes

Beschreibung / Abstract

In den deutschen Kriegsdebatten ging es seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts auch um die Frage, welche Belastungen ein zukünftiger Krieg den Nerven der Bevölkerung abverlangen würde. Im Ersten Weltkrieg etablierten sich dann Nervenstärke und Nervenschwäche als häufig benutzte Kampfbegriffe; hinzu kam nun die massenhafte Erfahrung von psychischen Versehrungen und deren Behandlung. Dieser Band lotet das Verhältnis von Nerven und Krieg in der Vor- und Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs erstmals systematisch aus. Er richtet den Blick sowohl auf die zeitgenössischen Nervendiskurse wie auch auf individuelle wie gesellschaftliche psychische Mobilisierungs- und Leidenserfahrungen.

Beschreibung

Gundula Gahlen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin an der Charité Berlin. Ralf Gnosa ist als Schriftsteller und Literaturwissenschaftler tätig. Oliver Janz ist Professor für Neuere Geschichte an der FU Berlin.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Nerven und Krieg – Einführung – Gundula Gahlen, Ralf Gnosa, Oliver Janz
  • I. Medizinische Diskurse über Nerven und Krieg
  • Die Nerven- und Nervositätsdebatten vor 1914 – Organische Schwäche oder traumatische Neurose – Bernd Ulrich
  • Die Wende zur »Willenskultur« in der Nerventherapie und das nervöse Doppelgesicht des Krieges – Joachim Radkau
  • Psyche, Trauma und Kollektiv – Der psychiatrische Diskurs über die erschütterten Nerven der Nation – David Freis
  • »Bis zur Unlöslichkeit verwickelt« –Zum Konzept von »Krieg und Geistesstörung« bei Gustav Specht – Susanne Ude-Koeller
  • II. Die Nerven der Kriegsteilnehmer an Front und Heimatfront 1914–1918
  • Zur Ambivalenz der Zermürbung – Die »Nerven« der Frontsoldaten in öffentlichen und privaten Kriegsdeutungen 1914–1918 – Christoph Nübel
  • Die Nerven der Offiziere als militärisches Problem – Diskurse und Handlungsstrategien in der deutschen Armee 1914–1918 – Gundula Gahlen
  • Reassessing the Approach to War Hystericsduring World War I in Germany –Rhetoric, Reality, and Revelations – Rebecca Ayako Bennette
  • Zwischen »Kaufmann-Kur« und Baldrian –Diskurse und Praktiken militärpsychiatrischer Therapiemethoden im Ersten Weltkrieg (1914–1918) – Philipp Rauh
  • Die Nerven der Anderen –Britische und deutsche Psychologen im Ersten Weltkrieg. Ein Vergleich – Andrea Gräfin von Hohenthal
  • Die Nerven der »Daheimgebliebenen« – Die Familienangehörigen der Soldaten in emotionshistorischer Perspektive – Silke Fehlemann
  • III. Fortwährende Leiden, Nervendiskurse und mediale Deutungsmuster in der Nachkriegszeit
  • Contested Memories of Traumatic Neurosis in Weimar and Nazi Germany – Jason Crouthamel
  • Sendung und Bewusstsein – Deutsche Psychiater nach dem Ersten Weltkrieg – Thomas Beddies
  • Die Nerven der Stahlhelmmänner –Weltkriegserinnerung und Selbstverständnis in der Organisation »Der Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten« 1918–1933 – Dennis Werberg
  • Normalität Kampfbereitschaft, Nervenschwäche Pazifismus – Auffassungen des Krieges als Nervenprobe in literarischen Diskursen des Ersten Weltkriegs – Olga Lantukhova
  • Nervlich angegriffene Individuen, Massen und ihre Führer – Robert Reinerts Film NERVEN (1919) – Julia Barbara Köhne
  • †ºDie Nerven der Welt sind krank. †¹Robert Reinert†™s Nerven and the scripts of the German Revolution of 1918–19 – Mark Jones
  • Autorinnen und Autoren
  • Personenregister
  • Ortsregister

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