WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. IV

Von der politischen zur kulturellen Hegemonie Frankreichs 1648 bis 1789

Guido Braun

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Guido Braun, Michael Werner (Hg.), Institute Historique Allemand (Hg.), WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. IV (2019), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534745586

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Beschreibung

Guido Braun zeichnet die vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich nach. Während das politische Verhältnis durch zahlreiche Kriege geprägt wurde, war die kulturelle Anziehungskraft überragend. Französisch war die Sprache Europas, die Kultur des Hofes von Versailles prägte als Vor- und Gegenbild den europäischen Adel, die Aufklärung schließlich breitete sich über die meisten Kulturnationen aus. Aber der Kulturtransfer verlief auch in dieser Zeit keineswegs nur in west-östlicher Richtung. Höchst ambivalent also ist das Verhältnis der beiden Nachbarn, das Politik wie Kultur der damaligen Zeit prägte.

Beschreibung / Abstract

Zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und der Französischen Revolution erlebte Frankreich den beispiellosen Aufstieg zur europäischen Großmacht. Unter Ludwig XIV. war es die stärkste Militärmacht, kulturell das Vorbild Europas. Im 18. Jahrhundert aber folgte ein schleichender Machtverfall. Erfolglos in mehreren Kriegen, verlor Frankreich die meisten seiner überseeischen Besitzungen. Schließlich versank das Land im Staatsbankrott. Guido Braun zeichnet die vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich nach. Während das politische Verhältnis durch zahlreiche Kriege geprägt wurde, war die kulturelle Anziehungskraft überragend. Französisch war die Sprache Europas, die Kultur des Hofes von Versailles prägte als Vor- und Gegenbild den europäischen Adel, die Aufklärung schließlich breitete sich über die meisten Kulturnationen aus. Aber der Kulturtransfer verlief auch in dieser Zeit keineswegs nur in west-östlicher Richtung. Höchst ambivalent also ist das Verhältnis der beiden Nachbarn, das Politik wie Kultur der damaligen Zeit prägte.

Beschreibung

Guido Braun, geb. 1970, forschte an den Deutschen Historischen Instituten in Rom und Paris, promovierte an der Sorbonne und lehrt seit 2007 Geschichte an der Universität Bonn.

Claire Gantet, geb. 1967, ist Historikerin an der Université de Paris I – Panthéon Sorbonne und hat 2005/06 ein Förderstipendium des Historischen Kollegs, München.Bernhard Struck, geb. 1972, ist Historiker am Berliner Kolleg für Vergleichende Geschichte Europas.

Michael Werner, geb. 1946, studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Freiburg, München und Bonn und lebt seit 1969 in Paris. Seit 1991 ist er Professor für Sozialgeschichte der deutsch-französischen Kulturbeziehungen an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS), wo er auch das Centre de recherches interdisciplinaires sur l'Allemagne leitet.


Rolf Große studierte Geschichte, Lateinische Philologie und Historische Hilfswissenschaften an der Universität zu Köln, wo er 1984 auch promoviert wurde. 2001 erfolgte seine Habilitation an der Universität Heidelberg. Große ist am DHIP Fachgebietsleiter für Mittelalter, Leiter der Gallia Pontificia, Redaktionsleiter der Francia sowie Redakteur der Studien und Dokumente zur Gallia Pontificia.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Westeuropa im Hochmittelalter, deutsch-französische Beziehungen, Landesgeschichte der Île-de-France, die Abtei Saint-Denis sowie die Diplomatik der älteren Papsturkunde.

Jean-Marie Moeglin ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Université Paris XII (Val de Marne, École Pratique des Hautes Études). Seine Forschungsschwerpunkte sind neben der allgemeinen Geschichte des Mittelalters die Geschichte der politischen Strukturen und Mentalitäten, die Konstruktionen von Staat und Nation in Frankreich und in Deutschland sowie die Diplomatie- und Ritualgeschichte.


Rainer Babel habilitierte sich 2001 in München und ist nach Lehraufträgen an den Universitäten Zürich und Saarbrücken Abteilungsleiter für den Bereich Frühe Neuzeit am DHI Paris.

Nicolas Beaupré, geb. 1970, promovierte in Geschichte an der Universität Paris-X-Nanterre und hat sich auf die Zwischenkriegszeit und die Folgen des Ersten Weltkrieges auf Frankreich und Deutschland spezialisiert.


Hélène Miard-Delacroix ist Professorin für zeitgenössische Geschichte und Zivilisation Deutschlands an der Université Paris-Sorbonne. Sie ist Trägerin des deutschen Bundesverdienstkreuzes und des Internationalen Forschungspreises der Max Weber Stiftung 2017. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der deutsch-französischen Beziehungen, insbesondere die deutsch-französische Perzeptionsgeschichte und die vergleichende Geschichte der politischen Kultur.

Bernhard Struck ist Reader in Modern History an der University St. Andrews, Schottland. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die neuere und neueste Geschichte Frankreichs, Deutschlands und Polens sowie die Felder der Reise- und Migrationsgeschichte, die Geschichte von Grenzen und die Geschichte transnationaler Expertennetzwerke.

Ulrich Pfeil ist Professor für Deutschlandstudien an der Universität Paul Verlaine, Metz. Zuvor war er DAAD-Lektor an der Sorbonne Nouvelle (1996-2002), Forscher am Deutschen Historischen Institut Paris (2002-2009) und Professor für Deutschlandstudien an der Universität Jean Monnet, Saint-Étienne (2005-2009). Er ist Autor des Buches „Die ›anderen‹ deutsch-französischen Beziehungen. Die DDR und Frankreich 1949-1990“, Köln 2004.

Corine Defrance ist Historikerin am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS, Institut IRICE/Université de Paris 1-Panthéon-Sorbonne) und wissenschaftliche Mitarbeite-rin bei der Editionskommission der französischen diplomatischen Akten des französischen Außenministeriums. Von ihr erschien u.a. „La politique culturelle de la France sur la rive gauche du Rhin (1945-1955), Straßburg 1994 und zusammen mit Ulrich Pfeil: „Le Traité de l’Élysée et les relations franco-allemandes, 1945 - 1963 - 2003“, Paris 2005 (dt. Ausgabe „Der Élysée-Vertrag und die deutsch-französischen Beziehungen 1945 - 1963 - 2003“, München 2005).

Inhaltsverzeichnis

  • Front Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Karten Vorsatz
  • I. Überblick
  • 1. Krise und Neubeginn. Das Reich und Frankreich um 1650
  • 2. Im Zeichen der bourbonischen "Universalmonarchie". Die französisch-deutschen Beziehungen im Zeitalter der Vorherrschaft Ludwigs XIV. in Europa zwischen Tradition und Expansion (1648-1715)
  • 3. Das Wechselspiel der Allianzen. Frankreichs Verhältnis zu Kaiser, Reich und deutschen Territorien vom Tode Ludwigs XIV. bis zum Renversement des alliances (1715 -1756)
  • 4. Der sukzessive Rückzug Frankreichs aus dem Reich. Vom Siebenjährigen Krieg bis zum Vorabend der Französischen Revolution (1756-1787)
  • 5. Im Schatten der Bastille. Bilanz der französischen Beziehungen zum Reich am Vorabend der Französischen Revolution (1787-1789)
  • II. Fragen und Perspektiven
  • 1. Die Bezeichnungen des Zeitalters
  • 2. Struktur und Zentren der deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen von 1648-1789
  • 3. Kulturelle und wissenschaftliche Beziehungen
  • 4. Die Sprachen in den deutsch-französischen Beziehungen und die kulturelle Vermittlung durch Übersetzen und Verlegen fremdsprachiger Schriften im Nachbarland
  • 5. Identität und Alterität
  • 6. Schlussbetrachtung: Die Epoche in der Historiographie und in der Erinnerungskultur
  • III. Bibliographie
  • 1. Quellen
  • 2. Literatur
  • Abkürzungen
  • Zeittafel
  • Personenregister
  • Informationen zum Autor
  • Back Cover

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