Warum der Tod kein Sterben kennt

Neue Einsichten zu unserer Lebenszeit

Joachim Wittkowski und Hans Strenge

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Joachim Wittkowski, Hans Strenge, Wolfgang Lenzen (Hg.), Warum der Tod kein Sterben kennt (2012), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534713837

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Beschreibung

Warum ist es schlimm, tot zu sein? Diese auf den ersten Blick ungewöhnliche Frage stellen die Autoren dieses Buches und hinterfragen damit kritisch gängige Denkmuster. ›Warum der Tod kein Sterben kennt‹ ist ein kontroverser Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion über den Umgang mit Menschen in der Endphase ihres Lebens.

Beschreibung / Abstract

Die meisten Menschen haben eine relativ einheitliche Vorstellung davon, wie das Sterben verläuft und was das Wesen des ›Totseins‹ ausmacht: In einem kurzen, oft im Zustand der Bewusstlosigkeit erfolgenden Übergang vom Leben zum Tod einerseits und im Verlöschen aller Vitalfunktionen andererseits.
Die Autoren zeigen die Fragwürdigkeit solcher Denkmuster auf und führen neue, bislang nicht etablierte Sichtweisen ein. So geht das Buch z. B. der auf den ersten Blick überflüssig erscheinenden Frage nach, warum es schlimm ist, tot zu sein. Ein Kapitel widmet sich bewusst naiv gestellten Fragen, die wir alle im Bewusstsein unserer Vergänglichkeit in uns tragen. Für die Autoren ist hierbei eine unkomplizierte Vermittlung der Sachverhalte und das Aufwerfen von grundlegenden kritischen Fragen keine Gegensätzlichkeit, sondern eine Grundvoraussetzung ihres Ansatzes.

Beschreibung

Joachim Wittkowski, geb. 1945, ist Diplom-Psychologe und hat als außerplanmäßiger Professor lange an der Universität Würzburg gelehrt. Sein hauptsächliches Interesse als Forscher gilt Fragen zu Sterben, Tod und Trauer (Thanatopsychologie). Als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie war er an einer Arbeitsgruppe der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen" beteiligt. Er ist aktives Mitglied der "International Work Group on Death, Dying an Bereavement".Hans Strenge, geb. 1949, ist Privatdozent für Neurologie, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie sowie stellvertretender Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie der Universität Kiel. Er beschäftigt sich u. a. mit den medizinischen und psychosozialen Aspekten von Herztransplantationen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Kapitel 1: Der kulturgeschichtliche Hintergrund von Sterben und Tod
  • 1.1 Anthropologische Prämissen
  • 1.2 Allgemeine Kennzeichen des mittelalterlichen Weltbildes
  • 1.3 Traditionelle Orientierungen gegenüber Sterben und Tod
  • 1.4 Allgemeine Kennzeichen des modernen Weltbildes
  • 1.5 Umgang mit Sterben und Tod in der Moderne
  • 1.6 Das Todessystem
  • 1.7 Resümee
  • Literatur
  • Kapitel 2: Sterben – Ende ohne Anfang?
  • 2.1 Sterben und Tod in der aktuellen öffentlichen Diskussion
  • 2.2 Sterben aus traditioneller medizinischer Sicht
  • 2.3 Sterben aus Sicht der Verhaltenswissenschaften und der Palliativmedizin
  • 2.4 Ein umfassender Begriff des Sterbens2
  • 2.5 Gültigkeitsbereich des psychologisch-verhaltenswissenschaftlichen Sterbebegriffs
  • 2.6 Sterben – Ende mit Anfang!
  • 2.7 Konsequenzen aus einem psychologisch-verhaltenswissenschaftlichen Konzept des Sterbens
  • Literatur
  • Kapitel 3: Leben und Tod in den Zeiten der Organverpflanzung
  • 3.1 Einleitung
  • 3.2 Das Konstrukt des Hirntodes
  • 3.3 Der Hirntod und seine Erscheinung
  • 3.4 Todesdiagnostik und Interaktionen beim Organspendevorhaben in der Praxis
  • 3.5 Schwangere Hirntote: Lebensspende einer Toten
  • 3.6 Herztod und Organverpflanzung
  • 3.7 »Dead donor rule« und neue Aspekte
  • 3.8 Der versprachlichte Tod: Linguistischer Lackmustest für Klarheit?
  • 3.9 Unvereinbare Todesauffassungen
  • 3.10 Sterben als letzter Lebensvollzug: Angewiesen auf Anerkennung durch andere?
  • 3.11 Leben und Sterben: Neue Konzeptionen?
  • 3.12 Zusammenfassung und Ausblick
  • Literatur
  • Kapitel 4: Ethische Betrachtungen zur Hirntod-Problematik
  • 4.1 Einleitung
  • 4.2 Die »Minimalethik« des Neminem laedere
  • 4.3 Epikurs Irrtum – oder: Wieso es doch schlimm ist, tot zu sein
  • 4.4 Empfängnisverhütung und Abtreibung
  • 4.5 Posthume Geburt
  • 4.6 Ethische Probleme der Organtransplantation
  • Literatur
  • Kapitel 5: Fragwürdiges zu Leben, Sterben und Tod. Psychologische, medizinische und philosophische Perspektiven
  • 5.1 Allgemeine Aspekte
  • 5.2 Leben
  • 5.3 Sterben
  • 5.4 Tod
  • 5.5 Ethische Aspekte
  • Kapitel 6: Zeitgemäße Choreographien bei der Begegnung mit Leben und Tod
  • 6.1 Der Staat als Lieferant kollektiver Sicherheit und die Endlichkeit des Lebens
  • 6.2 Die Bedeutung der politischen Strukturen für die Wahrnehmung von Sterben und Tod
  • 6.3 Der Einfluss deutungsmächtiger Interessengruppen auf die Kennzeichnung von Sterben und Tod
  • 6.4 Fazit und Ausblick
  • Literatur
  • Register

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