Sieg! Heil?

Strategien zur mentalen Aufrüstung im deutschen Weltkriegsfilm 1931-1939

Daniela Kalscheuer

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Daniela Kalscheuer, Sieg! Heil? (2014), edition text+kritik, 81673 München, ISBN: 9783869169583

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Accesses

Beschreibung / Abstract

In den 1930er Jahren waren Weltkriegsfilme Kassenschlager. Dass dieses Genre jedoch gezielt zur Untermauerung revisionistischer Tendenzen sowie zur Kriegspropaganda eingesetzt wurde, zeigt die neue Studie "Sieg! Heil?".

Mit Beginn des Tonfilms fluteten Kriegsfilme die Kinos, die versuchten, das Massensterben des Ersten Weltkriegs zu visualisieren. Während die Filme, die sich einer pazifistischen Tendenz nicht verschlossen, gut erforscht sind, waren die Filme des nationalkonservativen Spektrums bisher nicht Gegenstand der Forschung, obwohl ihr Einfluss auf die Wahrnehmung des Krieges und die daraus abzuleitenden Konsequenzen für die Weimarer Republik unbestritten sind. Die Analyse zeigt, wie sich der Wunsch nach Vergeltung für den verlorenen Ersten Weltkrieg in diesen Filmen artikulierte. Wenn auch noch teilweise verbrämt, forderten die Filme einen neuen Krieg. Nach 1933 brach diese Tradition jedoch nicht ab, sondern wurde fortgeführt und nun gezielt zur direkten kriegsvorbereitenden Propaganda eingesetzt. Auch abseits dieser Verwendung waren Weltkriegsfilme in den Kinos weiterhin Kassenschlager. Die Filme der NS-Zeit konnten nun offen thematisieren, was weite Teile der Bevölkerung schon in der Weimarer Republik dachten: Der Krieg ging nicht verloren, er war nur noch nicht beendet. Und die Konsequenz aus dem letzten Gefecht musste sein: noch größere Opferbereitschaft und Härte.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • 1. Bilder des Krieges: Spiegel – Fiktion – Vorgriff auf die Realität?
  • 1.1. Der Zeitzeuge Film
  • 1.2. Definition des Weltkriegsfilms
  • 1.3. Untersuchtes Material
  • 1.4. Forschungsstand
  • 1.5. Propagandabegriff
  • 1.6. Analysemethodik
  • 2. Kriegsschuldlüge, Dolchstoß und das Leid des unbekannten Soldaten – Deutungsspektren des Ersten Weltkriegs in der Weimarer Republik
  • 2.1. Die staatliche Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs
  • 2.2. Von hinten erdolcht! Kriegsaufarbeitung im konservativen Spektrum
  • 2.3. Millionen Tote – umsonst! Wahrnehmung des Krieges im linken Spektrum
  • 2.4. Von links nach rechts – von völliger Ablehnung bis hin zur totalen Aufgabe: Das Deutungsspektrum innerhalb der Weimarer Republik
  • 3. Krieg im Film – Filmkrieg? Filmwirtschaft und das Genre Kriegsfilm
  • 3.1. Das Potenzial voll erkannt: Filmwirtschaft und Kriegspropaganda – Der Film im Ersten Weltkrieg
  • 3.2. Von der Kriegspropaganda zum Kampf gegen den Versailler Vertrag – Staatliche Filmpropaganda und die Entwicklung des Genres Weltkriegsfilm in der Weimarer Republik
  • 3.3. Neue Filme braucht das Land: Das Ende des Weltkriegsfilms
  • 3.4. Der Weltkrieg im Kino 1914–1940
  • 4. Propaganda oder nur propagandistischer Einsatz? – Quantitative Analyse
  • 4.1. DOUAUMONT (1931)
  • 4.2. BERGE IN FLAMMEN (1931)
  • 4.3. UNSERE EMDEN (1926) – KREUZER EMDEN (1932) – HELDENTUM UND TODESKAMPF UNSERER EMDEN (1934)
  • 4.4. TANNENBERG (1932)
  • 4.5. MORGENROT (1933)
  • 4.6. STOSSTRUPP 1917 (1934)
  • 4.7. EIN MANN WILL NACH DEUTSCHLAND (1934)
  • 4.8. DIE REITER VON DEUTSCH-OSTAFRIKA (1934)
  • 4.9. STANDSCHÜTZE BRUGGLER (1936)
  • 4.10. SIGNAL IN DER NACHT (1937)
  • 4.11. PATRIOTEN (1937)
  • 4.12. UNTERNEHMEN MICHAEL (1937)
  • 4.13. URLAUB AUF EHRENWORT (1938)
  • 4.14. DREIZEHN MANN UND EINE KANONE (1938)
  • 4.15. AUFRUHR IN DAMASKUS (1939)
  • 4.16. POUR LE MÉRITE (1938)
  • 4.17. Das authentische Gesicht des Krieges – eine Zwischenbilanz
  • 5. Werte und Bewertungen – Qualitative Analyse
  • 5.1. Die haben doch angefangen! Die Kriegsschuldfrage
  • 5.2. Eigentlich haben wir den Krieg gar nicht verloren! Die Dolchstoßlegende
  • 5.3. Der optimale Krieger
  • 5.4. Führer befiehl, wir folgen? Von Offizieren und Kameraden
  • 5.5. Von russischen Horden und feigen Engländern: Feindbilder
  • 5.6. Der Krieg ist eine Sache des Mannes oder nicht? Frauenbilder im Weltkriegsfilm
  • 5.7. Der Platz an der Sonne
  • 5.8. Das ist kein deutscher Soldat! Rassismus und Antisemitismus
  • 5.9. Eine Ästhetik des Grauens? Kampfdarstellungen
  • 5.10. Gefallen für ...? Die Bewertung des Opfertodes im Krieg
  • 5.11. Exkurs: Ein guter Soldat fällt der Sozialkasse nicht zur Last. Vom Fehlen von Kriegsversehrten im konservativen wie nationalsozialistischen Weltkriegsfilm
  • 5.12. Das Einzelschicksal versus das Massenschicksal – Anmerkungen zur Dramaturgie
  • 5.13. Mythen eines Genres
  • 6. Fazit: Der Erste Weltkrieg im Film – Eine missbrauchte Erinnerung?
  • 7. Literaturverzeichnis
  • 7.1. Monografien und Aufsätze
  • 7.2. Werbematerialien, Zeitungs- und Zeitschriftenartikel
  • 7.3. Ungedruckte Quellen und eingesehene Archivbestände
  • 7.4. Internetquellen
  • 7.5. Filmografie
  • Inhaltsverzeichnis der CD-ROM
  • Anzeigen

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