Kunst unter Kontrolle

Filmzensur in Europa

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Kunst unter Kontrolle (2014), edition text+kritik, 81673 München, ISBN: 9783869169323

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Überwachen, beschneiden, verbieten: Seit es das Kino gibt, findet von verschiedenen Seiten Zensur statt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich ein breites Spektrum an Formen und Methoden der Einflussnahme auf die Produktion, Distribution und Aufführung von Filmen – auch von der Filmindustrie selbst. Filmhistoriker und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Italien und Großbritannien verfolgen die Entwicklung der Filmzensur anhand ausgewählter Aspekte der europäischen Filmgeschichte. Seit es das Kino gibt, sahen sich staatliche Stellen, Kirchenvertreter, Pädagogen und Interessenverbände genötigt, dem einflussreichen Massenmedium inhaltliche und ästhetische Grenzen zu setzen. Die einzelnen Beiträge nehmen nicht nur den Bereich der "klassischen" Zensur in den Blick, sondern auch andere Formen der Filmkontrolle wie Einfuhrverbote durch den Bonner "Interministeriellen Ausschuss für Ost-West-Filmfragen" und die Bearbeitung von Synchronfassungen durch Verleiher. Überblickstexte zu Zensurmodellen in verschiedenen politischen System werden vertieft durch Fallstudien zur Zensur des österreichischen "Herrenabend-Films", politischer Werbefilme in der Weimarer Republik, zu den Auseinandersetzungen um den Skandalfilm "Das Gespenst" in der Bundesrepublik sowie zu Zensurwellen nach politischen Umbrüchen in Ländern Ost- und Mitteleuropas.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • ÜBERWACHEN – BESCHNEIDEN – VERBIETEN
  • Günter Jordan: SEINE HOHEIT GENOSSE STAAT. Filmzensur in der DDR
  • Das Prozedere
  • Globallizenzträger
  • Kinder- und Jugendfilm
  • Geschichte der Kontrollinstitutionen
  • Selbstzensur der Filmschaffenden
  • Das Paradoxon der staatlichen Filmpolitik
  • Julian Petley: »A CURIOUS ARRANGEMENT«. Das British Board of Film Censors/Classification (BBFC) und der Staat
  • Local Councils
  • Die geltenden Gesetze
  • Politische Zensur
  • Politische Interventionen
  • Michael Achenbach, Thomas Ballhausen: EIN »WIENER GENRE«? Zur Erfolgs- und Zensurgeschichte der Saturn-Film (1906–1910)
  • Schaumanie
  • Niedergang
  • Nachspiel
  • Paolo Caneppele: SCHMALFILME – KLEIN ZENSIERT? Zensurpraxis bei Amateurfilmen in Österreich 1928–38
  • Gesetzliche Grundlagen der Filmzensur
  • Die zensierten Filme
  • Die Typologie des Amateurs
  • Perspektiven der Forschung
  • Anna Bohn: ENTSITTLICHEND – VERROHEND – ANSTÖSSIG. Auf der Spur deutscher Filmzensurdokumente in russischen Archiven
  • Zur Praxis der Weimarer Filmzensur
  • Herkunft und Inhalt der Sammlung
  • Auswertung: Identifizierung von Filmausschnitten
  • Zur Bedeutung der Sammlung: Fazit und Ausblick
  • Georg Eckes: POLITISCHE FILME – POLITISCHE ZENSUR? Die SPD als Zensurgesetzgeber und Filmproduzent in der Weimarer Republik
  • Die SPD und der Film
  • Die SPD und das Reichslichtspielgesetz
  • Zensurskandal um INS DRITTE REICH! – Erster Akt
  • Intermezzo: Die Mobilisierung der Presse gegen das Verbot
  • Zensurskandal um INS DRITTE REICH! – Zweiter Akt
  • INS DRITTE REICH! – KAMPF UM BERLIN: Doppelurteil der Oberprüfstelle
  • Schlussfolgerungen
  • Ivan KlimeŠ¡: DIE LEISTUNGSSCHAU ALS TRIBUNAL. Das Festival des tschechoslowakischen Films in Banskà¡ Bystrica 1959
  • Ideologischer Rahmen: Die »Vollendung der Kulturrevolution«
  • Vorgeschichte: Der Film auf ideologischen Abwegen
  • Das Filmfestival: Abstrafung statt Lobeshymnen
  • Ralf Schenk: DIE FALKEN UND DIE TAUBEN. Skizzen zu Vorfeld und Nachwirkungen des SED-Verbotsplenums im Dezember 1965
  • Wer war »Die Partei«?
  • Die Denunzianten sind unter uns
  • Wie hätte es weitergehen können?
  • Milan Klepikov: EINE GALGENFRIST. Die zaghafte, aber unvermeidliche Wiedereinführung der Zensur im tschechoslowakischen Film nach 1968
  • Als noch (fast) alles möglich war – das Jahr Eins nach dem Einmarsch
  • Der Personalwechsel im Filmbereich
  • Verboten oder doch nicht? Eine Bedienungsanleitung für Filmhistoriker
  • Erlaubt oder doch nicht? Verleihpraxis in der Zeit der »Normalisierung«
  • Carla Mereu Keating: »AS TIME GOES BY« YOU MUST NOT REMEMBER THIS. Vergangenheitsbereinigung in der italienischen Fassung von CASABLANCA
  • Die Hintergründe des Verleihs von CASABLANCA in Italien
  • Die Zulassung von CASABLANCA Anfang 1947
  • Die Synchronisation von CASABLANCA
  • Neutralisierung von Nazis und Militärs
  • Eliminierung des Äthiopien-Feldzugs und des Spanischen Bürgerkriegs
  • Das Verschwinden der italienischen Gestalten
  • Schlussbemerkung
  • Joseph Garncarz: »NICHT ZUR VORFÜHRUNG IN DEUTSCHLAND GEEIGNET«. Die deutsche CASABLANCA-Fassung von 1952
  • Die deutsche Fassung von 1952
  • Der Urheber der signifikanten Variation
  • Ablehnung des »hässlichen Deutschen«
  • Gründe für die signifikante Variation
  • Gründe, CASABLANCA überhaupt einzusetzen
  • Erfolg der deutschen Fassung
  • Francesco Bono: ÄSTHETISCHE ZENSUR. Zu den (west-)deutschen Fassungen von Luchino Viscontis SENSO und ROCCO E I SUOI FRATELLI
  • SENSO: Vom historischen Fresko zur Love Story
  • Angriff auf die Form
  • An die Norm(alität) angepasst
  • Andreas Kötzing: »DER BUNDESKANZLER WÜNSCHT EINEN HARTEN KURS …«. Bundesdeutsche Filmzensur durch den »Interministeriellen Ausschuß für Ost/West-Filmfragen«
  • Filmzensur durch den Interministeriellen Ausschuß
  • Zensur von DEFA-Filmen: Statistische Angaben
  • Fallbeispiele: Politische Motive
  • Grenzen der Zensur
  • Fazit: Eine Zensur findet nicht statt?
  • Ursula von Keitz: ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE. Zum Provokationspotenzial des Religiösen in Filmen der 1970er und 1980er Jahre
  • Körpermartern vor weißen Kachelwänden: Ken Russells THE DEVILS
  • Der Teufel als Handlanger des himmlischen Personals
  • Vom Kreuz herab und über die Wasser
  • Fazit
  • Register
  • Namen
  • Filme
  • Dank
  • Autoren

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