Produzieren deutsche Hochschulen Eliten?

Zum strategischen Verhältnis von Organisation und Arbeitsmarkt

Roland Bloch und Alexander Mitterle

Diese Publikation zitieren

Roland Bloch, Alexander Mitterle, Produzieren deutsche Hochschulen Eliten? (25.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0514-2717, 2019 #1, S.192

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Accesses

Beschreibung / Abstract

In der letzten Dekade haben Organisations- und Studienreformen, ein erheblicher Anstieg der Absolventenzahlen sowie die Einführung von Graduiertenschulen im Rahmen der Exzellenzinitiative zu einer Zunahme von vertikalen Differenzierungen in der Hochschulbildung geführt. Diese neueren Entwicklungen eröffnen die Frage, inwiefern bestimmte Hochschulen sich von passiven Distributoren von Bildungsabschlüssen zu aktiven Organisationen in der Konstruktion von relativen Karrierevorteilen für ihre Absolvent*innen über privilegierte Kopplungen mit dem Arbeitsmarkt wandeln. Diese Frage untersucht der Beitrag auf der Grundlage von Fallstudien in ausgezeichneten öffentlichen und aspirativen privaten Studiengängen der Betriebswirtschaftslehre sowie in staatlichen Graduiertenschulen. Anhand der Deutungen von Organisationsmitgliedern wird rekonstruiert, welche organisationalen Arrangements implementiert wurden, wie sie faktisch gestaltet werden und inwiefern sie zu einer engeren Kopplung von Hochschule und Arbeitsmarkt beitragen. Die Ergebnisse zeigen, dass die aktive Produktion von Eliten durch privilegierte organisationale Kopplungen mit dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu den hochstratifizierten angelsächsischen Hochschulsystemen noch immer eine nachgeordnete Rolle spielt, wenngleich sich eine zunehmende strategische Ausrichtung in aspirativen und ausgezeichneten Studiengängen und Graduiertenschulen beobachten lässt.

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