Das Ende der Geduld

Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter

Kirsten Heisig

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Kirsten Heisig, Das Ende der Geduld (2017), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451818332

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Beschreibung / Abstract

Jugendliche Gewalttäter – sie werden immer brutaler und jünger. Viele Menschen meiden mittlerweile bestimmte Straßen, Plätze und Stadtviertel sowie nächtliche Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln. Eltern und Lehrer fürchten die Gewalt in ihren Schulen, Polizei und Sozialarbeiter kommen an ihre Grenzen. Die unbequeme und mutige Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig war schon lange nicht mehr bereit, dies hinzunehmen: "Wenn wir nicht rasch und konsequent handeln, wenn wir unsere Rechts- und Werteordnung nicht entschlossen durchsetzen, werden wir den Kampf gegen die Jugendgewalt verlieren." In den letzten Jahren haben sich die von ihr zu Recht angeprangerten Zustände republikweit nicht verbessert, sondern verschärft. Der unkontrollierte Zustrom von unbegleiteten jungen Flüchtlingen in den letzten zwei Jahren wird die Situation weiterhin verschärfen.
"Seit zwanzig Jahren arbeite ich in der Berliner Strafjustiz. Die längste Zeit war und bin ich als Jugendrichterin tätig. Meine Aufgabe besteht darin, Strafverfahren gegen junge Menschen zu bearbeiten. Ich übe meinen Beruf nach wie vor mit Überzeugung aus und möchte sinnvolle Entscheidungen treffen, die einerseits zur Reduzierung der Jugendkriminalität beitragen und andererseits dem Menschen, der sich vor Gericht zu verantworten hat, die Chance eröffnen, ein Leben ohne Straftaten zu führen. Seit längerer Zeit habe ich nicht mehr den Eindruck, beiden Zielen gerecht werden zu können." (Kirsten Heisig)
Das ebenso provokante wie sachkundige Buch von Kirsten Heisig erschien bereits im Jahr 2010 und war ein Bestseller. Doch ist es heute aktueller denn je. Ergänzt mit einem Vorwort von Oberstaatsanwalt Rudolf Hausmann.

Beschreibung


Kirsten Heisig, (1961-2010), war Jugendrichterin in Berlin. Das von ihr wesentlich initiierte sog. »Neuköllner Modell« zeichnet sich vor allem aus durch Prävention, Abschreckung, Konsequenz und Schnelligkeit.


Inhaltsverzeichnis

  • Das Ende der Geduld
  • Inhalt
  • Vorwort zur Neuausgabe –„Endlich passiert mal etwas“
  • Jugendkriminalität – Fallbeispiele und Statistiken aus zwei Jahrzehnten
  • Die Lehmanns – eine deutsche Großfamilie heute
  • Maik – oder „Justiz light“
  • „Klatschen gehen“?
  • Zahlen und Fakten
  • Andere Zeiten – andere Taten
  • Der Jugendrichter – Zuständigkeiten, Möglichkeiten, Grenzen
  • Einzelrichtertag – Schöffenverfahren
  • Zur Bedeutung und Situation der Bewährungshelfer und Bewährungshelferinnen
  • Zur Funktion der Jugendgerichtshilfe, der Staatsanwaltschaft und der Verteidiger in der Hauptverhandlung
  • Die Gewaltdelikte der „Rechten“ und „Linken“
  • Steven und Co. auf der Suche nach einem Feindbild
  • Die Intensivtäter – und Jugendliche, die es werden
  • Yilmaz, Hussein und Kaan – jugendliche Vergewaltiger
  • Typische Intensivtäterkarrieren
  • Zwischenbilanz
  • Die Situation der Schulen, der Jugendämter und der Polizei
  • Die Schulen in Risikobezirken – weshalb das System vor dem Kollaps steht
  • Vorschläge zur Bekämpfung der „Schuldistanz“
  • Ein spezieller Fall – das Jugendamt Neukölln
  • Die Berliner Polizei
  • Neueste Erkenntnisse aus der Kriminologie
  • Zur Umsetzung richterlicher Weisungen und Anti-GewaltMaßnahmen bei freien Trägern und Projekten
  • Wie machen es andere? Eine länderübergreifende Betrachtung
  • Was wir von anderen lernen können – wo wir besser sind
  • Neue Wege gehen
  • Das Neuköllner Modell
  • Abschließende Empfehlungen
  • Etwas Persönliches zu guter Letzt
  • Dank

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