Verehrter Feind

Amerikabilder deutscher Rechtsintellektueller in der Bundesrepublik

Darius Harwardt

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Darius Harwardt, Verehrter Feind (2019), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593442303

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Accesses

Beschreibung

Darius Harwardt ist Historiker und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Duisburg-Essen.

Beschreibung / Abstract

Rechtsintellektuelle Netzwerke versuchten bereits in der frühen Bundesrepublik, das Stigma der NS-Vergangenheit abzulegen und Einfluss zu erlangen. Amerikabilder erwiesen sich hierfür als wirkmächtiges und etabliertes Instrument: Kapitalismus, Individualismus oder Demokratie waren bereits in der Weimarer Republik als Folgen einer erzwungenen »Amerikanisierung« abgelehnt worden. Im Kalten Krieg standen solch stereotype Feindbilder im ideologischen Spannungsfeld mit dem identitätsstiftenden Antikommunismus. Darius Harwardt blickt auf die wichtigsten Personen, Medien und Gruppierungen der »Neuen Rechten« sowie auf deren Weltbilder und Widersprüche – von ihren Anfängen bis zur Gegenwart des Rechtspopulismus.

Kritik

»Darius Harwardts Analyse der in Zeitschriften des rechtsintellektuellen Spektrums geführten Debatten zeigt anschaulich, die ambivalente Wahrnehmung der USA.« Martina Steber, Jahrbuch ›Extremismus & Demokratie‹, 32. Jahrgang 2020

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Eine Geschichte deutscher Rechtsintellektueller und ihrer Amerikabilder
  • 1.2 Zur Struktur der Arbeit
  • 2. Theoretische Vorbemerkungen und Forschungsstand
  • 2.1 Rechtsintellektuelle in der Bundesrepublik15F
  • 2.2 Die »Neue Rechte« im Spannungsfeld des politischen Extremismus
  • 2.3 Diskurse
  • 2.4 Ideologie
  • 2.5 Identität
  • 2.6 Fremdbilder und Stereotype
  • 2.8 Antiamerikanismus oder Amerikabilder?
  • 2.9 Anmerkungen zum Verhältnis von Antiamerikanismus und Antisemitismus
  • 3. Methodik und Untersuchungsgegenstand
  • 3.1 Zäsuren und das »kritische Ereignis«
  • 3.2 Rechtsintellektuelle Akteure und Medien
  • 4. Amerikabilder der Geschichte – Geschichte der Amerikabilder
  • 4.1 Weltkrieg und Weimarer Republik
  • 4.2 Amerikabilder der »konservativen Revolution«
  • 4.3 Amerikabilder im Nationalsozialismus
  • 4.4 Stereotype Amerikabilder in der Geschichte – eine Zwischenbilanz
  • 5. Rechtsintellektuelle und das deutsch-amerikanische Verhältnis in der jungen Bundesrepublik
  • 5.1 Ehemalige Nationalsozialisten in der liberalen Demokratie
  • 5.2 Amerikabilder in rechtsintellektuellen Medien und Stimmen der nationalen Restitution
  • 5.3 Carl Schmitt und seine Schüler
  • 5.4 Armin Mohler – die Spinne im Netz
  • 5.5 Caspar von Schrenck-Notzing – der konservative Mäzen
  • 5.6 Amerikabilder bei Armin Mohler und Caspar von Schrenck-Notzing
  • 5.7 Wege in die Gesellschaft – Stiftungen, Criticà³n und Kurt Ziesels Deutschland-Magazin
  • 6. Die »Neue Rechte« – 1968 als politischer Katalysator
  • 6.1 Henning Eichberg, Alain de Benoist und der nationalrevolutionäre Ethnopluralismus
  • 6.2 Neue intellektuelle Netzwerke im rechtsextremen Spektrum
  • 7. Amerikabilder und die Debatte um den NATO-Doppelbeschluss
  • 7.1 Zwischen transatlantischer Achse des Konservatismus und »drittem Weg« – Amerikabilder im Umfeld des Criticà³n
  • 7.2 Neokonservative Bündniskonstruktionen – Amerikabilder im Deutschland-Magazin
  • 7.3 Die Friedensdebatte aus nationalrevolutionärer Perspektive in der Zeitschrift wir selbst
  • 7.4 »Woher kommt die Gefahr?« – rechtsextreme Perspektiven auf die Friedensbewegung und Amerika
  • 7.5 Alain de Benoist – Positionen zwischen konservativen und nationalrevolutionären Kreisen
  • 7.6 Zwischenfazit – Uneinigkeit im kritischen Moment
  • 8. Identitätskrisen und Generationswechsel zur Wende
  • 8.1 Die dritte rechtsintellektuelle Generation
  • 8.2 Rainer Zitelmann und die nationale Identität der »neuen demokratischen Rechten«
  • 8.3 Karlheinz Weißmann – Mohlers Schüler eines nationalen Konservatismus
  • 8.4 Dieter Stein und der Aufstieg der Jungen Freiheit
  • 8.5 Götz Kubitschek und die Sezession
  • 9. Wiedervereinigung und Westbindung – das Ende der Ideologien?
  • 9.1 Das verbliebene Feindbild
  • 9.2 Nationale Identität und Multikulturalismus – der »Schmelztiegel« als Symbol der inneren Krise
  • 10. Der Zweite Golfkrieg und das neue Spannungsfeld rechtsintellektueller Feindbilder
  • 10.1 Zwischen Heuchelei, Pazifismus und Militarismus – rechtsintellektuelle Perspektiven auf den Golfkrieg
  • 10.2 Westen und Islam – Positionierungen im neu konstruierten Spannungsfeld
  • 10.3 Transatlantische Brücken – der Islam als neues rechtsintellektuelles Feindbild
  • 11. »Postmoderne« – Gesellschaften der Unsicherheit auf dem Weg in das 21. Jahrhundert
  • 11.1 Intellektuelle zwischen Medienwandel und Populismus
  • 11.2 Rechtsintellektueller Populismus?
  • 12. Der 11. September 2001 – eine Zäsur?
  • 12.1 »Kampf der Kulturen« – Reaktionen und Deutungen
  • 12.3 Die deutsche Debatte um den 11. September und Amerika
  • 12.4 Vertraute Amerikabilder? Deutsche Rechtsintellektuelle und der 11. September
  • 12.5 Die umstrittene Suche nach einem neuen »dritten Weg«
  • 12.6 »Von Amerika lernen, heißt siegen lernen« – neokonservative Diskurse in der Bundesrepublik
  • 12.7 Kampf der Religionen – Der Westen als Abendland?
  • 13. Vom Neokonservatismus zum Rechtspopulismus
  • 13.1 Gegen den Antiamerikanismus – die Anfänge des Rechtspopulismus
  • 13.2 Widerstand aus den eigenen Reihen – die Polarisierung rechtsintellektueller Kreise
  • 13.3 Zwischenfazit – rechtsintellektuelle Amerikabilder im Spannungsfeld zwischen Westen und Islam
  • 14. Schluss
  • Danksagung
  • Quellen
  • Archivalien
  • Monographien
  • Beiträge aus Zeitungen und Zeitschriften
  • Online-Quellen (letzter Zugriff jeweils am 15.03.2019)
  • Sonstige Quellen
  • Literatur

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