Generationen und sozialer Wandel von 1770 bis heute

Eine Einführung

Hartmut Titze

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Hartmut Titze, Generationen und sozialer Wandel von 1770 bis heute (2019), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779952725

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Beschreibung / Abstract

Lern- und Bildungsprozesse sind einem grundlegenden Wandel unterworfen und orientieren sich in fortgeschrittenen Gesellschaften an der Erwartung, dass jede Person ein Produkt ihrer eigenen Anstrengungen und Lernprozesse ist. Jede und jeder Einzelne muss sich im Bildungsprozess als Person selbst aufbauen.
Diesem Buch liegt die Überzeugung zugrunde, dass Gesellschaften im Prozess ihrer Modernisierung irgendwann unverwechselbare Individuen hervorbringen. Um dabei Orientierung zu gewinnen, muss man Jahrhunderte in den Blick nehmen und der Wanderung der Kultur in die Innenwelt der Subjekte nachgehen. Das Buch rekonstruiert die vieldiskutierte Individualisierung seit der Aufklärung genetisch am Leitfaden des Bildungswachstums.

Beschreibung

Hartmut Titze ist Professor em. für Historische Bildungsforschung und lehrte an den Universitäten in Göttingen und Lüneburg.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Kapitel 1. Von der natürlichen Auslese zur Bildungsselektion
  • 1.1 Die Aufwertung der Jugend in der Aufklärung
  • 1.2 Die Institutionalisierung der Bildungsselektion
  • 1.3 Die zunehmende Differenzierung von Körper und Person
  • 1.4 Die Herausbildung von moderner Individualität
  • 1.5 Die langen Wellen der Kultur
  • Kapitel 2. Grundbegriffe, Quellen und Literaturhinweise
  • 2.1 Was heißt Generation?
  • 2.2 Was heißt Jugend?
  • 2.3 Der jugendliche Mensch
  • 2.4 Quellen
  • 2.5 Literaturhinweise
  • Kapitel 3. Leben im Mittelalter
  • 3.1 Kontroversen um die Kindheit im Mittelalter
  • 3.2 Die Härte der Lebensbedingungen
  • 3.3 Alterszäsuren und Erziehungsziele
  • 3.4 Kinder als soziale Versicherung
  • 3.5 Die Herrschaftsstruktur der alteuropäischen Sozialordnung
  • Kapitel 4. Die historische Verselbstständigung eigener Lebensphasen
  • 4.1 Der Beginn des modernen Bevölkerungswachstums
  • 4.2 Die Revolution der Kommunikation im 18. Jahrhundert
  • 4.3 Die Vergesellschaftung in den gebildeten Ständen
  • 4.4 Die Veränderungen zwischen den Generationen
  • 4.5 Vom Gruppenselbst zur Ich-Identität
  • Kapitel 5. Generationen in der frühindustriellen Gesellschaft
  • 5.1 Reflexion über Spiel und Arbeit
  • 5.2 Die großen Trends im Familienleben
  • 5.3 Einflüsse des Industrialisierungsprozesses
  • 5.4 Der schleichende Wandel des Zeitbewusstseins
  • Kapitel 6. Die Verschulung des Aufwachsens und soziale Steuerung
  • 6.1 Die Umstellung der Lebensweise auf funktionale Integration
  • 6.2 Die moderne Schule als evolutionäre Errungenschaft
  • 6.3 Der doppelte Referenzrahmen von Bildungsprozessen
  • 6.4 Verschulung und Selbstorganisation der Kultur
  • Kapitel 7. Die Jugendbewegung
  • 7.1 Zur Modernisierung der deutschen Gesellschaft vor 1914
  • 7.2 Die Modernisierung des Bildungswesens
  • 7.3 Kulturkritische Geistesströmungen
  • 7.4 Pädagogische Reformbewegungen als Antwort auf die Modernisierung
  • 7.5 Der Generationswechsel ab den 1880er Jahren
  • 7.6 Generationsgestalten und Individualisierung
  • Kapitel 8. Der Nationalsozialismus als unreife Kulturbewegung
  • 8.1 Die Verschärfung der Generationenkonflikte
  • 8.2 Bildungswachstum und Nationalsozialismus
  • 8.3 Das Gesetz zur Bildungsbegrenzung von 1933
  • 8.4 Die nationalsozialistische Erziehungsideologie
  • 8.5 Baldur von Schirach: Hitlers Studenten- und Jugendführer
  • 8.6 Ausgrenzung von Bildungsprozessen und Tötung von „lebensunwertem Leben“
  • 8.7 Der Nationalsozialismus in der deutschen Geschichte
  • Kapitel 9. Die skeptische Generation nach dem Zweiten Weltkrieg
  • 9.1 Die geistige Lage nach 1945
  • 9.2 Aufwachsen in den 1950er Jahren
  • 9.3 Die skeptische Generation
  • 9.4 Die Halbstarken der 1950er Jahre
  • Kapitel 10. Die Kulturrevolution der 1960er Jahre
  • 10.1 Einordnung in das langfristige Bildungswachstum
  • 10.2 Die 68er-Generation und die moderne Kulturrevolution
  • 10.3 Der internationale Charakter der Protestbewegungen
  • 10.4 Die 68er-Bewegung als Durchbruch des Individualismus
  • 10.5 Kristallisierung ‚neuer Gestalten†˜
  • 10.6 Spezifische deutsche Ursachen
  • Kapitel 11. Die Individualisierung der Kindheit und Jugend heute
  • 11.1 Die Angleichung der materiellen Aufwachsbedingungen
  • 11.2 Die Vielfalt neuer Sozialformen
  • 11.3 Veränderungen im Verhältnis der Generationen
  • 11.4 Pluralistische Sozialisation und Individualisierung des Lebenslaufs
  • 11.5 Der säkulare Wertewandel
  • 11.6 Die Tradierung von Werten
  • Kapitel 12. Individualisierung und Standardisierung
  • 12.1 Institutionalisierung des Lebenslaufs
  • 12.2 Zur Pädagogisierung der Lebensführung
  • 12.3 Das Leben als individuelle Aufgabe
  • 12.4 Umgang mit Individualisten
  • 12.5 Selbstinszenierung und Aufmerksamkeit in der Deutungskultur
  • 12.6 Das Konsumverhalten Jugendlicher
  • 12.7 Zur Kultivierung des Körperbewusstseins
  • Kapitel 13. Lernfähigkeit und Modernisierung
  • 13.1 Produktive Generationen
  • 13.2 Modelle der Vermittlung der Kultur
  • 13.3 Lernen durch Erfahrung
  • 13.4 Der Subjektivismus der Kultur
  • 13.5 Lernen und Identität
  • Kapitel 14. Ausblick
  • 14.1 Problemlagen alternder Gesellschaften
  • 14.2 Umrisse einer neuen Generation
  • Literatur

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