Der Völkerrechtler Gustav Adolf Walz

Christoph Schmelz

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Christoph Schmelz, Der Völkerrechtler Gustav Adolf Walz (2011), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832598396

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Tätigkeit des Völkerrechtlers Gustav Adolf Walz offenbart die Verquickung von Wissenschaft und Politik während der Unrechtsherrschaft des NS-Regimes in den Jahren 1933 bis 1945. Der Wissenschaftler erweist sich in diesem Zusammenhang somit als "Zeitgeistverfestiger". Die Verzeitlichung des Völkerrechts und die damit einhergehenden temporalen Strukturen des begriffsgeschichtlichen Wandels lassen sich sehr gut am Beispiel des Völkerrechtlers Walz verdeutlichen. Er wählt auf dem Gebiet des Völkerrechts den sog. völkisch-etatistischen Ansatz, der ein mixtum compositum aus der klassischen etatistischen Lehre und der völkischen Doktrin darstellt. Auf dem Gebiet des Minderheitenrechts zeigt sich in eindringlicher Weise die Konsequenz dieser Lehre, wenn nunmehr vom sog. Volksgruppenrecht gesprochen wird, und der völkisch-etatistische Ansatz weitergehend zur sog. konnationalen Intervention berechtigt. Darüber hinaus liefert Gustav Adolf Walz aufgrund seines vielfältigen Wirkens in Wissenschaftsinstitutionen - angefangen bei seiner Tätigkeit als Rektor an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau bis hin zur Präsidententätigkeit am Deutschen Wissenschaftlichen Institut in Agram, dem heutigen Zagreb -- einen weiteren Baustein für eine Wissenschaftsgeschichte zu Zeiten der NS-Herrschaft.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • 1. Kapitel: Einführung
  • I. Biographische Eckdaten von Gustav Adolf Walz
  • II. Konzeptionelle Fragestellungen
  • III. Veränderung der wissenschaftlichen Landschaft
  • 2. Kapitel: Das wissenschaftliche Wirken von Walz
  • I. Grundpositionen in Dissertation und Habilitation
  • II. Verschiebung des wissenschaftlichen Interesses
  • III. „Urvolk“ und „Staatsvolk“ – Walz´dichotomisches Verständnis
  • IV. Auswirkungen der Konzeption von Walz auf das Minderheitenrecht
  • V. Vortrag vor der Haager Akademie – Kognitiver Wandel?
  • VI. Konsequenzen für das Völkerrecht
  • VII. Das editorische Engagement von Walz
  • VIII. Das rezensorische Engagement von Walz
  • IX. Walz´ Beitrag zur neuen Studienordnung
  • X. Walz´ Tätigkeit am DWI in Agram
  • XI. Walz´ Nekrologe auf Gürke und v. Freytagh-Loringhoven
  • XII. Beitrag in „Deutsche Wissenschaft. Arbeit und Aufgabe“ (1939)
  • XIII. Walz` Rolle bei der Diskussion um einen neuen Herausgeber für die Zeitschrift "Archiv für öffentliches Recht" (AöR)
  • XIV. Resümee: Zwischen Tradition und innovativer Anpassung
  • 3. Kapitel: Das Rektorat Walz
  • I. Hochschulpolitischer Ordnungsrahmen
  • II. Bilanz des Rektorats Walz
  • 4. Kapitel: Wissenssoziologische Bewertung
  • I. Kontext von Zeiterfahrung und Theoriebildung
  • II. Wissenschaftler als Inspirator / Instrument der Systemstabilisierung
  • III. Interpretative Sozialforschung
  • IV. Umordnung der Rechtsordnung - Walz´ Stellungnahme zur „Zwischenverfassung“
  • 5. Kapitel: Bewertung und Conclusio
  • I. Psychologische Deutung des Wirkens von Walz
  • II. Walz´Stellungnahme im Entnazifizierungsverfahren
  • Bibliographie von Gustav Adolf Walz – chronologisch…
  • Literaturverzeichnis
  • Quellenverzeichnis

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