Jugendliche in prekären Lebenslagen im Übergang zum Beruf

Ute Templin

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Ute Templin, Jugendliche in prekären Lebenslagen im Übergang zum Beruf (2018), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832590369

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Beschreibung / Abstract

Mit welchen Schwierigkeiten Jugendliche aus prekären Lebenslagen auf ihrem Weg von der Arbeitslosigkeit in eine Ausbildung bzw. in einen Beruf zu kämpfen haben, dieser Frage geht Ute Templin auf der Basis von Lebensgeschichten von jungen Menschen nach, die 2002 im Alter von 15 bis 18 Jahren an einer betrieblichen Grundausbildungsmaßnahme teilgenommen haben.

Ute Templin, die die halbjährige Maßnahme mit ursprünglich 17 TeilnehmerInnen geleitet hat, befragte sieben von ihnen acht Jahre später im Rahmen eines Ehemaligentreffens.
Die theoretischen Perspektiven Pierre Bourdieus auf soziale Ungleichheiten und ihre Reproduktion mittels des Habitus werden hierbei genutzt, um die Auswirkungen prekärer Lebenslagen der untersuchten Jugendlichen auf ihren weiteren Bildungs- und Lebensweg zu analysieren. Hermeneutische Zugänge und reflexive Analysen ermöglichen Einblicke in jugendliche Lebenswelten und individuelle Problemlagen. Die Statuspassagen-Theorie und Konzepte der Übergangsforschung dienen dazu, den Übergang vom schulischen in das berufliche Feld auch als Transitionsprozess zu fassen.
Die empirische Studie von Ute Templin lässt sich im Feld der Übergangsforschung, der Forschungen zur Reproduktion sozialer Ungleichheit sowie Biographie- und Lebensweltforschung in der Erziehungswissenschaft verorten.

Beschreibung

Ute Templin hat nach einem Fachhochschulstudium im Fachbereich Sozialpädagogik ein Hochschulstudium der Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main absolviert. Sie war Kursleiterin in einer staatlich geförderten Betrieblichen Grundausbildungsmaßnahme mit dem Ziel, Jugendliche, die im ersten Anlauf in ihrer Ausbildung gescheitert waren, einen neuen Ausbildungsberuf zu ermöglichen.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • 1 Einleitung
  • 2 Theoretische Annäherung an die Lebenswelten arbeitsloser Jugendlicher – Lernund Bildungsprozesse im Übergang
  • 2.1 Jugendarbeitslosigkeit – Ursachen, Formen und Entwicklung
  • 2.2 Prekäre Lebenslage – Lebensstil und Habitus – Die theoretischen Perspektiven von Pierre Bourdieu
  • 2.3 Übergänge im Blick der Forschung – Initiationsriten in der Adoleszenz
  • 2.4 Kompetenzen als Schlüssel im Übergang zum Beruf
  • 3 Methodische Zugänge zur Lebenswelt von Jugendlichen in prekären Lebenslagen
  • 3.1 Lebendige Sprache, Verständigung und Beziehung in der pädagogischen Praxis
  • 3.2 Erhebungsinstrumente
  • 3.3 Auswertung – Methoden und Strategien
  • 3.4 Zugänge zum Feld: Die Erhebung, persönliche Daten, Vertraulichkeit und Reflexivität
  • 4 Bildungsprozesse von Jugendlichen in einer betrieblichen Grundausbildungsmaßnahme
  • 4.1 Bildungsvoraussetzungen der Jugendlichen in der BGM
  • 4.2 Übergangsberatung, Berufsfindung und Lehrplan nach der ersten Schwelle
  • 4.3 Erwartungen und Zielsetzungen im Spannungsfeld der beteiligten AkteurInnen im Bildungsprozess
  • 4.4 Passungsprobleme im Wunschberuf – Alternativen zur Ausbildung
  • 4.5 Kompetenzstrategien der Bildungsbewältigung als Formen der Selbstinitiation und Passung
  • 5 Biographische Portraits – Lebenswege ehemals arbeitsloser Jugendlicher
  • 5.1 Ronny Häfel – „Koch war nicht schlecht […] kam mir was dazwischen“
  • 5.2 Michael Gruber – „Immer wieder gepredigt von meinen Eltern, unbedingt ne Ausbildung machen, aber ich hab da nie dran geglaubt“
  • 5.3 Barbara Holler – „Also der BGM-Kurs hat mir schon geholfen“
  • 5.4 Drago Mugovic – „Ich hätte es mir einfacher vorgestellt. Dass ich hier einen Beruf erlerne und dann dabei bleibe und glücklich bin“
  • 5.5 Daniel Paape – „… durch die Praktika und so – hab ich nach dem Kurs ne Ausbildung eben gemacht“
  • 5.6 Nadja Riesbacher – „Da habe ich halt auch gelernt, mich auch zu öffnen“
  • 5.7 Stephan Volkmann – „wollte zum Großmarkt. […] Praktikumsplatz gefunden hab und darauf die Ausbildung anfangen … abgeschlossen, wurde übernommen“
  • 6 Biographieanalytische Betrachtung im Übergang vom Jugendlichen zum jungen Erwachsenen ins (Berufs-)Leben
  • 6.1 Abschlussgespräch in der Gruppendiskussion – Ronny: „Da sind wir wieder“
  • 6.2 Die Kontrastierung von videogestützter Gruppendiskussion und narrativen Einzelinterviews
  • 6.3 Lebenswege von der Adoleszenz zu jungen Erwachsenen
  • 6.4 Rituale und Initiationen im Übergang als Transformation ins (Berufs-)Leben
  • 6.5 Der klassische Verlauf einer beruflichen Etablierung – Transformationsprozesse
  • 7 Resümee und Ausblick
  • 7.1 Möglichkeiten und Grenzen von Jugendlichen in prekären Lebenslagen
  • 7.2 Gesamtbilanz zu Lebenswelten und Bildungsprozessen
  • 7.3 Biographische Bedeutungen und (Hysteresis-)Effekte im Übergang zum Beruf
  • 7.4 Konzeptgrenzen und Praxisrelevanz
  • 7.5 Weiterer Forschungsbedarf
  • 8 Literatur- und Quellenverzeichnis
  • Anhang
  • Einladung zum Ehemaligentreffen der BGM-Gruppe
  • Schriftliche Erinnerung zum Ehemaligentreffen
  • Fragebogen
  • Angewandte Transkriptionsregeln
  • InterviewpartnerInnen der Befragten

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