GESCHLECHT MACHT GESTALTUNG - GESTALTUNG MACHT GESCHLECHT

Sandra Buchmüller

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Sandra Buchmüller, GESCHLECHT MACHT GESTALTUNG - GESTALTUNG MACHT GESCHLECHT (2018), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832590437

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Beschreibung / Abstract

Designer*innen gestalten unsere materielle und immaterielle Welt. Über Produkte, Werbung, digitale Benutzungsoberflächen und Serviceangebote nehmen sie Einfluss auf unsere sozio-materiellen Beziehungen, Selbstdarstellungen und Verhaltensweisen. Geschlecht spielt dabei eine zentrale Rolle, da gestalterische Entscheidungen in Abhängigkeit von Annahmen über die Adressat*innen und ihre Gebrauchskontexte getroffen werden. Trotz dieses, durch zahlreiche Beispiele belegten, evidenten Zusammenhangs wird Geschlecht entweder gar nicht berücksichtigt oder auf triviale Stereotype von Männlichkeit und Weiblichkeit zurückgegriffen.

Im vorliegenden Buch wird anhand von Ansätzen der Gender- und Queer Studies, der Science & Technology Studies und der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung dem Wechselverhältnis zwischen Geschlecht und Gestaltung aus einer macht- und geschlechterkritischen Perspektive nachgegangen. Dabei wird das Verhältnis zwischen Designer*innen, Nutzer*innen und Artefakten beleuchtet, die darin wirksamen Macht- und Geschlechterkonfigurationen problematisiert und in ihrem Bezug zu Methoden des nutzungszentrierten Designs, des Critical Computing und des Critical Designs beleuchtet. Ergebnis der Auseinandersetzungen ist eine Designmethodologie, die konkrete Reflexions- und Handlungsempfehlungen für einen bewussten und nicht-stereotypen Umgang mit Gender und Diversity-Aspekten in gestalterischen Forschungs- und Entwicklungsprozessen und damit einen essentiellen Beitrag zu einer sozial vielfältigen und demokratischen Gesellschaft liefert.

Beschreibung

Sandra Buchmüller studierte an der Köln International School of Design (KISD) und promovierte an der Universität der Künste Berlin. Ihr Interesse gilt den Gender- und Queer-Studies, Science & Technology Studies, der feministische Wissenschafts- und Technikforschung sowie Methoden der nutzungszentrierten, kritischen und partizipativen Designforschung. Durch ihre gestalterische und wissenschaftliche Expertise, die sie als Designerin in verschiedenen Unternehmen und Mitarbeiterin an verschiedenen Hochschulen erworben hat, ist es ihr ein besonderes Anliegen, die genannten Wissensbestände und Herangehensweise in andere -- vornehmlich technische -- Forschungs- und Anwendungsfelder reflexionsleitend und handlungspraktisch zu übertragen, um zu einer sozial inklusiven und verantwortlichen Gestaltung beizutragen.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • EINLEITUNG
  • Thematischer Kontext und Problemfeld
  • Aktueller Wissens- und Forschungsstand
  • Wissenslücke und Forschungsbedarf
  • Gegenstand und Zielsetzung der vorliegenden Arbeit
  • Aufbau der Arbeit
  • 1. GESCHLECHT ALS MACHT- UND GESTALTUNGSKATEGORIE
  • 1.1 Zur Wandlungsfähigkeit und Vielfältigkeit von Geschlecht
  • 1.2 Zur Hartnäckigkeit der binären heterosexuellen Geschlechterordnung: Herstellungs- und Stabilisierungsmechanismen
  • 1.3 Geschlechtliche Modifikations- und Interventionspotenziale
  • 1.4 Zur De- und Rethematisierung von Geschlecht in funktional differenzierten Gesellschaften
  • 1.5 Fazit: Chance zu einer transsexuellen Geschlechter- und Gestaltungspolitik?
  • 2. ZUM ZUSAMMENHANG VON DESIGN, MACHT UND GESCHLECHT
  • 2.1 Macht- und Geschlechterverhältnisse im Design
  • 2.2 Vergeschlechtlichung durch Design: Fallbeispiele
  • 2.3 Fazit: Gestalterische Macht- und Vergeschlechtlichungsmechanismen
  • 3. FEMINISTISCHE WISSENSCHAFTS- UND TECHNIKFORSCHUNG
  • 3.1 Feminismus als kritische Erkenntnisperspektive in Wissenschaft und Forschung
  • 3.2 Feministische Wissenschafts- und Technikforschung und ihr Bezug zur Designforschung
  • 3.3 Zur Konstruktion feministischer Erkenntnis
  • 3.4 Positionen feministischer Technikkritik und ihre Konsequenzen für die Technikforschung und -gestaltung
  • 3.5 Zur Ko-Ontogenese von Gestaltung, Nutzung und Gesellschaft: Ansätze der Science and Technology Studies (STS)
  • 3.6 Agentiell-feministische Technikforschung und -gestaltung
  • 4. GESCHLECHTERINFORMIERTE UND FEMINISTISCH INSPIRIERTE GESTALTUNGSANSÄTZE
  • 4.1 Feministisch standpunktorientierte Gestaltungsqualitäten der Mensch-Maschine-Interaktion
  • 4.2 Underdetermined Design als dekonstruktivistische Gestaltungsphilosophie
  • 4.3 De-Gendering informatischer Artefakte als dekonstruktivistische Designmethodologie
  • 4.4 Undesigning Design als agentieller Gestaltungsansatz
  • 4.5 Fazit: Gestaltungsmethodologien als „Reflection-in-action“ und „Reflection-on-action“
  • 5. GRUNDLEGUNG EINER MACHTKRITISCHEN UND GESCHLECHTERINFORMIERTEN DESIGNMETHODOLOGIE
  • 5.1 Gender- und erkenntnistheoretische Grundlegung der Methodologie
  • 5.2 Diskussion feministisch kompatibler Gestaltungsansätze und Gestaltungslösungen
  • 5.3 Fazit
  • 6. GESAMTANFORDERUNGEN AN EINE FEMINISTISCHE DESIGNFORSCHUNG UND -PRAXIS
  • 6.1 Feministische Checkliste
  • 6.2 Anwendungsbeispiel
  • 6.3 Feministische Artefakte
  • 7. GESAMTFAZIT UND AUSBLICK
  • 8. QUELLENVERZEICHNIS
  • 8.1 Literaturverzeichnis
  • 8.2 Online-Quellen (gesichtet am 20.09.2014)
  • 8.3 Tabellen

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