Puer robustus

Eine Philosophie des Störenfrieds

Dieter Thomä

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Dieter Thomä, Puer robustus (2018), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518762745

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Beschreibung / Abstract

Dieter Thomäs großes Buch verhilft einem in Vergessenheit geratenen Störenfried zu einem Comeback: dem puer robustus, dem kräftigen Knaben, der sich nicht an die Regeln hält, der aneckt, aufbegehrt und auch mal zuschlägt. Jahrhundertelang hat er die Gemüter erhitzt. Hobbes und Rousseau, Schiller und Diderot, Marx, Freud, Carl Schmitt und viele andere sahen in ihm eine Schlüsselfigur, an der sich ein Zentralproblem der politischen Philosophie entscheidet: das Verhältnis von Ordnung und Störung. Auch heute tummeln sich an den gesellschaftlichen Rändern –aber auch zunehmend in den Zentren der Macht, wie Thomä im Nachwort zu dieser Ausgabe am Beispiel Donald Trumps zeigt – Trittbettfahrer und Quertreiber, Eigenbrötler und Rebellen, und hinter ihnen allen steckt der puer robustus. Höchste Zeit, ihn wiederzuentdecken!

Beschreibung

<p>Dieter Thomä, geboren 1959, ist Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Widmung
  • Inhalt
  • Einleitung
  • I. Der puer robustus als böser Mensch: Thomas Hobbes
  • 1. Das Schwellenwesen im Spannungsfeld von Macht, Moral und Geschichte
  • 2. Eigeninteresse und Vernunft
  • 3. Die egozentrischen Störenfriede nach Hobbes: Narren, Epileptiker, Tollwütige, Arme und Reiche
  • 4. Die Author-actor-audience-Theorie: Der exzentrische Störenfried im Bauch des Leviathan
  • 5. Der puer robustus bei Horaz - ein Vorbild für Hobbes?
  • II. Der puer robustus als guter Mensch: Jean-Jacques Rousseau
  • 1. Macht und Moral des Wilden
  • 2. Die Verwandlung des puer robustus in den Staatsbürger
  • 3. Was macht Rousseaus puer robustus nach seinem Sieg? Demokratie und Ruhestörung
  • III. Rameaus Neffe als puer robustus: Denis Diderot
  • 1. Hobbes’ erhabene Definition
  • 2. Der puer robustus als soziales Problem oder als ambivalente Figur: Diderot jenseits von Helvétius, Hobbes und Rousseau
  • 3. Leben auf der Schwelle: Rameaus Neffe
  • 4. Hegels und Foucaults Neffe
  • IV. Unzärtliches Kind, böser Sohn, starker Retter: Friedrich Schiller
  • 1. Der puer robustus als »Freigelassener der Schöpfung«
  • 2. Franz und Karl Moor: Alle Macht für mich - oder eine andere Macht für alle?
  • 3. Wilhelm Tells Weg vom Einzelgänger zum Stifter des Bundes
  • V. Der puer robustus als Opfer und Held: Victor Hugo
  • 1. Quasimodo als verpfuschter Affe
  • 2. Die Geburt der Bosheit aus der Demütigung
  • 3. Moralische Emanzipation
  • 4. Der Straßenjunge als puer robustus
  • 5. Die Verwandten des Straßenjungen: Der ganze Kerl Balzacs und der kleine Wilde Baudelaires
  • VI. Siegfried, dummes Kind: Richard Wagner
  • 1. Der Vertrag als Verbrechen gegen die Natur
  • 2. Rettung von außen
  • 3. Der Held als Kind und Dummkopf: Siegfrieds Erfolgsrezept
  • VII. Der puer robustus zwischen Europa und Amerika: Alexis de Tocqueville
  • 1. Die Geburt des puer robustus unter dem Joch des Despotismus: Tocquevilles erste Einsicht
  • 2. Lob für Amerika, Warnung vor dem Wilden Westen
  • 3. Die Geburt des puer robustus aus dem Geist des Kapitalismus: Tocquevilles zweite Einsicht
  • 4. Leben als Revolution und Experiment: Tocqueville, Mill, Nietzsche
  • VIII. Der puer robustus als Revolutionär: Karl Marx und Friedrich Engels
  • 1. Das Volk ist das Allergefährlichste
  • 2. Der Kampf gegen Abhängigkeit und Absonderung
  • 3. Das Lumpenproletariat als Spielverderber der Revolution
  • 4. Das revolutionäre Subjekt als Gattungswesen oder als Gemeinwesen
  • IX. Der puer robustus als Ödipus: Sigmund Freud
  • 1. Der kleine Wilde
  • 2. Demokratie und Diktatur
  • 3. Ödipus und seine Brüder: Die Theorien des puer robustus im Spiegel der Psychoanalyse
  • 4. Politik nach Freud: Ein Streit zwischen Walter Lippmann, Paul Federn, Hans Blüher, Thomas Mann und Hans Kelsen
  • X. Anarchisten, Abenteurer, Halbstarke und kleine Wilde: Carl Schmitt, Leo Strauss, Helmut Schelsky und Max Horkheimer
  • 1. Blütezeit in finsterer Zeit: Hobbes da capo
  • 2. Carl Schmitt über den totalen Staat und seine Feinde
  • 3. Leo Strauss über die geschlossene Gesellschaft und die Abenteurer
  • 4. Helmut Schelsky über die Macht und die Halbstarken
  • 5. Max Horkheimer über den autoritären Staat und die kleinen Wilden
  • XI. Guter Geist und giftiges Unkraut: Der puer robustus in Italien 1949 und in China 1957
  • 1. Togliattis Neujahrsbotschaft an die Genossen
  • 2. Mao Zedong und Tan Tianrong über duftende Blumen und giftiges Unkraut
  • 3. Von China zurück nach Europa: Alain Badiou kann man vergessen
  • XII. Der puer robustus heute
  • 1. Kein Ende der Geschichte
  • 2. Der egozentrische Störenfried und die Finanzkrise
  • 3. Exzentrischer und nomozentrischer Störenfried - und das demokratische Paradox
  • 4. Der massive Störenfried und der Fundamentalismus
  • 5. Die Wahrheit liegt an der Schwelle
  • Ein Nachwort über Donald Trump und den Populismus
  • Anmerkungen
  • Zur Zitierweise
  • Motti
  • Einleitung
  • I. Der puer robustus als böser Mensch: Thomas Hobbes
  • II. Der puer robustus als guter Mensch: Jean-Jacques Rousseau
  • III. Rameaus Neffe als puer robustus: Denis Diderot
  • IV. Unzärtliches Kind, böser Sohn, starker Retter: Friedrich Schiller
  • V. Der puer robustus als Opfer und Held: Victor Hugo
  • VI. Siegfried, dummes Kind: Richard Wagner
  • VII. Der puer robustus zwischen Europa und Amerika: Alexis de Tocqueville
  • VIII. Der puer robustus als Revolutionär: Karl Marx und Friedrich Engels
  • IX. Der puer robustus als Ödipus: Sigmund Freud
  • X. Anarchisten, Abenteurer, Halbstarke und kleine Wilde: Carl Schmitt, Leo Strauss, Helmut Schelsky und Max Horkheimer
  • XI. Guter Geist und giftiges Unkraut: Der puer robustus in Italien 1949 und in China 1957
  • XII. Der puer robustus heute
  • Ein Nachwort über Donald Trump und den Populismus
  • Dank
  • Siglenverzeichnis
  • Literaturverzeichnis
  • Namenregister

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