Verwalten, Kontrollieren und Schuld zuweisen

Praktiken des Kinderschutzes - empirische Befunde

Svenja Marks, Julian Sehmer, Bruno Hildenbrand, Tobias Franzheld und Werner Thole

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Svenja Marks, Julian Sehmer, Bruno Hildenbrand, Tobias Franzheld, Werner Thole, Verwalten, Kontrollieren und Schuld zuweisen (2018), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1610-2339, 2018 #04, S.341

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Beschreibung / Abstract

Im vorliegenden Beitrag werden zentrale Ergebnisse eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsvorhabens vorgestellt und diskutiert. Als Befunde für die sozialpädagogische Kinderschutzarbeit im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamts werden die Tendenz zur Verwaltung von Hinweisen auf Verletzungen des Kindeswohls, die gemeinschaftlich getragene und organisational verankerte Konzeption des Kinderschutzes als Kontrollhandeln sowie eine Fixierung auf die Suche nach Schuldigen und deren Bestrafung vorgestellt. Diese Konturierung sozialpädagogischer Praxis weist auf die gegenwärtige Professionalisierungsbedürftigkeit angesichts der Selbstbegrenzungspraktiken in der Bearbeitung von Kinderschutzfällen hin, die mit beschränkten Autonomiespielräumen sowohl für sozialpädagogische Fachkräfte wie die im Kinderschutz adressierten Familien einhergehen. Stichworte: Allgemeiner Sozialer Dienst, Professionalisierung, Fallverstehen, Jugendamt, Kinderschutz The article presents and discusses key findings of a research project funded by the German Research Foundation (DFG). As to social pedagogical child protection through the youth welfare office under study there are three major findings: (1) a tendency to only administrate warning signs of child abuse, (2) a collectively supported and organizationally established approach of child protection as control procedure, and (3) a focus on finding offenders and their punishment. This outline of social pedagogical practices is indicative of the current need for professionalization given the self-limiting practices when dealing with child endangerment which, in turn, go along with restricted autonomy both for social workers and for families concerned. Keywords: Child protection, professionalisation, youth welfare service, reconstruction of cases

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