Mitte contra Mainstream

Kämpfe um Deutungsmacht und Wählermarkt

Christian Nestler und Jan Rohgalf

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Christian Nestler, Jan Rohgalf, Mitte contra Mainstream (2018), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2195-867X, 2018 #03, S.16

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Zusammenfassung: Der Begriff "gesellschaftliche Mitte" ist in der Regel positiv besetzt: etwa ausgeglichen, vernünftig, normal oder pragmatisch. Deshalb gehört er zu jenen Begriffen, die politische Akteure versuchen für sich zu besetzen und mit denen Wahlkampfe geführt werden. So bedient die Partei "Alternative für Deutschland" erfolgreich das Narrativ des politischen und medialen "Mainstream", der den Kontakt zu "Menschen im Land" mit ihren tatsächlichen Meinungen, Interessen und Noten verloren habe. Hierin ist eine Intervention zu sehen in die Kämpfe um Deutungsmacht über das, was in der Gesellschaft als normal, vernünftig usw. gilt. Der Beitrag untersucht dieses Narrativ vor dem Hintergrund der ökonomischen Theorie der Demokratie als auch vor der Folie der Deutungsmacht.

Schlüsselwörter: Mitte, Deutungsmacht, AfD, CDU, contre-democratie



Summary: The ´middle-class´ is usually associated with positive attributes such as moderate, reasonable, pragmatic or normal. Therefore, political actors turn to this concept, especially in electoral campaigns. Newcomer to the German party system the ´Alternative für Deutschland´ utilized the ´middle-class´ with outstanding success. The party deploys a narrative claiming that mainstream media and politics had lost touch with the ordinary people with their opinions, interests and grievances. Pitting this mainstream against an allegedly true middle-class, the party engages in a struggle for the power of interpretation of what is supposedly normal and reasonable in contemporary germany.

Keywords: middle-class, power of interpretation, Alternative für Deutschland, Christlich Demokratische Union, contre-democratie

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