Den Kaiser herausfordern

Die Usurpation im Römischen Reich

Egon Flaig

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Egon Flaig, Den Kaiser herausfordern (2019), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593439860

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Beschreibung / Abstract

Im Römischen Reich kam es gelegentlich zu Usurpationen, dabei wurde der Kaiser herausgefordert und gestürzt. Im 1. Jahrhundert gelangten auf diese Weise Galba, Otho, Vitellius und Vespasian zur Macht. Kein Phänomen beleuchtet das Funktionieren dieser Monarchie so gut wie solche Fälle extremer politischer Krisen. In ihnen kommen die Bedingungen der Akzeptanz und die Strukturen der Herrschaft jäh zum Vorschein. Mithilfe von Diskursanalyse, Politischer Anthropologie und Historischer Soziologie entwirft Egon Flaig in seinem Standardwerk eine eigene Theorie des politischen Systems im Römischen Reich und leistet damit einen Beitrag zur Kulturgeschichte des Politischen.

Beschreibung

Egon Flaig ist emeritierter Professor für Alte Geschichte an der Universität Rostock.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort zur neuen Fassung
  • Methodische Einleitung: Die Unordnung des Diskurses. Zur Konstruktion von Historie
  • 1. Wissenschaftlich konstruieren – eine knappe Rechtfertigung
  • 2. Historiographische Texte und ihre Diskurse
  • 3. Imaginäres und Handlungswissen – zum Selbstverständnis von Gruppen
  • 4. Praxeologische Historie – und darüber hinaus
  • 1. Die Akzeptanzmonarchie
  • 1.1 Staat und Staatlichkeit – zur Anwendbarkeit der Begriffe
  • 1.2 Der Prinzipat – eine fest institutionalisierte Monarchie
  • 1.3 Monarchien nach Typen sortieren
  • 1.4 Der †ºhistorische Pakt†¹ des Prinzipates
  • 2. Der unablässige Konsens. Kaiser und Plebs urbana
  • 2.1 Politische Eintracht trotz sozialer Heterogenität?
  • 2.2 Entpolitisierung? Ludi und politische Symbolik
  • 2.3 Trennlinien disziplinieren die Aristokratie
  • 2.4 Ritual und Politisierung. Für eine Kulturgeschichte des Politischen
  • 2.5 Normenkonsens und politisierte Themen
  • 2.6 Politische Semiurgie und verweigerter Gehorsam
  • 2.7 Das Nahverhältnis zwischen Kaiser und Plebs
  • 2.8 Modus der Politisierung und ritualisierter Konsens
  • 2.9 Gestörte Kommunikation und Stile des Herrschens
  • 3. Der herrschende Stand im Römischen Reich. Princeps und Senatorenschaft
  • 3.1 Elitenzirkulation und Normkonformität
  • 3.2 Verwalten im aristokratischen Modus
  • 3.3 Die politischen Grenzen von Klientel und Patronage
  • 3.4 Senatorische Konkurrenz und Feindschaften im Senat
  • 3.5 Die Fähigkeit zum Entscheiden geht verloren
  • 3.6 Standesehre und Kaisernähe
  • 3.7 Der Senat konnte niemals den Kaiser wählen
  • 4. Roms Militär. Der Imperator und sein Heer
  • 4.1 Der militärische Apparat – eine totale Organi­sation
  • 4.2 Hohe Selektivität – intensive Sozialisierung
  • 4.3 Sozialer Status gegen politische Ehrenstel­lung
  • 4.4 Amateure kommandie­ren eine profes­sionelle Armee
  • 4.5 Naher Legat und ferner Kaiser. Patronage im Heer?
  • 4.6 Der politische Charakter des Heeres
  • 5. Legitimität und Akzeptanzverlust
  • 5.1 Kollidierende Gehorsamsmodalitäten und unzulängliches Staatsrecht
  • 5.2 Auf der Suche nach der verlorenen Legitimität
  • 5.3 Mommsens Theorie des gewaltsamen Kaiserwechsels im Römischen Reich
  • 5.4 Von der Kritik zur Heuristik
  • 5.5 Die †ºpolitische Formel†¹: consensus universorum
  • 5.6 Die Usurpation als Typus des Herrscherwechsels
  • 6. Kaiserwechsel und Spielraum für Usurpationen
  • 6.1 Tiberius 14 n.††Chr. – die unproblematische Nachfolge
  • 6.2 Caligula – die Übertragung der kaiserlichen Gewalten en bloc
  • 6.3 Der gewaltsame Kaiserwechsel im Januar 41
  • 6.4 Die ersten Usurpationsversuche
  • 7. Die Usurpation Galbas
  • 7.1 Nero verliert die Akzeptanz
  • 7.2 Der Aufstand des Vindex
  • 7.3 Die Konsularlegaten am Rhein dulden den Aufstand
  • 7.4 Galbas Erhebung und Propaganda
  • 7.5 Die staatsrechtliche Position des Usurpators
  • 7.6. Die Kettenreaktion
  • 7.7 Neros Gegenmaßnahmen
  • 7.8 Der Konflikt zwischen Vindex und Verginius Rufus
  • 7.9 Nero stürzt – Galba wird Princeps
  • 7.10 Der Sturz des Nymphidius Sabinus
  • 7.11 Ergebnisse und Perspektiven
  • 8. Usurpationen überkreuzen sich
  • 8.1 Die Usurpation Othos
  • 8.2 Die Usurpation des Vitellius
  • 9. Die Usurpation Vespasians
  • 9.1 Die flavische Gruppierung um 69
  • 9.2 Die Anhängerschaft formiert sich
  • 9.3 Die Vorbereitung der Usurpation
  • 9.4 Die Verbundenheit der Orientlegionen mit dem Donauheer
  • 9.5 Der Abfall des Donauheeres von Vitellius
  • 9.6 Die Erhebung im Osten
  • 9.7 Der eigenmächtige Feldzug des Donauheeres
  • 9.8 Die Korrosion des vitellianischen Regimes in Rom
  • 9.9 Der flavianische Putsch und die Widersprüchlichkeit des consensus
  • 9.10 Regierungsübernahme und Widerspenstigkeit der Plebs
  • 9.11 Die Behandlung der unterlegenen Truppen
  • 9.12 Ansätze einer neuer Herrschaftskonzeption
  • 9.13 Eingriffe in die Zusammensetzung des ordo senatorius
  • 9.14 Resultate und Schlußfolgerungen
  • 10. Die Usurpation des Antonius Saturninus
  • 10.1 Die Senatorenschaft im domitianischen Regime
  • 10.2 Kommunikationsfehler und bellizistischer Ton
  • 10.3 Die obergermanischen Legionen. Ein enttäuschter Verband
  • 10.4 Der Verlauf der Usurpation
  • 10.5 Die Strafmaßnahmen
  • 10.6 Die Motive der Truppen
  • 10.7 Die Isoliertheit des Usurpators
  • 10.8 Die kaisertreue Plebs urbana
  • 11. Kontur einer Historischen Soziologie des Truppen­verhaltens
  • 11.1 Über das Donativ
  • 11.2 Die Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung
  • 11.3 Militärische Anomie: Der Untergang irregeführter Legionen
  • 11.4 Der Abfall vom Imperator
  • 11.5 La Garde meurt
  • 12. Usurpation und Reichsdefinition
  • 12.1 Gab es eine Zivilbevölkerung? Die Mobilisie­rung der Provinzialen
  • 12.2 Der Bataveraufstand und die Grenze zwischen Innen und Außen
  • 12.3 Zur politischen Semantik von Innen und Außen
  • 12.4 Die Behandlung der Auxiliartruppen und des batavischen Stammes
  • 13. Staatsrecht und reales Funktionieren der †ºVerfassung†¹
  • 13.1 Warum es keine Samtherrschaft im Prinzipat geben konnte
  • 13.2 Eine Usurpation legalisieren? Zur transitorischen Klausel in der Lex de imperio Vespasiani
  • 13.3 Exire de imperio? Über die Todverfallenheit des Prin­ceps
  • Zur Zitierweise
  • Literatur

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