Die Vermessung der Psychiatrie

Täuschung und Selbsttäuschung eines Fachgebiets

Stefan Weinmann

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Stefan Weinmann, Die Vermessung der Psychiatrie (2019), Psychiatrie Verlag, Köln, ISBN: 9783884149416

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Beschreibung / Abstract

Wie sieht es aus mit der sogenannten »Evidenz« zu den Ursachen von Depression und Schizophrenie? Wie mit der Wirksamkeit von Medikamenten und Psychotherapien? Welche Bedeutungen haben Vorurteile, Verzerrungen und sich selbst erfüllende Voraussagen in der psychiatrischen Behandlung und Forschung? Und wieso helfen viele gut erforschte Ansätze so häufig nicht?
Wenn man die gegenwärtige Psychiatrie verstehen will, muss man verstehen, was in den Köpfen von Psychiater*innen vor sich geht, sagt Weinmann und plädiert dafür, dass sich die Psychiatrie mehr den sozialen und auch den gesellschaftlichen Bedingungsfaktoren stellt. Mit diesem Buch liefert er einen kritischen und hochspannenden Beitrag.

Beschreibung

Stefan Weinmann ist Psychiater und Psychotherapeut mit Abschlüssen in den Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften. Er hat zur psychiatrischen Versorgung geforscht und mehrjährige Erfahrung in Gesundheitssystemen anderer Länder. Derzeit arbeitet er als Psychiater in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Der Autor
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Denkmuster und Vor-Urteile – Einleitung
  • Vom therapeutischen Fach zur Selbstdiagnose
  • Methodik des Suchens
  • Erfolge in der Psychiatrie?
  • Moderne Psychiatrie?
  • Selbstkritik als Weg aus dem professionellen Dilemma
  • »Wir« und »sie«: Schemata in der Psychiatrie
  • Gehirnerkrankungen: Folgen des Biologismus in der Psychiatrie
  • Das gängige Paradigma
  • Neuroimaging?
  • Befunde der Bildgebung bei der Schizophrenie?
  • Das Bild vom Hirn – Fragen über Fragen
  • Die schöne Welt der akademischen Psychiatrie
  • Biologismus: die Schizophrenie als neuropsychiatrische Erkrankung
  • »Vor-Urteile« und darauf aufbauende Therapien
  • Psychoedukation
  • Zweifel am psychiatrischen Paradigma
  • Erkenntnismethoden in der Psychiatrie
  • Täuschung und Selbsttäuschung bei der medikamentösen Behandlung
  • Gute und schlechte Drogen
  • Die klinische Bedeutung von Psychopharmaka
  • Konditionierung zur Medikamentengabe
  • Die Dopaminhypothese der Schizophrenie
  • Der verhängnisvolle Reflex: Psychose = Antipsychotika
  • Zur »Wirksamkeit« von Antipsychotika
  • Eine weggetäuschte »Nebenwirkung«: Verringerung der Hirnmasse durch Antipsychotika
  • Antipsychotika: die Problematik der sich selbst erfüllenden Prophezeiung
  • Bipolare Störung und Antipsychotika – eine problematische Verbindung
  • Zur Erholung von Psychosen ohne Antipsychotika– erste vorsichtige Studien
  • Die Zunahme der Depression in der Moderne
  • Die Vermarktung der Depression
  • Wirkung von Antidepressiva
  • Konsequenzen aus der Antidepressiva-Ernüchterung
  • Warum ein Paradigmenwechselin der PsychiatrieMedikamentemiteinbeziehen muss
  • Ist Psychiatrie eine Wissenschaft?
  • Jump-to-Conclusions-Bias bei Patienten und Psychiatern
  • Geschichtliches zum Wunschdenken in Psychiatrie und Psychotherapie
  • Ist die Psychiatrie eine Wissenschaft?
  • Evidenzbasierte Psychiatrie – die Lösung?
  • Psychiatrie und Chronifizierung schwerer psychischer Störungen
  • Gemeindepsychiatrie – die Zielgruppe
  • »Erziehung« zum psychisch Kranken
  • Zwang und Verantwortung in der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen
  • Die Home-Treatment-Revolution
  • Psychosoziale Determinanten psychischer Erkrankungen
  • Warum die Beschäftigung mit dem Sozialen?
  • Soziale Determinanten – was ist damit gemeint?
  • Soziale Determinanten – wie trifft uns Ungleichheit psychisch?
  • Das biopsychosoziale Erbe des Menschen
  • Warum auf soziale Determinanten achten?
  • Depression als psychosoziale Erkrankung
  • Psychose als psychosoziale Erkrankung
  • Psychologische und biologische Mechanismen der Psychose-Entwicklung
  • Ansätze und Argumente für die Verringerung von Ungleichheit
  • »Global Mental Health« – die Beglückung der Welt mit westlicher Psychiatrie
  • Was ist »Global Mental Health?«
  • Herausforderungen für Global Mental Health
  • Internationale Politik und Global Mental Health
  • Alternativen zum traditionellen medizinischen Modell
  • Die westliche Psychiatrie – ein Exportprodukt?
  • Gegen die Selbsttäuschungen des Fachgebiets
  • Schärfung des Blicks auf uns psychiatrisch Tätige
  • Überwindung dysfunktionaler Handlungsprinzipien
  • Paradigmenwechsel – Vorschläge zur Weiterentwicklung der Psychiatrie
  • Transformation der Psychiatrie durch Erfahrungsexperten
  • Die Psychiatrie vom Sozialen aus neu denken
  • Traumasensible Psychiatrie
  • Hinweis zum Buch
  • Danksagung
  • Literatur

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