Die Armut des kapitalistischen Reichtums und das gute Leben

Ökonomie, Lebensweise und Nachhaltigkeit

Meinhard Creydt

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Meinhard Creydt, Die Armut des kapitalistischen Reichtums und das gute Leben (2017), oekom verlag, München, ISBN: 9783962384234

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Beschreibung / Abstract

Viele schätzen die hohe wirtschaftliche Leistungskraft und die Vielfalt von Möglichkeiten zur »Selbstverwirklichung« in den führenden westlichen Nationen. Lebensqualität ist damit jedoch nicht identisch. An diesem Unterschied setzt Meinhard Creydt an. Er analysiert, welche Art von Reichtum sich in der kapitalistischen Marktwirtschaft bilden kann. Deren strukturelle Vorgaben formen auch unsere Lebensweise und Subjektivität, die sich deshalb auf eigene, aber nicht minder problematische Weise entwickelt.

Creydts Argumentation gibt neue Impulse. Das betrifft auch zentrale Fragen der Nachhaltigkeitsdiskussion: Was sind die objektiven Ursachen für die ökologische Krise? Welche Mentalitäten und Ideologien fördern sie? Warum kann sich Nachhaltigkeit so wenig durchsetzen?

In der Debatte über Ökonomie, Lebensqualität und Nachhaltigkeit sind bestimmte Missverständnisse weit verbreitet. Der Band arbeitet sie durch. Seine These: Ohne grundlegende Veränderung des Verständnisses vom »guten Leben« kann es keine gesellschaftliche Umgestaltung geben.

Beschreibung

Meinhard Creydt ist Psychologe und promovierter Soziologe. Er lebt und arbeitet in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er die Bücher »46 Fragen zur nachkapitalistischen Zukunft« und »Wie der Kapitalismus unnötig werden kann«. www.meinhard-creydt.de

Inhaltsverzeichnis

  • Die Armut des kapitalistischen Reichtums und das gute Leben
  • Inhalt
  • Vorwort
  • 1 Marktwirtschaft
  • § 1 Die Leistungsgrenzen des Marktes
  • § 2 Die eindimensionale "Sprache" der Preise
  • § 3 Der Gegensatz zwischen einzelbetrieblicher und gesellschaftlicher Rationalität
  • § 4 Der Schaden des einen ist der Nutzen des anderen
  • § 5 Negative Auswirkungen der Konkurrenz
  • § 6 Erlahmen ohne Konkurrenz Motivationen für sinnvolle Neuerungen?
  • § 7 Wie das Privateigentum die menschliche Existenz verengt
  • § 8 Freiheit im Markt und Freiheit vom Markt
  • § 9 Wie das Bruttosozialprodukt vom Inhalt des Reichtums absieht
  • 2 Kapitalistische Produktion und Akkumulation
  • § 10 Die Verwertung der Arbeitskraft
  • § 11 Der Widerspruch zwischen Effizienz und Kontrolle in der kapitalistischen Arbeitsorganisation
  • § 12 Was die für die kapitalistische Ökonomie charakteristischen Hierarchien anrichten
  • § 13 Die Ursachen der Kapitalakkumulation liegen nicht in "Gier" oder Bereicherung, sondern in Widersprüchen, deren Bewegungsform sie bildet
  • § 14 Die problematischen Gebrauchswertangebote, die für die kapitalistische Wirtschaft charakteristisch sind
  • § 15 Geplanter Verschleiß und Produktveraltung sowie Pfusch
  • § 16 Warum hat es ökologische Landwirtschaft im Kapitalismus schwer?
  • § 17 Lassen sich Wirtschaftskrisen durch die Steigerung der Massenkaufkraft vermeiden?
  • § 18 Warum der Weltmarkt problematisch ist
  • § 19 Warum wir nicht im "Monopolkapitalismus" leben
  • 2.1 Zu einigen Prädikaten, die der kapitalistischen Produktion und Akkumulation zugeschrieben werden
  • § 20 Die begrenzte Reichweite des Leistungsprinzips
  • § 21 Ist die kapitalistische Ökonomie effizient?
  • § 22 Wie das "Kosten sparen" die Kosten erhöht
  • § 23 Immer schneller, immer besser?
  • § 24 Verzichtbare Varianten von Innovation und "Dynamik"
  • § 25 Lohnt der ganze Aufwand?
  • § 26 Das Verhältnis zwischen den positiven Effekten der kapitalistischen Ökonomie und den Defensivausgaben
  • § 27 Wachstum
  • 3. Staat und Politik in der modernen kapitalistischen Marktwirtschaft
  • § 28 Die Grenzen staatlichen Handelns31
  • § 29 Die Überschätzung der Staatspolitik und die Idealisierung des Sozialstaats in der Kritik am "Neoliberalismus"
  • § 30 Die Grenzen politischer Willensbildung
  • § 31 Zwischenbetrachtung: Um was es sich bei den Gesellschaftsstrukturen handelt und um was nicht
  • 4. Produkt- und Selbstvermarktung
  • § 32 Der verkaufsfördernde Schein und das Misstrauen
  • § 33 Die Zirkularität des Erfolgs
  • § 34 Der Unterschied zwischen Leistungs- und Erfolgsintelligenz
  • § 35 Die Verschwendung und Fehlentwicklung von menschlicher Energie und Aufmerksamkeit in der Erfolgs- und Karriereorientierung.
  • 5. Konsum
  • § 36 Sind die Konsumenten schuld?48
  • § 37 Die Kernspaltung der Existenz zwischen Produktion und Konsumtion
  • § 38 Die Verselbständigung des Konsums
  • § 39 Die Verwandlung von Momenten des Lebens in verkaufbare Erlebnisse
  • § 40 Die Lust an selbstbezogenen Wahrnehmungen als Bestandteil von Waren-Gebrauchswerten (am Beispiel des Autos)
  • 6 Die Auswirkungen der kapitalistischen Marktwirtschaft auf zentrale Dimensionen des Lebens
  • § 41 Gegensätze und Widersprüche, in die die Individuen notwendigerweise im Kapitalismus geraten
  • § 42 Die Verselbständigung und Verfeindung der Pole von Spannungsverhältnissen
  • § 43 Was die Arbeit im Kapitalismus mit den Arbeitenden macht – Der Gegensatz der proletarischen Existenz zum guten Leben
  • § 44 Was die für die Menschen wesentliche Selbstwirksamkeit beeinträchtigt
  • § 45 Wie die kapitalistische Ökonomie die Gegenstandswelt verunstaltet, die für die Entfaltung menschlicher Sinne und Fähigkeit wesentlich ist
  • § 46 Was im Kapitalismus menschliche Beziehungen schwierig macht
  • § 47 Was den Individuen erschwert, sich ihre Realität zu vergegenwärtigen
  • § 48 Das gesellschaftliche Sein verstimmt das Bewusstsein
  • § 49 Die Orientierung nach oben
  • § 50 Die Kosten der Anpassung
  • § 51 Moderner Kapitalismus und das Geschlechterverhältnis
  • § 52 Kindererziehung im Kapitalismus
  • § 53 Das gesellschaftliche Schicksal des höheren Lebensalters
  • § 54 Die Probleme, die Angst, der Pragmatismus und das Fortsetzungsverhalten
  • § 55 Die Misere des Psychosozialprodukts
  • § 56 Die abträglichen Auswirkungen der kapitalistischen Marktwirtschaft auf die menschlichen Sitten
  • 7. Das gute Leben und seine Momente
  • § 57 Zu den Begriffen "gutes Leben" und "Sinn"
  • § 58 Die Vergegenständlichung in der Arbeit und Tätigkeit
  • § 58.1 Gute Arbeit erfordert anthropozentrische Produktionstechnologie
  • § 58.2 Der Unterschied zur egozentrischen Selbstverwirklichung
  • § 59 Die Auseinandersetzung mit den Objekten außerhalb der Arbeit
  • § 60 Die Sozialbeziehungen
  • § 61 Der entwickelte Stand der Arbeitsproduktivität und der Vernetzung menschlicher Tätigkeiten
  • § 62 Die Strukturen und Institutionen
  • § 63 Die Subjektivität
  • § 64 Die von öffentlicher Erwägung, Beratung und Auseinandersetzung bestimmte (deliberative) Demokratie
  • § 65 Schluss
  • Nachwort: Konsequenzen für die Diskussion über Nachhaltigkeit
  • Literatur

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