Autoritäre Versuchungen

Signaturen der Bedrohung I

Wilhelm Heitmeyer

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Wilhelm Heitmeyer, Autoritäre Versuchungen (2018), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518754795

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Beschreibung / Abstract

Ein Gespenst geht um in der Welt – das Gespenst des rabiaten Rechtspopulismus. Spätestens mit der Wahl Donald Trumps hat sich die Lage zugespitzt mit Angriffen auf Pressefreiheit und Gewaltenteilung. Gegen die liberale Demokratie.


Wilhelm Heitmeyer hat diese Tendenzen frühzeitig thematisiert. 2001 warnte er, die Globalisierung gehe mit politischen und sozialen Kontrollverlusten einher, die zum Aufstieg des autoritären Kapitalismus, zu Demokratieentleerung und einem Erstarken des Rechtspopulismus führen könnten. In seinem neuen Buch knüpft er an diese Analyse an und macht sie für eine Diagnose der aktuellen Situation fruchtbar. Der Band bildet den Auftakt zu der Reihe »Signaturen der Bedrohung«, die Phänomenen politischer Gewalt und sozialer Desintegration gewidmet ist.

Beschreibung

<p>Wilhelm Heitmeyer, geboren 1945, war von 1996 bis 2013 Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und arbeitet dort jetzt als Forschungsprofessor. In der edition suhrkamp gab er u. a. die Reihe <em>Deutsche Zustände </em>heraus.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • TItel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort: Signaturen der Bedrohung
  • Neue deutsche Brüche
  • 1. Ein Schritt zur Gesellschaftsanalyse: Der autoritäre Nationalradikalismus als Bedrohung der offenen Gesellschaft und der liberalen Demokratie
  • 2. Ankertext von 2001: »Autoritärer Kapitalismus, Demokratieentleerung und Rechtspopulismus. Eine Analyse von Entwicklungstendenzen«
  • 1. Ökonomische Globalisierung und demokratische Entwicklung - ein riskantes Verhältnis?
  • 2. Zum Irrtum endgültiger liberaler Demokratieentwicklung
  • 3. Das Ende der wechselseitigen Zähmung?
  • 4. Verhängnisvolle Folgen einer Quadratur des Kreises?
  • 5. Folgen der Demokratieentleerung
  • 6. Fazit
  • 3. Weiterführungen: Verschärfte Ambivalenz der Moderne erzeugt verschiedene Formen des Autoritarismus
  • 4. Entsicherte Jahrzehnte. Autoritäre Versuchungen haben die offene Gesellschaft erreicht
  • 4.1 Krisen und Krisenverarbeitung. Verstörungen und Kontrollverluste
  • 4.2 Verschiebung gesellschaftlicher Koordinaten
  • 4.3 Autoritäre Haltungen in entsicherten Zeiten
  • 5. Neuere Entwicklungen im autoritären Kapitalismus
  • 5.1 Unaufhaltsame kapitalistische Landnahmen: Ausgreifend beschleunigte Prozesse und soziale Kontrollverluste
  • 5.2 Übergriffig eindringende Prozesse: Ökonomische Dominanz als Quelle für Anomie und Kontrolllosigkeit
  • 5.3 Ökonomisierung des Sozialen: Voraussetzungen für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und autoritäre Folgebereitschaft in der Bevölkerung
  • 5.4 Orientierungslosigkeit: Suche nach Sicherheit und Kontrolle
  • 6. Gesellschaftliche Integrations- und Desintegrationsdynamik in entsicherten Zeiten
  • 6.1 Die soziale Mitte: Soziale Stabilitätsrelevanz, riskante Statusgefährdung und Autoritarismen
  • 6.2 Bedeutung von Desintegrationsängsten und Anerkennungsdefiziten für autoritäre Reaktionen
  • 6.3 »Kulturelle Überfremdung«: Homogenitätssehnsucht als Einfallstor für autoritäre Kontrollversuche
  • 7. Demokratieentleerung und Ökonomisierung des Politischen
  • 7.1 Demokratieentleerung als Magnet für autoritäre Versuchungen
  • 7.2 Politische Entfremdung und wutgetränkte Apathie
  • 8. Empirische Zusammenführungen und Entwicklungsverläufe
  • 8.1 Kontrollgewinne und Kontrollverluste: Zur Bedrohung der liberalen Demokratie
  • 8.2 Rechtspopulistische Einstellungen 2002-2011: Radikalisierung ohne politische Angebote
  • 8.3 Rechtspopulistische Einstellungen 2014-2017: Sozioökonomischer Status und Milieuzugehörigkeit unter den AfD-Anhängern
  • 9. AfD: Autoritärer Nationalradikalismus
  • 9.1 Autoritär-nationalradikales Milieu: Politische Varianten, zivilgesellschaftliche und mediale Netzwerke
  • 9.2 Dichotomische Gesellschaftsbilder als ideologische Realitätsverzerrungen
  • 9.3 Kontrollparadigma als Machtstrategie
  • 9.4 Emotionalisierung gesellschaftlicher Probleme als Kontrollverluste
  • 9.5 Eskalativer Mobilisierungsstil zur Wiederherstellung von Kontrolle
  • 9.6 Mechanismen der Radikalisierung durch soziale Vergleichsprozesse
  • 9.7 »Deutsch-Sein« als Schlüsselkategorie für autoritäre Umformungsprozesse
  • 9.8 Signal-Positionen von führenden Parteifunktionären: »Wir holen uns unser Land zurück«
  • 9.9 Die Gewalt-Membranen des autoritären Nationalradikalismus
  • 10. Mechanismen: Destruktion durch Normalitätsverschiebungen
  • 10.1 Eliten als Transmissionsakteure für rohe Bürgerlichkeit
  • 10.2 Kapitalgetriebene Ausbreitung der Hasskommunikation
  • 10.3 Verbreitungsvehemenz von Verschwörungstheorien
  • 11. Von der gesellschaftlichen zur parlamentarischen Einflussmacht des autoritären Nationalradikalismus
  • 12. Kontrollversuche konservativer Politik: Riskante Anpassungen als weitere Normalitätsverschiebung
  • 13. Die Flüchtlingsbewegung: Nicht Ursache, sondern Beschleunigungsfaktor für die Ausbreitung des autoritären Nationalradikalismus
  • 14. Das Eskalationskontinuum und der Mythos vom Verschwinden des Autoritären
  • 15. Autoritäre Eindunkelungen in Europa
  • 16. Zukünfte. Der autoritäre Nationalradikalismus als politisches Wachstumsmodell?
  • Literaturverzeichnis

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