Transhumanismus - Vision und Wirklichkeit
Otto Hansmann
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Otto Hansmann, Transhumanismus - Vision und Wirklichkeit (2015), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832594756
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Beschreibung / Abstract
Der Transhumanismus bespielt die Bühnen der USA, Großbritanniens und Europas mit Inszenierungen zur Menschenverbesserung, Selbstoptimierung bis hin zur Selbstüberwindung. Sein Spiel erfährt zunehmende Resonanz. Die Menschen sehen sich in die Dynamik gesellschaftlicher Veränderungsprozesse hineingeworfen. Sie können gar nicht anders, als den Leitsternen zu folgen, die sie in das verheißene Land einer transhumanistischen Gesellschaft führen. Dort erwarten sie Labore zur Erzeugung von Wunschkindern, zur Herstellung künstlicher Intelligenz, zur Kreation technologischer Singularitäten mit Maschinenbewusstsein, Ersatzteilbanken für ihren Körper, die ihnen Langlebigkeit bis hin zur digitalen Unsterblichkeit versprechen.
Besser werden; beim Aneignen von Wissen nicht nachlassen; lernen, wie man lernt und sich bildet; die dabei sich aufbäumenden Widerstände abräumen und Ängste abbauen; sich selbst immer wieder neu erfinden; üben, bis der Aufstieg zum Gipfel körperlicher und mentaler Artistik gelingt -- all das ist nicht wirklich neu.
Das Gehirn digital auslesen und in Maschinen importieren, die mit Menschen "kollaborieren" oder im Produktions- und Dienstleistungssektor selbstständig operieren -- dies scheint die vierte Revolution einzuleiten.
Wir sind gut beraten, dieses transhumanistische Unternehmen problemgeschichtlich und kritisch zu erwägen. Dazu will dieses Büchlein einen Beitrag leisten.
Besser werden; beim Aneignen von Wissen nicht nachlassen; lernen, wie man lernt und sich bildet; die dabei sich aufbäumenden Widerstände abräumen und Ängste abbauen; sich selbst immer wieder neu erfinden; üben, bis der Aufstieg zum Gipfel körperlicher und mentaler Artistik gelingt -- all das ist nicht wirklich neu.
Das Gehirn digital auslesen und in Maschinen importieren, die mit Menschen "kollaborieren" oder im Produktions- und Dienstleistungssektor selbstständig operieren -- dies scheint die vierte Revolution einzuleiten.
Wir sind gut beraten, dieses transhumanistische Unternehmen problemgeschichtlich und kritisch zu erwägen. Dazu will dieses Büchlein einen Beitrag leisten.
Inhaltsverzeichnis
- BEGINN
- 1 Das transhumanistische Versprechen
- 2 Transhumanistische Präludien – problemgeschichtliche Fragmente
- 2.1 Göttersöhne und Pharaonensöhne oder die ersten Transhumanisten Europas
- 2.2 Die sokratische Mäeutik und ihre sophistische Umwertung durch das rhetorische make believe
- 2.3 Platons Idee der Höhlenweltüberwindung durch Hinaufbildung des Menschen
- 2.4 Selbstüberwindungen des Menschen durch ethisch-politische Optimierung bei Aristoteles
- 2.5 Transhumanistische Präludien - problemgeschichtliche Aspekte im Fokus der Menschenverbesserung und Weltüberwindung
- 2.6 Jean-Jacques Rousseaus Vision der Selbstüberwindung im Zwiespalt von Mensch und Bürger
- 2.7 Immanuel Kants Theorie moralischer Selbstüberwindung
- 2.8 Menschenverbesserung und Gesellschaftserneuerung durch Bildung bei Wilhelm von Humboldt
- 2.9 G.W.F. Hegels Begriff der Selbstüberwindung im Kontext seiner Phänomenologie und Philosophie des Geistes
- 2.10 Transhumanistische Präludien - problemgeschichtliche Aspekte im Fokus der Selbst- und Gesellschaftsoptimierung
- 2.11 Darwins evolutionstheoretisch buchstabiertes Modell der Selbstüberwindung
- 2.12 Selbstüberwindung des Menschen im Zuge revolutionärer Umwälzung bei Karl Marx
- 2.13 Nietzsches „Umwertung aller Werte“ und die Auferstehung des „Übermenschen“
- 2.14 Rudolf Steiners Konzept der Selbstüberwindung durch den „Geistesmenschen“
- 2.15 System- und Selbstoptimierung durch Autopoiese im Raum von Kommunikation. Luhmanns Konzept sozioreferentieller Selbstbeschreibungen
- 2.16 Selbstoptimierung. Peter Sloterdijks „Ecce homo novus“
- 2.17 Transhumanistische Präludien - problemgeschichtliche Aspekte im Fokus optimierender Selbsterzeugungen und kommunikativer Rahmungen
- 3 Übergänge oder im Zwischenraum von Fiktion und Realität
- 3.1 Manipulierte Genealogie: Wunschkinder verdrängen Zufallsgeburten
- 3.2 Human Enhancement oder Menschenverbesserung
- 3.3 Bewusstseinsaffine technologische Singularität?
- 3.4 Mensch-Maschinen und Maschinenmenschen: Smarte Ko-Operationen oder smarter Interaktionismus
- 3.5 Zusammenfassende kritische Anmerkungen
- 4 Transhumanistische Gesellschaft ante portas?
- 4.1 Biotechnische Selektion und smarte Sozialisation oder vom Aufwachsen in bestimmter Unbestimmbarkeit
- 4.2 Pädagogik am Ende oder bloßer Legitimationsgarant? Zum Zwiespalt pädagogischer Professionen
- 4.3 »Smart Technology« – Industrie 4.0 – »Smart Services« - Möglichkeiten und Grenzen
- 4.4 Cyborgs marschieren auf, und wo bleibt der Mensch?
- 4.5 Transhumanistische Gesellschaft – Solipsismus und digitaler Kommunismus?