Schelling und die Antipolitische Moderne

André Schmiljun und Volker Thiel

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André Schmiljun, Volker Thiel, Schelling und die Antipolitische Moderne (2017), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832593339

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Beschreibung / Abstract

Was ist Antipolitik, wie entsteht Antipolitik und wie ist ihr Verhältnis zur Parlamentarischen Demokratie? Stellt sie vielleicht sogar eine Gefahr für die Parlamentarische Demokratie dar? Die vorliegende Untersuchung diskutiert diese Fragen mit Rückgriff auf eine historische Analyse, nämlich am Beispiel des Idealisten und Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, der sich mit seinen Überlegungen sehr nah am heutigen Zeitgeist Antipolitischer Strömungen bewegt und eine soziologische Einordnung ermöglicht. Wenn Antipolitischen Bewegungen der Sprung in die institutionalisierte Politik gelingt, wie etwa in Italien der "Fünf-Sterne-Bewegung" (Mo Vimento 5 Stelle, M5S) oder auch der deutschen Piratenpartei und AFD in den letzten Jahren, verlieren sie ihre Antipolitische Legitimität und Dynamik. Sie werden Teil des politischen Systems. Das aktuellste Beispiel ist die Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Er hatte es geschafft u.a. mit einfachen Schlagworten, wie "America First", sich zum Kopf einer Antipolitischen Bewegung zu machen und tatsächlich Betroffene, diffus Unzufriedene und Rassisten für sich zu mobilisieren. Für die Parlamentarische Demokratie sind Antipolitische Bewegungen eine ernst zu nehmende und anhaltende Herausforderung, zumal der Trend des antipolitischen Protests zukünftig vermutlich eher zunehmen als abnehmen wird.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Einführung zur Antipolitischen Moderne
  • I. Schelling als politischer Philosoph
  • 1.1 Schelling heute
  • 1.2 Fragestellung und Vorgehensweise
  • 1.3 Schelling als politischer Philosoph: Zwei traditionelle Interpretationslinien
  • 1.4 Schelling – ein politischer Reaktionär?
  • 1.5 Tübingen und die Französische Revolution
  • 1.6 Nachrevolutionäre Zeit
  • 1.7 Schelling und die revolutionären Ideen
  • II. Antipolitik bei Schelling: Einführung und Rezeption des Begriffs
  • 2.1 Welche Bedeutung hat Antipolitik?
  • 2.2 Ein neuer Theorierahmen
  • 2.3 Antipolitik im anglo-amerikanischen Raum
  • III. Praxis und Kritik: Arbeiten und Leben im Staat
  • 3.1 Goethe und Schelling: „Keine Spur einer Sansculotten-Tournure“
  • 3.2 Schelling als königlicher Berater
  • 3.3 Hegels Vernunftstaat
  • 3.4 Schellings Kritik am Staat
  • 3.5 Schellings Begriff des Politischen
  • IV. Schellings Staatstheorien
  • 4.1 Die Deduktion des Rechts
  • 4.2 Der Staat als Mechanismus
  • 4.3 Der organische Staat
  • 4.4 Der Staat als Kunstwerk
  • 4.5 Der Staat als zweite Natur
  • V. Schellings Antipolitische Leitlinien und Perspektiven
  • 5.1 Kurzüberblick zur Methode
  • 5.2 Erstes Antipolitisches Prinzip: Die Freiheit des Einzelnen gegenüber dem Staat
  • 5.3 Zweites Antipolitisches Prinzip: Die Persönlichkeit gehört zernichtet - Erste Grundzüge von Schellings Philosophie der Person
  • 5.4 Der Mechanismus vernichtet die Individualität
  • 5.5 Drittes Antipolitisches Prinzip: Staat und Religion
  • 5.6 Die Bedeutung der Religion in der Philospohie der Offenbarung
  • 5.7 Reaktionen auf Schellings Berliner Vorlesungen
  • VI. Die Antipolitische Moderne - Ist die Demokratie in Gefahr?
  • 6.1 Schelling und spätere Formen der Antipolitik
  • 6.2 Ausblick auf eine Theorie der Antipolitik
  • 6.3 Die Antipolitik Schellings - Zwischen Konservatismus und Modernität
  • 6.4 Zwischenresümee und Ausblick
  • 6.5 Antipolitische Aufbrüche in der Bundesrepublik und DDR
  • 6.6 Antipolitische Bewegungen in Deutschland
  • 6.7 Internationale Antipolitische Bewegungen
  • 6.8 Schlussfolgerungen für die Demokratie
  • Literaturverzeichnis
  • Sekundäre Quellen
  • Autoren

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