Devianz und Herrschaft

Auf der Suche nach universellen Devianzthematisierungen verloren gegangener Zusammenhänge

Johannes Stehr

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Johannes Stehr, Devianz und Herrschaft (2017), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0341-1966, 2017 #04, S.298

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Beschreibung / Abstract

Die Frage nach Invarianzen von Devianzthematisierungen, die Helge Peters in seinem Beitrag formuliert und beantwortet, lässt sich produktiver wenden, wenn nicht nach universellen Devianzthematisierungen gesucht wird, sondern Diskontinuitäten und Kontinuitäten von Devianzthematisierungen in ein angemessenes Verhältnis gesetzt werden. Mit der Entstehung von herrschaftlich organisierten Gesellschaften ändern sich sowohl die Thematisierungs- als auch die Umgangsformen mit Devianz. Devianz kann in akephalen Gesellschaften als Ressource zur Abwehr von Herrschaft bestimmt werden, in staatlich organisierten Gesellschaften sind Devianzthematisierungen (mehr oder weniger) unmittelbar mit der Durchsetzung und Darstellung von Herrschaftsordnungen verbunden.

Schlüsselwörter: Devianzthematisierung, historischer Vergleich, Devianzkonzepte als Ressourcen, Herrschaftsabwehr/Herrschaftsdarstellung

It is proposed to study the articulation of deviance in different societies not as a search for universal forms of articulations of deviance, but to consider the fundamental difference of articulations of deviance in acephalous and state societies. Conceptions of deviance in acephalous societies can be interpreted as resources through which the creation of domination can be prevented, while in state societies conceptions of deviance represent and reaffirm structures of domination.

Keywords: articulations of deviance, historical comparative research, deviance as resource, prevention of domination/representing domination

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