Stand der Nachhilfeforschung in Deutschland

Ludwig Haag und Doris Streber

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Ludwig Haag, Doris Streber, Stand der Nachhilfeforschung in Deutschland (2017), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2191-8325, 2017S.1

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Beschreibung / Abstract

Im Folgenden wird der Stand der Nachhilfeforschung in Deutschland aufgezeigt. Befunde zu zentralen Forschungsfragen werden wiedergegeben. In öffentlichen Diskussionen zum Thema Nachhilfeunterricht geht es neben der Frage nach der Wirksamkeit vor allem um die Frage nach der Verbreitung. Dabei ist die Datenlage zu den beiden zentralen Fragen Verbreitung und Wirksamkeit unterschiedlich. Während zur Verbreitung gesicherte Daten vorliegen, ist die Basis empirisch fundierter Ergebnisse gerade über die Wirksamkeit relativ schmal. Die Bewertung der Verbreitung ist nicht unabhängig von den Gründen zu sehen, weshalb Nachhilfe in Anspruch genommen wird. Allzu schnell werden hierfür Unzulänglichkeiten, auch Enttäuschungen und negative Erfahrungen konkret mit den Schulen vor Ort vorgebracht. Bei diesem Lamento kommen die Motive der Eltern etwas zu kurz, die individuell mit der Inanspruchnahme von Nachhilfe für ihr Kind auch auf die Leistungsorientierung in unserer Gesellschaft reagieren, indem sie ihrem Kind beste Startchancen ermöglichen wollen.

Im Weiteren werden vier Organisationsformen vorgestellt, wie heute Nachhilfe angeboten wird. Zunächst geht es um die Unterscheidung zwischen Einzelunterricht und Unterricht in einer Kleingruppe. Eigens wird auf tutorielles Lernen eingegangen. Schließlich wird das neu aufkommende PC-gesteuerte Nachhilfewesen beleuchtet. Die Forschungsfrage wird behandelt, wie erfolgreiche Nachhilfelehrkräfte in der Praxis arbeiten, auf welche Wirkfaktoren und tatsächlich ablaufende Prozesse es bei erfolgreichem Nachhilfeunterricht ankommt. Der Artikel schließt mit Überlegungen, wie Erkenntnisse der Nachhilfeforschung für das öffentliche Schulsystem fruchtbar gemacht werden können.

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