Reaktivierung von Traumata aus dem Zweiten Weltkrieg - Erscheinungsformen und Umgang mit der Thematik in der stationären Altenhilfe

Astrid Romeike

Diese Publikation zitieren

Astrid Romeike, Reaktivierung von Traumata aus dem Zweiten Weltkrieg - Erscheinungsformen

und Umgang mit der Thematik in der stationären Altenhilfe (2017), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1430-9653, 2017 #03, S.197

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Beschreibung / Abstract

Due to the age structure of the residents in residential nursing homes, the issue of traumas caused by the Second World War is still relevant for their long-term care. In daily nursing routine, however, there is often a lack of reflective handling of behavior patterns that can possibly be traced back to reactivated traumas from the Second World War. The aim of the study was to gain insight into the different manifestations of reactivated traumas and the dealing of nurses and caregivers with the topic. For this purpose, 96 employees of residential nursing homes were interviewed in a quantitative overview study. Based on the results, interventions can be planned to adequately accompany affected nursing home residents. The survey shows that the manifestations of reactivated war traumas are very different. They mainly concern the areas of personal care, nutrition and sleep behaviour. The triggers for trauma reactivations are very individual. The study participants attach great importance to the topic, but would like more training in dealing with affected residents. For an adequate care of war traumatized, a greater awareness of the nurses seems appropriate as well as an intensification of professional and further training.

Keywords

trauma reactivation, Second World War, trauma caused by war, trigger, behavioural

problems



Das Thema Kriegstraumata aus dem Zweiten Weltkrieg ist aufgrund der Altersstruktur der Bewohner in stationären Altenpflege-Einrichtungen noch relevant für deren pflegerische Versorgung. Im Pflegealltag fehlt jedoch vielfach ein reflektierter Umgang mit Verhaltensweisen, die sich möglicherweise auf reaktivierte Traumata aus dem Zweiten Weltkrieg zurückführen lassen. Ziel der Untersuchung war es, Erkenntnisse über unterschiedliche Erscheinungsformen reaktivierter Traumata und den Umgang der Pflege- und Betreuungskräfte mit der Thematik zu gewinnen. Dazu wurden in einer quantitativen Übersichtsstudie 96 Mitarbeiter der stationären Altenpflege befragt. Anhand der Ergebnisse können Interventionen zur adäquaten Begleitung von betroffenen Pflegeheimbewohnern geplant werden. Die Erhebung zeigt, dass die Erscheinungsformen reaktivierter Kriegstraumata sehr unterschiedlich sind. Sie betreffen hauptsächlich die Bereiche Körperpflege, Ernährung und Schlafverhalten. Die Auslösereize für Trauma-Reaktivierungen sind sehr individuell. Die Untersuchungsteilnehmer messen dem Thema eine hohe Bedeutung bei, wünschen sich allerdings mehr Fortbildungen zum Umgang mit betroffenen Bewohnern. Für eine adäquate Pflege Kriegstraumatisierter scheint eine stärkere Sensibilisierung der Pflegekräfte ebenso angezeigt wie eine Intensivierung der Aus- und Fortbildung.

Schlüsselwörter

Trauma-Reaktivierung, Zweiter Weltkrieg, Kriegstrauma, Auslösereiz, Verhaltensauffälligkeiten

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