Politik mit dem Wohlfahrtsstaat

Mit einem Vorwort von Claus Offe

Georg Vobruba

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Georg Vobruba, Politik mit dem Wohlfahrtsstaat (2015), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518755525

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Klagen über die hohen Kosten der Wohlfahrt in den Industriegesellschaften häufen sich. Beklagt werden einerseits die »steigenden Ansprüche« an die finanzielle Leistungskraft des Staates, eine »um sich greifende Versorgungsmentalität«; beklagt werden andererseits die Einschnitte ins »soziale Netz«, die ins Wanken geratenen oder überstrapazierten Garantien gegen, z.B., Arbeitslosigkeit, individuelle Notlagen, krisenhafte Entwicklungen in den öffentlichen Diensten usw. In diesen widersprüchlichen Reaktionen drücken sich nicht nur unterschiedliche Interessen gesellschaftlicher Gruppen aus, sondern auch die inneren Paradoxien des Wohlfahrtsstaats selber: Seine Handlungs- und Interventionskompetenzen können unter bestimmten Bedingungen zur Grundlage von gesellschaftlichen Verhaltensweisen werden, die störend auf den Staat zurückwirken. Und er antwortet darauf mit massiver Verschärfung seiner Selbsterhaltungs-Imperative: Er sucht den Status quo hermetisch abzuriegeln. Doch nur dann, wenn die Betroffenen diese Imperative »verinnerlichen«, sich der »Systemverträglichkeit« ihres Handelns stets im voraus vergewissern, ist Politik als Veränderungsentwurf abgeschafft. Die Analysen von Vobruba schlagen eine Politik vor, die, statt im Wohlfahrtsstaat sich einzuigeln, auf der Grundlage seiner Sicherungsmechanismen über ihn hinausweist.

Beschreibung

<p>Claus Offe, geboren 1940, lehrte Politikwissenschaft und Soziologie in Bielefeld, Bremen, an der Humboldt-Universit&auml;t zu Berlin und an der Hertie School of Governance.</p>

Inhaltsverzeichnis

  • [Cover]
  • Untitled
  • [Informationen zum Buch und Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung
  • I. Positionen der Staatstheorie – Rückblick auf eine Debatte
  • 1. Funktionstheoretische Ansätze: Die bürgerliche Theorie der Wirtschaftspolitik und die 'Staatsableitungen'
  • 2. Handlungstheoretische Ansätze: Die ökonomische Theorie der Politik und die Theorie des staatsmonopolistischen Kapitalismus
  • 3. Das Interesse des Staates an sich selbst. Ein staatstheoretisches Konzept
  • II. Wohlfahrtsstaatliche Sicherung und politische Konfliktfähigkeit
  • III. Staatseingriff und Ökonomiefunktion – Der Sozialstaat als Problem für sich selbst
  • IV. Keynesianismus als politisches Prinzip – Zur Theorie des instrumentellen Gesellschaftsbildes
  • 1. Keynesianismus und Sozialdemokratie
  • 2. Die implizite Staatstheorie des Keynesianismus
  • 3. Keynesianismus in der Krise
  • 4. Der Ruf nach 'gesamtgesellschaftlicher Verantwortung'
  • 5. Stadien staatlichen Selbstverständnisses
  • 6. Das instrumentelle Gesellschaftsbild
  • 7. Die Ächtung des Konflikts
  • V. Die Internalisierung von Systemerhaltung als Sachzwang – Neokorporatismus in gesellschaftstheoretischer Perspektive
  • 1. Tendenzen gesellschaftlicher Entwicklung
  • 2 . Technokratiediskussion
  • 3. Die Reprivatisierung von Systemerhaltung. Neokorporatistische Politikproduktion
  • 4. Systemerhaltung als Sachzwang. Neokoporatistische Politikakzeptanz
  • 5. Das asymmetrische Teilnahmerisiko
  • 6. Die gesellschaftspolitische Produktivität des Neokorporatismus
  • Anmerkungen
  • I. Positionen der Staatstheorie
  • II. Wohlfahrtsstaatliche Sicherung und politische Konfliktfähigkeit
  • III. Staatseingriff und Ökonomiefunktion
  • V. Die Internalisierung von Systemhaltung als Sachzwang
  • Literatur
  • Drucknachweise

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