Riskante Freiheiten

Individualisierung in modernen Gesellschaften

Diese Publikation zitieren

Ulrich Beck (Hg.), Elisabeth Beck-Gernsheim (Hg.), Riskante Freiheiten (2016), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518755051

5837
Accesses
446
Quotes

Beschreibung / Abstract

Im vorliegenden Band werden die konkreten, das Leben jedes einzelnen betreffenden Formen der Individualisierung beschrieben. Es geht um das Widerspiel von neuer Freiheit und neuen Risiken in allen Lebensbereichen: um Kindheit und Jugend, um Frauen, um Liebe und Scheidung, Sozialpolitik und Armut.

Beschreibung

<p>Ulrich Beck ist einer der weltweit anerkannten Soziologen. Sein 1986 erstmals ver&ouml;ffentlichtes Buch <i>Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne </i>brachte ein neues Zeitalter auf den Begriff. Dieses Konzept machte ihn international und weit &uuml;ber akademische Kreise hinaus bekannt. Zwanzig Jahre sp&auml;ter erneuerte und erweiterte er seine Zeitdiagnostik in <i>Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit</i> im Zeichen von Terrorismus, Klimakatastrophen und Finanzkrisen. Er war zwischen 1997 und 2002 Herausgeber der Reihe <em>Edition Zweite Moderne</em> im Suhrkamp Verlag. Zwischen 1992 und 2009 war Beck Professor f&uuml;r Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universit&auml;t M&uuml;nchen. Von 1999 bis 2009 fungierte Ulrich Beck als Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Sonderforschungsbereichs Reflexive Modernisierung. Vom Europ&auml;ischen Forschungsrat wurde Ulrich Beck 2012 ein Projekt zum Thema <em>Methodologischer Kosmopolitismus am Beispiel des </em><em>Klimawandels</em> mit f&uuml;nfj&auml;hriger Laufzeit bewilligt. Beim Weltkongress f&uuml;r Soziologie 2014 in Yokohama erhielt Ulrich Beck den Lifetime Achievement Award &ndash; For Most Distinguished Contribution to Futures Research der International Sociological Association.</p>

<p>Ulrich Beck wurde am 15. Mai 1944 in Stolp in Hinterpommern geboren. Nach seinem Studium der Soziologie, Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaft in M&uuml;nchen promovierte er dort im Jahr 1972. Sieben Jahre sp&auml;ter wurde er im Fach Soziologie habilitiert. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse galt dem Grundlagenwandel moderner Gesellschaften. Diese grundlegenden Ver&auml;nderungen fa&szlig;te er, neben dem Begriff des Risikos, unter anderem mit Konzepten wie Reflexiver Modernisierung, Zweite Moderne, unbeabsichtigte Nebenfolgen und Kosmopolitismus.</p>

<p>Ihm wurden mehrere Ehrendoktorw&uuml;rden europ&auml;ischer Universit&auml;ten und zahlreiche Preise verliehen.</p>

<p>Er starb am 1. Januar 2015.</p>


Elisabeth Beck-Gernsheim ist Professorin für Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Inhaltsverzeichnis

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch und Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Ulrich Beck/Elisabeth Beck-Gernsheim – Individualisierung in modernen Gesellschaften – Perspektiven und Kontroversen einer subjektorientierten Soziologie
  • 1. Was meint "Individualisierung der Lebensformen"?
  • 2. Von der Unlebbarkeit der Moderne: Entroutinisierung des Alltags
  • 3. Was ist neu an Individualisierungsprozessen? Das Beispiel der Sozialgeschichte der Ehe
  • 4. Perspektiven und Kontroversen individuumsorientierter Soziologie
  • 5. Ausblick: Wie sind hochindividualisierte Gesellschaften integrierbar?
  • Anmerkungen
  • Ulrich Beck – Jenseits von Stand und Klasse?
  • Arbeitsmarkt als Motor der Individualisierung
  • Individualisierung und Klassenbildung: Marx und Weber
  • Entstehung nichtständischer Klassensolidaritäten
  • Vom familialen zum politischen Privatismus
  • "Gesellschaft der Unselbständigen"
  • Anmerkungen
  • Ditmar Brock – Rückkehr der Klassengesellschaft? Die neuen sozialen Gräben in einer materiellen Kultur
  • 1. Von der kulturellen Normierung zur materiellen Kultur – Der neue Integrationsmodus entwickelter Industriegesellschaften
  • 2. Nivellierungsprozesse in den fünfziger und sechziger Jahren – Polarisierungstendenzen seit den siebziger Jahren
  • 3. Wieder zwei Nationen in einem Staat?
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Barbara Riedmüller – Sozialpolitik und Armut. Ein Thema zwischen Ost und West
  • 1. Alte und neue Diskussionen
  • 2. Individualisierung und Sozialpolitik
  • 3. Die Neue Armut wird entdeckt
  • 4. Folgen der Modernisierung
  • 5. Und in Ostdeutschland?
  • 6. Und die Politik?
  • Literatur
  • Thomas Rauschenbach – Inszenierte Solidarität: Soziale Arbeit in der Risikogesellschaft
  • 1. Soziale Arbeit und soziale Risiken
  • 2. Von der "informellen" zur "inszenierten" Solidarität
  • 3. Soziale Arbeit als Produkt und Produzent von Modernisierungsrisiken
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Elisabeth Beck-Gernsheim – Auf dem Weg in die postfamiliale Familie – Von der Notgemeinschaft zur Wahlverwandtschaft
  • 1. Die Konstruktion von Normalität
  • 2. Familie und Individualisierung: Stationen des historischen Wandels
  • 3. Individualisierung und die Inszenierung des Alltags
  • 4. Ausblick: Welche Zukunft?
  • Anmerkungen
  • Birgit Geissler/Mechtild Oechsle – Lebensplanung als Konstruktion: Biographische Dilemmata und Lebenslauf-Entwürfe junger Frauen
  • 1. Biographische Selbststeuerung und "halbierte Moderne"
  • 2. Modernisierung des Frauenlebens: Rechtliche Gleichheit und materielle Unabhängigkeit
  • 3. Gleichheitspostulat und doppelte Lebensführung
  • 4. Lebensplanung als Konstruktion neuer Relationen zwischen Erwerbsarbeit und Familie
  • 5. Typen der Lebensplanung
  • 6. Lebensplanung als Ressource
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Judith Wallerstein/Sandra Blakeslee Scheidung – Gewinner und Verlierer
  • Die Phasen einer Scheidung
  • Kinder aus geschiedenen Ehen
  • Scheidung als Spiegelbild der Ehe
  • Anmerkungen
  • Niklas Luhmann – Copierte Existenz und Karriere. Zur Herstellung von Individualität
  • Anmerkungen
  • Maria S. Rerrich – Zusammenfügen, was auseinanderstrebt: Zur familialen Lebensführung von Berufstätigen
  • Die Organisation des Alltags: eine komplexe Gestaltungsaufgabe
  • Die Arbeit des Alltags: Empirische Befunde
  • Transformation der Lebensführung in Ostdeutschland: Ein Beispiel aus Leipzig
  • Alltägliche Lebensführung zwischen Freisetzung und neuer Einbindung
  • Literatur
  • Martin Kohli – Institutionalisierung und Individualisierung der Erwerbsbiographie
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Martin Baethge – Arbeit und Identität
  • 1. Was meint: Normative Subjektivierung der Arbeit?
  • 2. Ursachen
  • 3. Zum Wandel der Vergesellschaftung durch Arbeit
  • 4. Ausblick
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Karl Ulrich Mayer/Walter Müller – Individualisierung und Standardisierung im Strukturwandel der Moderne Lebensverläufe im Wohlfahrtsstaat
  • 1. Problemstellung
  • 2. Staatsentwicklung und Entwicklung von Lebensverläufen
  • 3. Modalitäten des staatlichen Handelns und ihr Einfluß auf die Ordnung des Lebensverlaufs
  • 4. Regulative Normen und Altersschichtung
  • 5. Gesetzlich verankerte Ansprüche, Dienstleistungen und die Standardisierung von Lebensereignissen
  • 6. Funktionelle Rationalität und die Logik individueller Lebensentwürfe
  • 7. Vom Wohlfahrtsstaat zur Wohlfahrtsgesellschaft
  • 8. Integration oder Segmentatio
  • Literatur
  • Wolfgang Zapf – Staat, Sicherheit und Individualisierung
  • Anmerkungen
  • Ronald Hitzler/Anne Honer – Bastelexistenz. Über subjektive Konsequenzen der Individualisierung
  • 1. Die verlorenen Sicherheiten
  • 2. Das individuelle Orientierungsproblem
  • 3. Die Politik der Sinnbastler
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Elisabeth Beck-Gernsheim – Gesundheit und Verantwortung im Zeitalter der Gentechnologie
  • 1. Gesundheit als Leitwert der individualisierten Gesellschaft
  • 2. Gesundheit und Genomanalyse
  • 3. Expansion von Verantwortung
  • 4. Welche Zukunft?
  • Anmerkungen
  • Heiner Keupp – Ambivalenzen postmoderner Identität
  • 1. Die Ambivalenz des Fortschritts: Befreiung aus dem Zwang eines Lebenskorsetts oder Der Verlust von Verortung
  • 2. Fluchtbewegungen aus der Verunsicherung
  • 3. Soziale Netzwerke als soziales Kapital: Subjekte als Baumeister des Sozialen
  • 4. Leben mit "riskanten Chancen"
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Helga Zeiher – Kindheitsräume. Zwischen Eigenständigkeit und Abhängigkeit
  • Räume: Veränderungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
  • Kinderalltage: Eigenständigkeit und Abhängigkeit
  • Wilhelm Heitmeyer – Entsicherungen. Desintegrationsprozesse und Gewalt
  • Literatur
  • Wolfgang Kühnel – Entstehungszusammenhänge von Gewalt bei Jugendlichen im Osten Deutschlands
  • Zum Begriff der Gewalt
  • Entstehungszusammenhänge von Gewalt bei Jugendlichen im Osten Deutschlands: Versuch einer Ursachen- und Bedingungsanalyse
  • Der Individualisierungs- und Desintegrationsprozeß beginnt nicht erst mit dem Fall der Mauer
  • Soziale Desintegration infolge absturzartiger Modernisierung
  • Die Re-Integration in neue soziale Formationen und die Herausbildung neuer Gewißheiten scheinen nur sehr schwer in Gang zu kommen
  • Gewalt in Gruppenzusammenhängen und anonymisierten Sozialbeziehungen Jugendlicher
  • Literatur
  • Ralf Dahrendorf – Das Zerbrechen der Ligaturen und die Utopie der Weltbürgergesellschaft
  • Die Bürgergesellschaft
  • Die beste aller möglichen Welten?
  • Anmerkungen
  • Jürgen Habermas – Individuierung durch Vergesellschaftung
  • Anmerkungen
  • Ronald Hitzler/Elmar J. Koenen – Kehren die Individuen zurück? – Zwei divergente Antworten auf eine institutionentheoretische Frage
  • Der 'Aufstand' der Individuen (von Ronald Hitzler)
  • Die (Selbst-)Bindung der Individuen (von Elmar J. Koenen)
  • Die trivialen Probleme des Individuums. Ein Nachtrag (von Ronald Hitzler)
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Ulrich Beck – Neonationalismus oder das Europa der Individuen
  • Anmerkungen
  • Drucknachweise

Ähnliche Titel