Christliche Armenfürsorge

Von den Anfängen bis zum Ende des Mittelalters

Prof. Dr. Bernhard Schneider

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Prof. Dr. Bernhard Schneider, Christliche Armenfürsorge (2017), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451835186

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Beschreibung / Abstract

In Zeiten der Kirchen- und Glaubenskrise sind die sozialen Leistungen der Kirchen weiterhin anerkannt und finden viel Zuspruch. Caritas, Diakonisches Werk, Misereor, Brot für die Welt – das alles sind Großorganisationen des Helfens mit Spenden in Millionenhöhe.
Das hat eine Vorgeschichte, die auf der Botschaft Jesu an die Armen gründet. Er predigt im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter Nächstenliebe und identifiziert sich mit Armen, Kranken und Ausgegrenzten. Seitdem ringen einzelne Christen, christliche Gemeinden und Gemeinschaften, Theologen und Theologinnen und kirchliche Amtsträger darum, wie das Gebot der Nächstenliebe zu verstehen ist und wie sie dieser Botschaft am besten gerecht werden. Wer sind die Armen, denen man helfen soll? Ist ihnen bedingungslos zu helfen oder gibt es vielleicht auch Arme, denen Hilfe zu verweigern ist? In welchen Formen ist die Hilfe zu praktizieren? Wer ist für sie und Einrichtungen der Hilfe zuständig?
Im Durchgang durch die Geschichte von den Anfängen des Christentums bis zum Ausgang des Mittelalters beschreibt und erläutert das Buch auf aktuellem Forschungsstand die theologische Reflexion über Armut und Reichtum, Arbeit und Betteln und stellt dar, wie sich die mannigfaltige Praxis des Helfens und die Einrichtungen der Hilfe wandelten. Beeindruckende Zeugnisse der Nächstenliebe zeigen sich ebenso wie die Grenzen des Helfens. Es begegnen Retter der Armen und Reiche und Mächtige, die Arme unterdrückten und ausbeuteten.

Beschreibung

Bernhard Schneider, Dr. theol., geb. 1959, Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Theologischen Fakultät Trier. Im Trierer Sonderforschungsbereich "Fremdheit und Armut" beschäftigte er sich seit 2005 mit einem eigenen Forschungsprojekt und in kooperativen Arbeitsprojekten mit der Geschichte der christlichen Armenfürsorge. In verschiedenen Funktionen hat er auch an der Gestaltung großer Ausstellungen zur Geschichte von Armut und Caritas in Trier und Paderborn mitgewirkt.

Inhaltsverzeichnis

  • Christliche Armenfürsorge
  • Über das Buch
  • Vorwort
  • Einleitung
  • 1. Vorgehensweise und Schwerpunktsetzung
  • 2. Anmerkungen zum Forschungsstand
  • 3. Terminologie
  • I. Biblische Basis
  • 1. Altes Testament
  • 2. Neues Testament
  • II. „Seht, wie sie sich lieben“: Die Entfaltung der christlichen Armenfürsorge in Theologie und Praxis der frühen Kirche
  • 1. Diskurse um Arme und Reiche, Armut und Reichtum und die Pflichten der Liebe
  • 2. Diskurse um Kranke und Krankheit
  • 3. Inklusion und Exklusion oder der Diskurs über mögliche Grenzen der Hilfe
  • 4. Praktiken der Armen- und Krankenfürsorge und ihre Institutionalisierung
  • 5. Zwischenbilanz
  • III. Armut und Armenfürsorge in der frühmittelalterlichen Welt (des lateinischen Westens)
  • 1. Begriffe und theologische Diskurse
  • 2. Normen und Praktiken der Armenfürsorge und ihre Institutionalisierung
  • 3. Institutionen der Armen- und Krankenfürsorge
  • IV. Gelobte Armut: Hochmittelalterliche Armutsbewegungen und die Realität(en) der Armen
  • 1. Begriffe und theologische Diskurse
  • 2. Neue und alte Träger der Sorge um Arme und Kranke
  • 3. Einrichtungen der Hilfeleistung
  • V. Starke Arme, verfluchte Bettler und die würdigen Hausarmen: Der Umbruch im Spätmittelalter
  • 1. Gute Arme – schlechte Arme: Diskurse über Arbeit und Betteln und die Normierungen in Armen- und Bettelordnungen
  • 2. Kirche, Kommunalisierung und die Frage einer Säkularisierung der Armenfürsorge
  • 3. Veränderungen im Hospitalwesen
  • 4. Armut und Armenfürsorge im humanistischen Kontext – eine Annäherung
  • VI. Einige bilanzierende (Zwischen-) Überlegungen
  • Anmerkungen
  • Verzeichnis der gedruckten Quellen und der Literatur
  • Bildnachweis
  • Register
  • Personen
  • Orte
  • Sachen

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